Luca Waldschmidt hat an Ostersonntag sein Comeback für den 1. FC Köln gefeiert. Der Stürmer hatte in der Nachspielzeit sogar den Sieg auf dem Fuß. Wie weit ist der 27-Jährige wirklich schon?
Es lief die dritte Minute der Nachspielzeit, als es plötzlich noch einmal gefährlich wurde. Dejan Ljubicic spielte an der Mittellinie direkt in die Tiefe. Luca Waldschmidt war auf links gestartet, Damion Downs lauerte im Zentrum.
Waldschmidt bekam den Ball, ließ Arne Engels stehen. Downs kreuzte im Zentrum in den Strafraum und zog so zwei Gegenspieler tief mit sich. Waldschmidt hatte Platz, zog in die Mitte und kam 18 Meter zentral vor dem Tor mit seinem schwächeren Rechten frei zum Schuss. Doch am Elfmeterpunkt bekam Felix Uduokhai noch seinen Fuß an den Ball und konnte den Versuch blocken.
Drittes Saisontor muss noch warten
Es war die große Chance für den FC, ein freier Schuss fast von der Strafraumkante. Solche Gelegenheiten hatten die Geißböcke nur wenige bekommen in Augsburg, und mit etwas Glück hätte es damit sogar zum Sieg gereicht. Mit seinem starken Linken hätte der Angreifer den Ball wohl noch besser in Richtung Tor bekommen. Doch auch mit rechts hätte der schussstarke Waldschmidt sein drittes Saisontor und das erste seit Oktober erzielen können.
Dennoch: Für den FC war es schon ein Gewinn, dass Waldschmidt bereits gegen Augsburg zurückkehren konnte. Nach 82 Minuten für Davie Selke eingewechselt, konnte man schnell erkennen, dass die Ballsicherheit des Ex-Nationalspielers dem FC in den vergangenen Monaten gut getan hätte.
Entsprechend freute sich auch nach Spielschluss Timo Schultz über das Comeback seines Angreifers. “Er ist deutlich vor dem Zeitplan”, machte der 46-Jährige keinen Hehl aus dem guten Heilungsverlauf des Wadenbeinbruchs im Januar. “Manchmal muss man als Trainer Entscheidungen treffen, die unvernünftig sind. Er war zehn Wochen raus, hat nur eine volle Trainingswoche mitgemacht. Aber alleine in den zehn Minuten hat man gesehen, dass er für uns ein absoluter Unterschiedsspieler ist.”
Waldschmidt ist also zurück – und er kann sofort ein Faktor werden. Das muss er allerdings auch. Denn der FC zeigte in Augsburg einmal mehr, dass offensiv weiter viel im Argen liegt, dass das Angriffsspiel der Geißböcke kaum Bundesliga-Niveau hat. Das soll sich mit Waldschmidt in den kommenden Wochen ändern, damit es für die Geißböcke zumindest noch zum Relegationsplatz reicht.
Bleibt Waldschmidt gegen Bochum ein Joker?
“Wir werden ihn durch die nächste Woche durchsteuern und gucken, was gegen Bochum Sinn macht und wie viel er im Tank hat”, sagte Schultz. Ein Startelfplatz gegen Bochum am Samstag gilt als unwahrscheinlich. Sehr wohl aber könnte Waldschmidt schon früher als Joker in die Partie kommen. Das Heimspiel muss der FC bekanntlich gewinnen, ansonsten droht der Zug im Kampf um den Klassenerhalt abzufahren. Mit dem 27-Jährigen dürften die Chancen dafür zumindest wieder gestiegen sein.
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