Hinter den Kulissen des 1. FC Köln kämpfen die Verantwortlichen um die Zukunft des Clubs. Neben der sportlichen Entwicklung geht es um eine Strategie, den FC wieder konkurrenzfähig zu machen. Dieter Prestin wollte helfen – der Vorstand hält von dessen Art aber wenig.
Dieter Prestin war vom 1. FC Köln eingeladen worden. Am 9. Februar 2024 hätten sich der ehemalige FC-Spieler (316 Pflichtspiele für die Geißböcke zwischen 1975 und 1989) und der amtierende Vorstand treffen wollen. Prestin, der nie für einen anderen Club spielte als den FC, wollte ein 40-seitiges Konzept vorlegen, wie es mit dem FC wieder nach oben gehen könne.
Doch nun wird es nicht mehr zu diesem Treffen kommen. Der Vorstand rund um Präsident Werner Wolf hat Prestin wieder ausgeladen, den Termin am 9. Februar abgesagt. Der Grund: Prestin war zuvor in einem Interview mit der Münchner tz vorgeprescht und hatte nicht nur das Treffen sowie seinen Plan publik gemacht, sondern auch die Verantwortlichen hart kritisiert.
Wolf kritisiert Prestins Niveau
“Ich hatte immer wieder Kontakt mit Dieter Prestin, gerne habe ich ihn für den 9. Februar zu mir eingeladen, um mir sein Konzept anzusehen”, sagte Werner Wolf dem Express. “Ich finde es jedoch verstörend, dass man mir ein Konzept vorstellen will, das vorher bereits in den Medien anmoderiert wird. Auf dieses Niveau will ich mich, will sich der Vorstand nicht begeben. Daher habe ich den Termin abgesagt.”
Noch ehe sich beide Parteien zusammensetzen, ist das Tischtuch also schon wieder zerschnitten. Prestin, Double-Sieger 1978 und dreifacher Pokalsieger mit den Geißböcken, wird sich also einen anderen Weg suchen, um sein Konzept vorzustellen. Wolf betonte zwar, man sei weiterhin offen für Anregungen, aber nur “auf dem direkten Weg” und “auf fairer und sachlicher Basis”.
Diese Prestin-Aussagen sorgten für den Zoff
Diese faire und sachliche Basis hatte Wolf offenbar in den Äußerungen Prestins im vorangegangenen Interview vermisst. Aber was hatte Prestin gesagt? Hier ein Überblick über dessen Aussagen:
Zum Zustand des Clubs: “So wie der Club aktuell dasteht, habe ich fast den Glauben an meinen 1. FC Köln verloren. Ich habe Angst, dass der Verein ins Niemandsland abrutscht.
Zur FC-Führung: “In der Chefetage mangelt es absolut an Fußballkompetenz – sowohl im Vorstand, als auch bei den Beratern des Vorstandes. Da fehlt es einfach an der Qualität. Und das hat dazu geführt, dass die sportliche Situation so ist, wie sie ist.”
Zum FIFA-/CAS-Verfahren: “Mit welcher ‘Professionalität’ die Club-Chefs mit dem CAS bezüglich der verhängten Transfersperre umgegangen sind, ist an Arroganz nicht zu überbieten.
Zur personellen Neuaufstellung: “Ich stehe ganz eng mit einigen Spielern aus meiner aktiven Zeit in Kontakt und auch mit einigen, die auch danach für den 1. FC Köln erfolgreich waren. Wir haben konkrete Personen im Kopf, die die dringend notwendige Sportkompetenz für den Club mitbringen würden.”
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