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Rechtsverteidiger Thielmann grätscht Oster-Tiefschlag weg

Jan Thielmann klärt in Augsburg auf der Linie. (Foto: IMAGO / MIS)
Jan Thielmann klärt in Augsburg auf der Linie. (Foto: IMAGO / MIS)

Jan Thielmann ist einer der entscheidenden Spieler des 1. FC Köln beim 1:1 in Augsburg. Der Stürmer wird tatsächlich zum Rechtsverteidiger – und rettet dem FC spektakulär einen Punkt. Damit ist eine Oster-Krise abgewendet – und doch war das Ergebnis zu wenig.

Als um 14.30 Uhr an Ostersonntag der 1. FC Köln die Startaufstellung veröffentlichte, war klar: Jan Thielmann hat Rasmus Carstensen und Benno Schmitz offenbar zunächst verdrängt. Der U21-Nationalspieler bekam den Vorzug vor den beiden etatmäßigen Rechtsverteidigern, obwohl beide beim FC Augsburg im Kader standen.

Was sich in den vergangenen zwei Wochen bereits angedeutet hatte, war am Sonntag alles andere als ein einmaliges Osterei. Timo Schultz erklärte hinterher: “Wenn er dort häufiger zum Einsatz kommt und eine gewisse Routine entwickelt, kann er da ein Riesen-Impuls für die Mannschaft sein”, sagte der FC-Trainer.

Schultz-Lob für Thielmann

Klare Worte also, dass sich Carstensen und Schmitz nach ihrer bislang jeweils schwachen Saison mit vielen Fehlern erst einmal keine Hoffnungen machen brauchen, wieder in die Startelf zu rücken. Schon gar nicht, wenn der FC offensiver agieren will. Denn eigentlich soll Thielmann nicht nur seine Defensivarbeit verrichten, sondern auch offensiv aktiver sein.

“Defensiv war Jan sehr stabil”, lobte Schultz nach dem 1:1 beim FCA. “Wir wurden am Flügel sehr gefordert. Da hat er viele Zweikämpfe gewonnen und Situationen in höchster Not gelöscht.” Offensiv hingegen “hatten wir nicht nur bei Jan deutliches Steigerungspotential”.

Spektakuläre Rettungsaktion in der 70. Minute

Schultz’ Lob für die Defensivarbeit bezog sich nicht nur, aber auch auf eine spektakuläre Rettungsaktion des Kölner Eigengewächses. In der 70. Minute durchbrach Augsburg einmal mehr Kölns linke, anfällige Defensivseite. Mbabu steckte den Ball durch zu Jensen, der quer nach innen zu Beljo legte. Der eingewechselte Kroate brachte die Kugel per Hacke aufs Tor. Schwäbe am ersten Pfosten war bereits geschlagen. Doch Thielmann war mustergültig eingerückt und hatte sich auf die Linie fallen gelassen. Dort grätschte er in letzter Sekunde den Ball mit dem langen Bein von der Linie.

“Ich habe mehrfach gesagt: Ich spiele da, wo ich gebraucht werde. Wenn es dem Team am meisten hilft, wenn ich Rechtsverteidiger spiele, dann spiele ich Rechtsverteidiger”, sagte der 21-Jährige hinterher. Die FC-Bosse sehen Thielmann auch wegen solch leidenschaftlicher Rettungsaktionen hinten rechts, glauben, dass der U21-Nationalspieler als Schienenspieler auf der rechten Seite den größeren Wert haben könnte denn als Stürmer.

Nur ein gefährlicher Schuss

Das soll Thielmann in den kommenden Wochen beweisen. Dann kommt es zu den entscheidenden Duellen um den Klassenerhalt. “Es stehen jetzt die spannenden Spiele an gegen direkte Konkurrenten: Bochum, Darmstadt, Mainz. Da müssen wir versuchen zu überzeugen”, sagte Thielmann.

Dann muss und soll er offensiv noch stärker in Aktion treten. Denn bis auf einen gefährlichen Schuss aus der zweiten Reihe konnte der 21-Jährige in Augsburg in der gegnerischen Hälfte praktisch keine Akzente setzen. Immerhin: Am Sonntag grätschte Thielmann die nächste FC-Krise von der Linie und verhinderte den nächsten Tiefschlag im Abstiegskampf.

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