Noah Katterbach verlässt den 1. FC Köln nach 16 Jahren. (Foto: Bopp)

Noah Katterbach verlässt den 1. FC Köln nach 16 Jahren. (Foto: Bopp)

Ein enttäuschendes Ende – für beide Seiten

Der 1. FC Köln verliert mit Noah Katterbach sein nächstes Eigengewächs. Der Abwehrspieler und der Club haben nicht mehr zueinander gefunden. Ein nachvollziehbares wenngleich für alle Beteiligten enttäuschendes Ende.

Ein Kommentar von Sonja Gauer

Kaum ein anderer Spieler hat das Prädikat des Eigengewächses wohl mehr verdient als Noah Katterbach. Der Eifeler war im Jahr 2008 als damals Siebenjähriger in die U8 des 1. FC Köln gewechselt. Eine jüngere Mannschaft gibt es im Nachwuchs der Geißböcke überhaupt nicht. Entsprechend hat Katterbach beim FC bis heute jede mögliche Mannschaft durchlaufen.

Entsprechend Fußball-romatisch war es, als der einst kleine FC-Fan aus dem beschaulichen Dreiborn 2019 den Sprung in die Bundesliga schaffte. Doch so steil die Karriere für Katterbach in seinen Anfängen als Profi auch nach oben gegangen war, so hart war auch die Landung nur wenige Jahre später.

Katterbach hätte zum FC-Gesicht werden können

Denn nach nur 45 Spielen bei den Profis war der Weg für Katterbach beim FC zu Ende. Die Verantwortlichen am Geißbockheim hatten den Glauben an ihr eigens entwickeltes Talent schon vor zwei Jahren verloren. Ansonsten hätten die Verantwortlichen weder dem FC Basel noch dem Hamburger SV bei ihren Leihen von Katterbach eine Kaufoption zugesprochen.

Für den 1. FC Köln wie Noah Katterbach ist dieser Weg enttäuschend. Der FC verliert einen Spieler, der den Verein wie kein anderer aktiver FC-Profi von seinen guten wie weniger guten Seiten kennt. Der ein Vorbild hätte sein können für alle Bambinis aus dem Umland, es aus einem beschaulichen Eifel-Dorf beim 1. FC Köln in die große Fußballwelt zu schaffen. Der zum Gesicht des Vereins hätte werden können – und das vor einigen Jahren vermutlich auch hatte werden sollen. Und gleichzeitig hat es der FC einmal mehr verpasst, mit einem abgewanderten Talent zumindest noch Geld einzunehmen.

Beim Heimat-Verein gescheitert

Für Katterbach selbst ist es enttäuschend, bei seinem Heimat-Verein gescheitert zu sein. “Ich habe es geliebt, ein Teil dieses Vereins zu sein und all das aufzusagen, was diesen Verein auszeichnet”, schrieb der Linksverteidiger am Tag seiner Unterschrift beim HSV auf Instagram. “Trotz meines Abschiedes bleibt der FC natürlich ein Teil von mir und wird auch immer ein Teil von mir bleiben.”

Warum es für Katterbach beim FC letztlich nicht final zum Bundesliga-Spieler reichen wollte, wissen wohl nur die Parteien selbst. Sportchef Christian Keller sprach von “unterschiedlichen Gründen”, weshalb Katterbachs Entwicklung “nicht mehr die erwünschte Entwicklung” genommen habe.

Rein im sportlichen Bereich scheinen diese nicht begründet gelegen zu haben. Denn das Potential des ehemaligen U21-Nationalspielers und zweifachen Gewinner der Fritz-Walter-Medaille in Gold und ist unbestritten. Vorgänger wie Nachfolger dieser Auszeichnung sind unter anderem Youssoufa Moukoko, Florian Wirtz, Karim Adeyemi oder Kai Havertz.

Der FC will eigentlich einen anderen Weg gehen

Und selbst wenn Katterbach nur sportlich in ein Loch gefallen wäre, hätte es in der Verantwortung des 1. FC Köln gelegen, seinem Spieler jedwede Unterstützung und Vertrauen zukommen zu lassen. Freilich hatte Katterbach in seinen ersten Jahren auch einen gewissen Jonas Hector als Platzhirsch vor sich auf seiner Position. Doch spätestens in dieser Saison hätte der Linksverteidiger noch einmal neu angreifen können.

Am Ende mag es jedoch womöglich auch das Geld gewesen sein, welches dies verhinderte. Viel Geld, das der FC zuletzt kaum mehr zahlen konnte, vertraglich jedoch dazu verpflichtet war. Und viel Geld, mit dem es für Katterbach im Teenageralter vielleicht schwer war umzugehen.

Nachdem der Spieler nun jedoch zum zweiten Mal von den Profis zurück zur U21 geschickt wurde, war die Trennung für beide Seiten so absehbar wie unausweichlich. Doch welche Umstände auch immer dazu geführt haben mögen, dass sich die Wege von Noah Katterbach und dem FC nach 16 Jahren endgültig getrennt haben, sie sind bedauerlich. Denn der 1. FC Köln will mit seinen eigenen Nachwuchsspielern eigentlich einen anderen Weg gehen.

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