Timo Schultz und Florian Kainz nach dem 1:1 gegen Heidenheim. (Foto: Bucco)

Timo Schultz und Florian Kainz nach dem 1:1 gegen Heidenheim. (Foto: Bucco)

Nächste neue Rolle für Kainz: Als “Freigeist” zu alter Stärke?

Neue Rolle, aber endlich mal wieder der alte Florian Kainz: Der Kapitän des 1. FC Köln hat gegen den 1. FC Heidenheim (1:1) als omnipräsenter “Freigeist” überzeugt und eine lange Durstrecke beendet.

Eigentlich hatte alles darauf hingedeutet, dass Florian Kainz gegen Heidenheim auf der Position beginnen würde, auf der er in der Vergangenheit seine besten Spiele für den 1. FC Köln bestritten hatte: im linken Mittelfeld. Dort habe er seine “größten Stärken” hatte Trainer Timo Schultz zuletzt erklärt. Kainz’ Rolle am Samstagnachmittag war dann aber doch eine etwas andere.

Im Spiel gegen den Ball wurde sofort deutlich: Der Kapitän rannte als zweite Spitze neben Davie Selke an. In Ballbesitz fungierte Kainz allerdings nicht wirklich als Stürmer, pendelte stattdessen zwischen der vordersten Reihe, der Zehn und der linken Außenbahn.

Erste Kainz-Vorlage seit Mai

“Er war ein Freigeist um Davie Selke drumherum”, beschrieb Timo Schultz später die spezielle Rolle des 31-Jährigen, der “mit Linton Maina immer wieder die Position tauschen sollte, weil er sich auf dem Flügel sehr wohlfühlt und ins Eins-gegen-eins gehen kann.” Das zeigte Kainz bei der Vorarbeit zu Selkes 1:0-Führungstreffer. Er ließ Eren Dinkci auf der linken Außenbahn wie einen Statisten aussehen und flankte ins Zentrum, wo Selke das erste Tor in der Ära Schultz erzielte.

Für Kainz selbst endete damit eine lange Durststrecke. Kölns Top-Scorer der vergangenen Saison bereitete erstmals in dieser Bundesliga-Spielzeit einen Treffer vor – erstmals seit 238 Tagen, Ende Mai hatte er Steffen Tigges beim 1:1 in Bremen bedient. Damals hatte sich Kainz mit seinem zehnten Assist den vierten Platz im Vergleich der besten Vorlagengeber der Liga gesichert, nun musste er also bis zum Hinrundenabschluss auf Nummer eins warten.

Er hat sicherlich eines seiner besten Spiele der Saison gemacht.

Timo Schultz über Florian Kainz

Unter Steffen Baumgart hatte der FC-Routinier bekanntlich mehrfach auf der für ihn völlig ungewohnten – und wie sich herausstellte auch ungeeigneten – Sechser-Position rangemusst. Als “Freigeist”, das deutete Kainz gegen Heidenheim als auffälligster Kölner an, hilft er dem FC-Spiel ungleich mehr. “Meiner Meinung nach hat er die Rolle sehr, sehr gut interpretiert”, lobte Davie Selke. Obwohl es mal wieder eine neue Rolle war, sah das nach dem alten Kainz aus. Und den braucht der FC nun, nach den Verletzungen von Selke und Luca Waldschmidt, dringender denn je.

Schultz: “Genau das, was wir sehen wollten”

Schultz bescheinigte seinem Kapitän eine “richtig gute” Leistung: “Er hat sicherlich eines seiner besten Spiele der Saison gemacht. Zumindest von denen, die ich gesehen habe”, lobte der FC-Trainer und hatte damit absolut recht. Einzig beim Derby-Erfolg gegen Borussia Mönchengladbach hatte Kainz als Elfmeter-Doppelpacker noch auffälliger agiert. Gegen Heidenheim war er “unser Dreh- und Angelpunkt, immer wieder anspielbereit. Das war genau das, was wir sehen wollten”, ergänzte Schultz. Hätte Kainz nicht nach 60 Minuten aufgrund eines Schlags auf den Oberschenkel vom Platz gemusst, die Siegchancen des FC wären höher gewesen.

“Gerade in so einem Heimspiel, wo eine gewisse Euphorie herrscht, mit einem neuen Trainer im neuen Jahr wollten wir unbedingt einen Sieg holen. Das ist uns nicht gelungen, deswegen sind wir schon enttäuscht”, sagte Kainz selbst dem ZDF. Er hätte wohl lieber eine andere lange Durststrecke beendet: Seit dem 3:1 gegen Gladbach am 22. Oktober 2023 hat der FC kein Heimspiel mehr gewonnen.

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