Der 1. FC Köln erkämpft beim VfL Wolfsburg ein 1:1 (1:1). Doch nach dem Spiel tobt Thomas Kessler wegen einer Situation in der Nachspielzeit der ersten Hälfte. Hätte der FC einen Elfmeter bekommen müssen?
Es lief die lange, sehr lange Nachspielzeit in Wolfsburg. Der 1. FC Köln versuchte noch einmal zu einem Torabschluss zu kommen. In der 45.+12. Minute flankte Florian Kainz von der rechten Seite in den Wolfsburger Strafraum. Moritz Jenz wollte den Ball mit dem Kopf klären, bekam den Ball aber an den rechten, ausgestreckten Arm.
Der FC forderte Elfmeter, Schiedsrichter Sören Storks pfiff jedoch nicht. In den folgenden Sekunden signalisierte Storks, dass Videoassistent Daniel Siebert die Situation prüfte, doch nach nur wenigen Sekunden war diese Überprüfung erledigt. Das Spiel lief weiter, der FC bekam den Handelfmeter nicht.
Schultz ärgert, dass “so etwas schon gepfiffen wurde”
Die TV-Bilder zeigten nur eine Wiederholung aus einem Blickwinkel. Darauf war zu erkennen, dass der Ball gegen die Hand prallte. Nicht zu sehen war jedoch, ob Jenz zuvor den Ball mit dem Kopf spielte. Hätte er dies getan, wäre es laut Regelwerk kein Elfmeter gewesen. Hätte er den Ball nicht mit dem Kopf erwischt, hätte Storks wohl gute Gründe gehabt, auf den Punkt zu zeigen – und Siebert als VAR gute Gründe, Storks zum Bildschirm an der Seitenlinie zu zitieren wegen einer klaren Fehlentscheidung.
Beim FC war man über den schnellen Check und die daraus folgende Entscheidung stinksauer. Trainer Timo Schultz äußerte sich noch diplomatisch und sagte auf der anschließenden Pressekonferenz: “Wenn man sich die TV-Bilder anguckt, gab es in der Vergangenheit viele Situationen, in denen so etwas schon gepfiffen wurde. Das ist manchmal die Krux, dass die Schiedsrichter unterschiedlich entscheiden.”
Kessler stinksauer: “Das war der Gipfel der Entscheidungen!”
Insbesondere, weil im Parallelspiel des VfB Stuttgart gegen RB Leipzig eine andere Szene zu einem Handelfmeter führte – nach Prüfung des VAR. Nach einem Eckball köpfte Zagadou den Ball im Strafraum in Richtung Tor. Gegenspieler Simakan bekam das Spielgerät im Luftduell an den hoch gehaltenen Arm, hatte zu diesem Zeitpunkt aber keinen Blick auf das Spielgerät. Der Leipziger spielte den Ball also nicht mit Absicht und hatte in der Luft auch nur bedingt Kontrolle über seine Körperhaltung – anders als Jenz.
Entsprechend verärgert war Thomas Kessler nach der Partie. Der Lizenzspieler-Leiter beschwerte sich in deutlichen Worten über den Vorgang. “Das war Gipfel der Entscheidungen heute. Da möchte ich wirklich mal drum bitten, dass sich das einige noch mal anschauen, weil ich glaube, dass es in unserer Situation wichtig ist, dass auch auf Kleinigkeiten geschaut wird. Da verstehe ich nicht, dass es keinen Handelfmeter gibt.”
Und weiter: “Er muss ihn pfeifen, und wenn er es nicht sieht – und das würde ich es sowieso schon hinterfragen, weil ich es aus 50 Metern gesehen habe –, ist es für mich unverständlich, dass dann kein Signal aus Köln kommt. Der Abwehrspieler versucht klar, den Ball zu köpfen, kriegt ihn aber nicht, und dann ist der Arm vom Körper weg. Das ist ein klares Handspiel. Das ist eine klare Fehlentscheidung. Das wäre das 2:1 gewesen.”
Kessler bestätigte auch, dass der FC in der Halbzeitpause noch einmal Kontakt zu Storks gesucht habe. Dieser habe aber sofort abgewiegelt. “Wir haben mit ihm gesprochen. Seine Antwort war, er wüsste nicht, was wir meinen. Er sagte: ‘Welches Handspiel?’ Da stelle ich mich bewusst hier hin und sage: Das hat heute über drei wichtige Punkte entschieden, und darüber bin ich sehr sauer.”
Storks selbst bestätigte nach dem Spiel, dass er die Situation als nicht strafwürdig erachtet habe und die Überprüfung schnell verlaufen seit. Der VAR habe ihm seine Einschätzung bestätigt, und so bekam der FC schließlich keinen Elfmeter und fuhr letztlich mit einem Punkt zurück nach Köln.
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