Der 1. FC Köln hat in einem emotionalen Keller-Duell in Mainz spät einen Punkt erobert – hätte aufgrund der zweiten Halbzeit womöglich sogar einen Sieg verdient gehabt. Am Ende stand nach mehr als 100 Minuten ein 1:1 auf der Anzeigetafel, das beiden Mannschaften nicht wirklich half. Die Stimmen zum Spiel.
Aus Mainz berichtet Marc L. Merten
Mark Uth
“Es war ein sehr intensives und hitziges Spiel, purer Abstiegskampf. Wir haben das angenommen und meiner Meinung nach eine sehr gute Partie gespielt. Wir müssen einfach die Tore machen, dann gewinnen wir hier wahrscheinlich. Nach Darmstadt war das eine sehr gute Reaktion, genauso muss es weitergehen. Es kommen noch drei Endspiele. Wir leben, wir sind da – abgestiegen sind wir noch lange nicht! Wir wissen, dass wir alle drei Spiele gewinnen müssen, um in die Klasse zu halten beziehungsweise um in die Relegation zu kommen. Genauso gehen wir es an – zu Hause mit den eigenen Fans. Man hat auch heute wieder gesehen, was hier los ist: 4000 Kölner sind mitgereist, das ist einfach geil und das ist das, was uns hilft.”
Luca Waldschmidt
“Ich weiß nicht, wieso ich den Ball danebengeschossen habe. Ich fühle mich eigentlich sicher vom Punkt. Aber es gehört dazu, dass Fehler passieren. Heute war es leider ein wichtiger Fehler. Mir tut es sehr leid, ich kann mich dafür nur entschuldigen. Wenn wir die zweite Halbzeit so weitergespielt hätten, hätten wir das Spiel 2:1 gewonnen. So schaue ich jetzt in die Röhre. Wir wussten von Anfang an, dass es heute schwierig wird. Wir wollten Mainz Paroli bieten, in die Zweikämpfe kommen und auf die zweiten Bälle gehen. Es war ein wildes Spiel und in der ersten Halbzeit hat vieles nicht so gut geklappt. Die zweite Hälfte war besser und wir haben den Mainzern gezeigt, dass wir noch da sind. Das hat viel damit zu tun, wie wir uns in der Kabine verhalten haben. Vom Trainer angefangen hat jeder das Wort ergriffen. Wir hatten nichts zu verlieren und wir wollten rausgehen und das Ding drehen. Aber mit noch einem Unentschieden kommen wir jetzt wahrscheinlich nicht mehr weiter.“
Marvin Schwäbe
„Wir wären mit drei Punkten zufriedener gewesen. Der Punkt kann am Ende aber noch Gold wert sein. Wenn wir verloren hätten, wären wir so gut wie weg gewesen. Deswegen sind wir zufrieden, dass wir den Punkt mitgenommen haben. Die zweite Halbzeit hat gezeigt, dass wir immer an uns glauben und uns zurückkämpfen können. Das hat letzte Woche gefehlt. Das Spielglück war auch nicht wirklich auf unserer Seite. Das ist frustrierend. Wir haben jetzt zwei Heimspiele, wenn wir sechs Punkte mitnehmen, wird es in Heidenheim ein absoluter Fight. Mainz hatte jetzt sein Hoch, sie waren heute aber auch nicht überragend und wir brauchen nicht glauben, dass sie jetzt weg sind.“
Christian Keller
„Ich habe gerade jedem gesagt: Das ist Abstiegskampf gewesen, so muss es aussehen. So muss es auch noch mal drei Spiele aussehen. Egal, ob es im ersten schon vorbei ist oder im dritten. Erst, als wir hintenraus gar nichts mehr zu verlieren hatten, waren die Leinen los. Ich weiß gar nicht, ob es noch mehr psychologische Trickkisten gibt als die, die wir in den letzten Wochen und Monaten ausprobiert haben. Am Schluss muss der Spieler im Kopf seinen Schalter umlegen – und das müssen alle elf. Die Bereitschaft, den Willen und die Identifikation mit dem FC kann man niemandem absprechen. Es bedeutet allen viel. Der Punkt ist ein Punkt für die Moral, der zeigt: Wir sind noch da. Wir müssen jetzt dreimal gewinnen und die anderen dürfen nicht oft gewinnen.“
Timo Schultz
„Das war für alle ein sehr aufregendes Spiel. 102 Minuten, in denen sich beide Mannschaften nichts geschenkt haben. Es war sehr viel Hektik, ich habe eine Mannschaft gesehen, die sich ganz anders präsentiert hat als gegen Darmstadt. Das war offenes Visier, wir hatten sehr viele Chancen. Ein verschossener Elfer bricht mancher Mannschaft das Genick, uns nicht. Danach haben wir noch einen Gang hochgeschaltet, mit etwas Glück wäre hier mehr drin gewesen. Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung. Die stand im Vordergrund, aber drei Punkte wären für uns in der Situation sehr wichtig gesehen.“
Bo Henriksen
„Wir haben eine sehr gute erste Hälfte gespielt, wären gerne etwas besser am Ball gewesen. Wir hätten das Spiel zumachen können, haben die Chancen aber vergeben. Klar wurde es dann eng, weil wir nach der Pause etwas ängstlich geworden sind. Wir haben uns nicht mehr getraut, nach vorne zu spielen, am Ende des Tages übernehme ich für die zweite Halbzeit die Verantwortung. Wir haben gekämpft, jeder hat sein Bestes gegeben, aber es hat leider nicht gereicht. Wir hätten in einigen Situationen etwas cleverer sein müssen. Trotzdem liegen wir fünf Punkte vor Köln und sind an Bochum und Union dran. Wir müssen jagen und jagen und jagen, haben drei letzte Finalspiele.“
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