Dass Dejan Ljubicic den 1. FC Köln verlassen will, ist spätestens seit August 2023 bekannt. Nun hat der Mittelfeldspieler erneut seinen Berater gewechselt. Doch ein Bericht über eine Ausstiegsklausel sorgt für Verwirrung am Geißbockheim.
Der 1. FC Köln und Dejan Ljubicic, lange wird diese Ehe nicht mehr halten. Der 26-Jährige ist sportlich eine der größten Enttäuschungen der laufenden Saison. Ein Grund ist fraglos der geplatzte Wechsel im vergangenen Sommer, als am 10. August 2023 das Interesse des VfL Wolfsburg am Mittelfeldspieler öffentlich geworden, der Wechsel aber geplatzt war.
Damit einher gegangen war zweierlei: Einerseits hatte der FC alle Verhandlungen abgelehnt und darauf verwiesen, dass der Spieler weder eine Ausstiegsklausel habe, noch dass die Geißböcke bereit seien über eine Ablösesumme in frei verhandelbarer Höhe zu sprechen. Andererseits, dass sich Ljubicic mit dem Wolfsburger Interesse ein Ei ins eigene Nest gelegen hatte.
Vierter Berater-Wechsel in einem Jahr
Denn zu diesem Zeitpunkt war Ljubicic bei Spielerberater Dirk Hebel unter Vertrag gewesen, nachdem er sich erst im Frühjahr 2023 von seinem langjährigen Berater Maximilian Hagmayr getrennt hatte. Doch Hebel war es dann nicht gewesen, der anschließend den Kontakt zwischen den Wölfen und dem Österreicher herstellte. Dem Vernehmen nach soll dies ausgerechnet Andy Bara gewesen sein, jener kroatische Strippenzieher, der im FIFA- und CAS-Fall des FC rund um Jaka Cuber Potocnik eine gewichtige Rolle gespielt hatte.
Diesen Vertrauensbruch soll Hebel daraufhin wiederum zum Anlass genommen haben, sich bald wieder von Ljubicic zu trennen. Danach wurde der Österreicher zwischenzeitlich von Christian Marth betreut. Nun hat der 26-Jährige schon wieder das Zuhause gewechselt, denn künftig kümmert sich Sports 360 um den hoch veranlagten Spieler, wie die Agentur bekannt gab. Dahinter steckt niemand anderes als das Fußball-Schwergewicht Volker Struth.
FC wäre bereit gewesen Ljubicic ziehen zu lassen
Nun also hat sich Ljubicic einen der bestvernetzten Spielerberater der Welt geangelt, um seine Karriere wieder in Schwung zu bringen – und fraglos, um den vorzeitigen Abschied aus Köln voranzutreiben. Ljubicic will weg – und schon die Aufregung im November um seine Person, als Steffen Baumgart beklagt hatte, der Spieler könne im Winter abgegeben werden, um Neuzugänge zu finanzieren, sprach dafür, dass auch die FC-Bosse nicht abgeneigt gewesen wären, den 26-Jährigen vorzeitig ziehen zu lassen.
Verlässt Ljubicic also im Sommer 2024 die Geißböcke trotz Transfersperre? Sportchef Christian Keller hatte Anfang Januar auf dem Mitglieder-Stammtisch eigentlich erklärt, dass alle Leistungsträger aufgrund der Transfersperre bleiben müssten und dass es nur insgesamt fünf Spieler gäbe, die je nach Liga-Zugehörigkeit entweder eine Ausstiegsklausel hätten oder überhaupt keinen Vertrag mehr besäßen. Ljubicic gehörte in keine der Kategorien.
Was gegen eine heimliche Ausstiegsklausel spricht
Nun aber berichtet die Bild, Ljubicic besäße sehr wohl eine Ausstiegsklausel in Höhe von fünf Millionen Euro. Dies sorgte daher am Dienstag für Verwunderung am Geißbockheim. Der Grund: Der Österreicher hatte im Sommer 2021 bei seinem ablösefreien Wechsel von Rapid Wien nach Köln einen Vier-Jahres-Vertrag bis 2025 unterschrieben, Liga-unabhängig und ohne Ausstiegsklauseln, wie von Vereins- und früherer Beraterseite schon mehrfach bestätigt worden war.
Gäbe es die Ausstiegsklausel, hätte Ljubicic zudem bereits im Sommer 2023 ohne weitere Verhandlungen zum VfL Wolfsburg wechseln können. Da dies aber nicht passierte, kann es keine solche Klausel gegeben haben. Nur sollte der FC den Vertrag mit Ljubicic zwischenzeitlich still und heimlich verlängert und dabei eine neue Klausel integriert haben, wäre dies möglich. Wahrscheinlicher ist, dass der Spieler alles daran setzt, den Druck auf den FC zu erhöhen, um im Sommer 2024 definitiv zu wechseln. Christian Keller kann sich daher schon auf einen Anruf von Volker Struth einstellen.
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