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“Sieht scheiße aus!” Nicht nur Mister Zuverlässig patzt

Marvin Schwäbe im Gespräch mit Torwarttrainer Kersten Kuhl. (Foto: Bucco)
Marvin Schwäbe im Gespräch mit Torwarttrainer Kersten Kuhl. (Foto: Bucco)

Marvin Schwäbe erlaubt sich gegen den SV Werder Bremen einen seiner wenigen Fehler. Das Gegentor und die Niederlage des 1. FC Köln gehen dennoch nur in Teilen auf sein Konto.

Der 1. FC Köln unter Timo Schultz verlässt sich darauf, dass die Geißböcke so wenige Gegentore wie möglich kassieren. Wer in der Offensive fast nichts zustande bekommt, der muss eben schauen, dass er zumindest in der Defensive seine Aufgaben verrichtet und die Fehlerquote reduziert.

In den vergangenen Wochen patzten bei Gegentoren die Feldspieler. In Hoffenheim und in Wolfsburg war es jeweils Denis Huseinbasic, gegen Dortmund mussten sich vor allem Linton Maina und Rasmus Carstensen gehörig was anhören. Doch insgesamt konnten die Geißböcke ihre individuellen Fehler auf ein Minimum reduzieren.

Erster grober Schwäbe-Patzer seit anderthalb Jahren

Das galt auch für Marvin Schwäbe, der eigentlich eine verlässliche und stabile Nummer eins ist, stark im Eins-gegen-eins, sicher auf der Linie, einzig mit Schwächen bei Flanken. Genau diese Schwäbe wurde ihm gegen Bremen zum Verhängnis. Eine hohe Hereingabe von Mitchell Weiser ließ er über sich hinwegfliegen und ermöglichte so das 0:1.

Es war Schwäbes erster grober Fehler in dieser Saison, der einen Gegentreffer verursachte. In der Vorsaison hatte er auch nur einmal so richtig daneben gelegen, beim Fernschuss von Timo Werner in Leipzig am zweiten Spieltag. Danach hatte er zwar bei Gegentoren gegen Dortmund und Wolfsburg ebenfalls nicht gut ausgesehen, es waren aber keine klaren Torwartfehler gewesen.

0:1 eine lange Fehlerkette

Denn Schwäbe ist beim FC auch in dieser Saison eigentlich Mister Zuverlässig, einer der wenigen Spieler, die konstant auf Bundesliga-Niveau spielen. Doch gegen Bremen war nun auch 28-Jährige fällig. “Ich kann definitiv hinkommen, es sieht am Ende scheiße aus”, gab Schwäbe hinterher zu. “Ich hatte das Gefühl, dass vor mir noch ein Bremer reinkommt. Wenn er hochspringt, kann er den Ball auch noch kriegen, dementsprechend bin ich in den Block gesprungen.”

Allerdings wäre das Tor zuvor mehrfach zu verhindern gewesen. Schmitz und Thielmann waren zu nachlässig gegen Agu ins Duell gegangen, Finkgräfe – Sekunden zuvor noch im gegnerischen Strafraum – war zu zentral zurückgelaufen und hatte Weiser flanken lassen. Und im Zentrum hatte die Zuteilung nicht gestimmt, sodass Schmitz gegen zwei Gegenspieler keine Chance geblieben war doch noch einzugreifen.

Insgesamt nicht gut genug

Das Gegentor landet also nicht nur auf Schwäbes Kreidetafel, es war der Kölner Defensivverbund mit dem Torhüter an letzter Stelle, der den Bremern das 0:1 ermöglicht hatte. Und nicht zu vergessen die Kölner Offensive, die letztlich die Niederlage perfekt machte, da sie einmal mehr an Harmlosigkeit kaum zu unterbieten war, sodass sich Schultz bestätigt gefühlt haben musste: Dieser FC muss zu Null spielen. Ansonsten wird es mit den Punkten schwierig.

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