Timo Schultz auf dem Trainingsplatz. (Foto: Bucco)

Timo Schultz auf dem Trainingsplatz. (Foto: Bucco)

Schultz kontert Matthäus, Hamann & Co. – FC winkt kurioser Rekord

Ob von Ehemaligen oder Experten, die Kritik am 1. FC Köln ist groß. Timo Schultz antwortet mit einer Mischung aus Verständnis und Schlagfertigkeit. In Wolfsburg könnte er die negativen Stimmen fürs Erste verstummen lassen und für einen kuriosen Rekord sorgen.

Ginge es nach einem Großteil der Fußball-Experten, hätte der 1. FC Köln am Freitagmittag gar nicht erst nach Wolfsburg reisen müssen. Für viele Beobachter steht bereits fest, dass die Geißböcke zum siebten Mal den Gang in die 2. Bundesliga antreten werden.

Lothar Matthäus sieht “schwarz” und auch Didi Hamann glaubt, “dass bei den Kölnern die Lichter ausgehen”. Mario Basler spricht von einer “Vollkatastrophen-Mannschaft”, und die FC-Legenden verbreiten ebenfalls keinen Mut. Lukas Podolski sah gegen Heidenheim zwischenzeitlich eine “leblose, mutlose” Vorstellung, laut Pierre Littbarski steht der Club “am Abgrund”. Christoph Daum hat wiederum Bedenken, dass Timo Schultz “es besser hinkriegt als Steffen Baumgart”.

Schultz “Es ist auch Wahres dran”

Baumgart hätte solche Experten-Kritik am laufenden Band wohl auf die Palme gebracht. Und Schultz? „Nein, das ist vollkommen okay”, gibt sich der neue FC-Trainer norddeutsch gelassen, ergänzt sogar: “Das ist deren Job, sich Gedanken darüber zu machen. Natürlich liest man es manchmal oder hört es sich an. Es ist auch Wahres dran. Es ist nicht so, dass sie sich was ausdenken.”

Er selbst sei aber dafür da, “vorher Entscheidungen zu treffen und nicht danach zu bewerten, was alles schief gelaufen ist”, sagt Schultz, merkt schlagfertig an: “Dann wäre ich in die Pathologie gegangen. So bin ich Fußballtrainer geworden.”

Das darf mich als Trainer nicht zusätzlich motivieren oder unter Druck setzen.

Timo Schultz

Und als solcher versucht er, die Meinungen rund um den FC weitestgehend auszublenden. “Man muss gut filtern, was gesagt wird, um zu polarisieren, und was einfach zutrifft.” Er selbst präsentiert sich seit dem ersten Tag am Geißbockheim so optimistisch, wie man sich in der Situation des Tabellenvorletzten nur geben kann – kritisiert lediglich intern. “Wir kennen unsere Themen und wissen, in welcher Situation wir sind, haben die angenommen und arbeiten an den Themen. Das kann ich beeinflussen. Alles andere nimmt man wahr, aber es darf mich als Trainer nicht zusätzlich motivieren oder unter Druck setzen.“

Sollte der FC am Samstag in Wolfsburg erstmals nach fünf sieglosen Spielen wieder gewinnen und die Kritik etwas leiser werden lassen, wäre letzteres also wenn überhaupt ein angenehmer Nebeneffekt. Ein Sieg würde übrigens auch einen kuriosen Rekord bedeuten: In den letzten fünf Duellen mit Wolfsburg nahm jeweils die Auswärtsmannschaft die drei Punkte mit. Sechs Auswärtssiege in Folge gab es in der Bundesliga-Historie bisher nur bei der Paarung Köln gegen Stuttgart, von 2008 bis 2011. Eine Niederlage wiederum würde dem FC bekanntlich die schwächste Bilanz aller Zeiten bescheren.

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