Der 1. FC Köln trainiert intensiv Torschüsse. Die Stürmer sollen sich Selbstvertrauen holen. Lässt Timo Schultz am Sonntag beim FC Augsburg eine neue Doppelspitze ran?
Auch am Dienstag ließ Timo Schultz wieder Torschüsse trainieren. Als das offizielle Training schon beendet war, rief der Cheftrainer des 1. FC Köln noch einmal seine Angreifer zusammen. Davie Selke und Sargis Adamyan, Damion Downs und Florian Dietz, Luca Waldschmidt und Linton Maina.
Am Vortag hatte noch Faride Alidou mit den Angreifern bei dieser letzten Übung um die Wette geballert und gezeigt, dass er vor allem aus der zweiten Reihe über einen gefährlichen Abschluss verfügt. Am Dienstag durfte mal Maina ran, doch im Fokus standen die fünf zentralen Angreifer.
Trefferquote Dienstag besser als Montag
Immer wieder bekamen die Stürmer die Vorlagen von den Flügeln oder vom neben dem Tor serviert. Immer wieder schlossen sie direkt ab. Am Vortag hatten die Stürmer lange gebraucht, um ihr Ziel regelmäßig zu treffen. Da hatte die Quote echte Sorgen gemacht, lag zwischenzeitlich bei unter zehn Prozent – und das ohne Gegenspieler.
Am Dienstag wirkte dies schon besser. Selke traf regelmäßig, Downs versenkte einige Versuche sehenswert, Waldschmidt zeigte, dass mit ihm gerade aus der zweiten Reihe wieder zu rechnen sein könnte. Und auch Adamyan ließ aufhorchen, erzielte den womöglich schönsten Treffer mit einem einer Direktabnahme aus 14 Metern direkt in den Winkel.
Adamyan als zweite Spitze neben Selke
Auf gerade diesen Adamyan könnte es am Sonntag in Augsburg ankommen, zusammen mit Selke. Denn das Duo dürfte wohl beim FCA von Beginn an auflaufen. Zumindest, sofern sich die Eindrücke der letzten neun Tage bestätigen. Der Armenier hatte unter Schultz in den vergangenen Wochen einen Aufschwung erlebt, dem man ihm kaum mehr zugetraut hatte nach verheerend schlechten anderthalb Jahren zuvor.
Und weil mit Davie Selke nun der lang ersehnte Mittelstürmer wieder fit ist, dürfte Adamyan als zweite Spitze gut geeignet sein für Kölns geplante Offensive im Kampf um den Klassenerhalt. Schultz will mehr Attacke, mehr Angriffe, mehr Tore – und so dürfte das Duo am Sonntag die Chance bekommen sich zu bewähren.
Ich konnte mich noch mal neu beweisen und bei Null anfangen
Sargis Adamyan
“Wir freuen uns alle, dass Davie zurückkommt. Davie ist ein klarer Neuner. Ich kann auch eher drumherum spielen”, sagte Adamyan am Dienstag denn auch, als ahne er schon, welche Rolle auf ihn zukommen wird. Selke soll mit seiner Masse und Präsenz Räume reißen und Gegenspieler binden, Adamyan soll diese dann mit seiner Schnelligkeit nutzen.
Schultz sieht in Adamyan weiterhin den Stürmer “mit Torriecher”, den Sportchef Christian Keller im Sommer 2022 verpflichtet hatte. Viel anderes bleibt ihm auch nicht übrig, schließlich braucht der FC in dieser Phase jeden torgefährlichen Spieler dringend. Und weil der 46-Jährige dem Angreifer im Januar eine neue Chance gegeben hatte, konnte sich Adamyan “noch mal neu beweisen und bei Null anfangen”, wie er selbst sagt.
Selkes Rückkehr in die Startelf
An Ostersonntag muss das neue Vertrauen in Adamyan Früchte tragen, und auch die Rückkehr Selkes in die Startelf nach fast drei Monaten wird mit Spannung erwartet. Im Training setzt Schultz alles daran, um seinen Stürmern wieder das Gefühl fürs Toreschießen zu vermitteln. Ob sie es auch im Spiel umgesetzt bekommen? Mit der Doppelspitze Selke/Adamyan erhofft sich der FC-Coach zumindest offenbar die besten Chancen auf einen Sieg in Augsburg.
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