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“Kein Waterloo” durch Transfer-Sperre – aber viel Arbeit für das NLZ

Sport-Geschäftsführer Christian Keller und NLZ-Chef Lukas Berg. (Foto: Bucco)
Sport-Geschäftsführer Christian Keller und NLZ-Chef Lukas Berg. (Foto: Bucco)

Der 1. FC Köln darf ein Jahr lang keine Spieler verpflichten. Das gilt auch für den Nachwuchsbereich. Trotzdem wartet auf die Verantwortlichen im NLZ viel Arbeit.

Der erste Nachwuchsspieler des 1. FC Köln hat sich bereits entschieden, die Geißböcke zu verlassen. Pierre Nadjombe wird sich nach der Saison dem 1. FC Magdeburg anschließen. Der Rechtsverteidiger gehörte dabei zu jenen Spielern, mit dem der FC spätestens seit der feststehenden Transfer-Sperre gerne verlängert hätte.

Zu diesem Zeitpunkt Ende Dezember war die Entscheidung Nadjombes wohl aber bereits gefallen. Wie es bei zahlreichen anderen Spielern aussieht, ist aktuell noch unklar. Immerhin laufen am Ende der Saison bei der U21 von Trainer Evangelos Sbonias gleich 15 weitere Verträge aus.

FC darf nur bis zum Alter von 15 verpflichten

Externe Neuzugänge werden die Kölner dabei bekanntlich nicht verpflichten dürfen. Die Transfer-Sperre betrifft nicht nur die Profis, sondern alle Mannschaft im sogenannten Leistungsbereich. Demnach dürfen auch die U21, die U19 und die U17 keine Spieler von anderen Vereinen ans Geißbockheim holen.

Einzig “bis zum Alter von 15 Jahren” darf der FC noch verpflichten, “darüber hinaus nicht mehr”, hatte jüngst Christian Keller den Umfang der Sperre erklärt. Heißt: In der laufenden Winter-Transferperiode könnte der 1. FC Köln Spieler des Jahrganges 2008 verpflichten, die dann in der nächsten Saison für die U17 auflaufen könnten.

Dies stellt jedoch bei einem Wechsel selbst aus dem erweiterten Umland immer auch große Bereitschaft der Eltern voraus. Zudem müsste es in manchen Fällen womöglich sogar zu Schulwechseln kommen. Etwas, das Mitten im Halbjahr wohl für nur ganz wenige Spieler von Interesse wäre.

2005er-Jahrgang rückt in die U21

Entsprechend werden die Kader auch im Nachwuchs wohl für die nächsten zwölf Monate in großen Teilen in ihrer aktuellen Zusammensetzung bestehen bleiben. Zur neuen Saison rücken die Spieler des Jahrgangs 2005 in die U21 (oder zu den Profis) hoch, die 2006er werden dann den festen Stamm der U19 bilden. Zudem stoßen die 2007er-Spieler nach oben und ergänzen den Kader von Stefan Ruthenbeck. Spieler des Jahrgangs 2008 bilden dann die neue U17.

“Die Kader sind besetzt und schieben sich nach oben durch”, sagte Keller und zeigte sich optimistisch: “Also werden wir jetzt weder in der U17 noch in der U19 oder in der U21 ein Waterloo erleben und keine Spieler mehr haben. Viele stehen länger unter Vertrag, also nicht nur bis Sommer. Wir können nur keine zusätzlichen Verbesserungsimpulse setzen.”

FC musste Talenten absagen

Fakt ist, dass der FC in diesem Winter bereits einigen Spielern hatte absagen müssen. “Man überlegt auch für die U17, die U19 oder für die U21 im Winter mal den einen oder anderen jungen Spieler dazu zu nehmen. Da sind natürlich Gespräche gelaufen”, erklärte Keller. Der Sportchef habe jedoch alle Kandidaten stets darüber im Klaren gehalten, dass ein Wechsel aufgrund der Sperre nicht zu Stande kommen könnte.

Zwar werden die Kölner nun erstmal keine Verhandlungen mit neuen Spielern führen müssen. Trotzdem wird auf die Verantwortlichen rund um Keller und NLZ-Leiter Lukas Berg einiges an Arbeit warten. Zumindest haben die Kölner in den vergangenen Monaten praktisch keine Vertragsverlängerungen im Nachwuchs bekannt gegeben. Entsprechend wird der FC wohl mindestens ein Dutzend Verträge zunächst verlängern müssen.

Neben den zahlreichen auslaufenden Verträgen in der U21 dürfte das auch auf die 2005er-Spieler bei der U19 zutreffen. In der Regel besitzen die Talente meist einen Vertrag bis zum Eintritt in den Seniorenbereich. Erst dann wird entschieden, ob der Weg für sie beim 1. FC Köln weitergeht oder nicht. Nun werden die Geißböcke den meisten ihrer Talente wohl einen Anschlussvertrag anbieten müssen.

Umstrukturierung von Vorteil

Für den Nachwuchs des 1. FC Köln ist es dabei von Vorteil, dass die U21 in dieser Saison zum einen eine stabile Saison spielt und sicher in der Liga bleiben wird. Zum anderen kommt dem FC die Umstrukturierung der Nachwuchsligen entgegen (der GEISSBLOG berichtete).

Die A- und B-Junioren Bundesligen werden in ihrer Form ab dem Sommer so nicht mehr existieren. Stattdessen wird es zu den NLZ-Ligen kommen, in denen jeder Verein mit einem Nachwuchsleistungszentrum teilnimmt. Absteiger wird es dabei nicht mehr geben, stattdessen mehr K.o.-Spiele um die Deutsche Meisterschaft.

Der FC wird demnach in der nächsten Saison nicht Gefahr laufen, mit der U17 und U19 aus den höchsten Nachwuchsligen abzusteigen. Der Anspruch des Kölner Nachwuchses ist freilich dennoch höher. Die Spieler, die aktuell bereits Teil der selbst ernannten Jung-Böcke sind, werden es dabei auch weiterhin richten müssen.

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