Später Punktgewinn: Kainz hält den FC in der Nachspielzeit am Leben

Der 1. FC Köln hält an der letzten Chance auf den Klassenerhalt fest. In einer emotionalen Partie lagen die Geißböcke lange mit 0:1 hinten. Luca Waldschmidt verschoss sogar einen Elfmeter. Dann glich Florian Kainz in der Nachspielzeit doch noch aus – per zweitem Elfmeter zum 1:1 (0:1).

Aus Mainz berichtet Marc L. Merten

Tore

29. Minute: Der FC war eigentlich gut im Spiel, als ein eigener Freistoß den Geißböcken um die Ohren flog. Der schwache Waldschmidt brachte den Ball nicht einmal in den Strafraum, sodass Mainz kontern konnte. Trotz einer Sieben-zu-drei-Überzahl (!) des FC konnte Onisiwo von rechts in den Strafraum ziehen und das lange Eck anvisieren. Schwäbe tauchte zwar ab und bekam die Fäuste hinter den Ball. Doch der FC-Keeper wehrte nicht zur Seite ab, sondern auf den Elfmeterpunkt, wo Barreiro zwischen zwei Kölnern unbedrängt zum Abschluss kam und nur noch ins leere Tor einschießen musste – das 0:1.

Halbzeit: Burkardt vergab nur fünf Minuten nach der Mainzer Führung das schnelle 0:2 frei vor Schwäbe, der Gegentreffer hatte den Geißböcken zwischenzeitlich den Stecker gezogen. Die Fehlerquote stieg, gefährliche Ballverluste waren die Folge, und so ging Mainz verdient mit der Führung in die Pause.

48. Minute: Die zweite Hälfte begann mit einem Knall. Alidou wurde im Strafraum von dem bereits Gelb-verwarnten Caci gefoult. Schiri Brand entschied sofort auf Elfmeter, ließ die zweite Gelbe aber stecken. Waldschmidt hatte den Ausgleich auf dem Fuß. Würde es die Wende werden? Nein. Waldschmidt ließ sich mit dem Anlauf Zeit – und schoss dann mit links am rechten Pfosten vorbei. Der FC ließ die Riesenchance zum Ausgleich liegen.

63. Minute: Nach etwas mehr als einer Stunde kochten die Kölner Gemüter endgültig über. Caci leistete sich ein klares taktisches Foul an der Mittellinie. Es hätte Gelb-Rot geben müssen, vor allem, weil er ja zuvor bereits den Elfmeter verschuldet hatte. Doch Brand ließ ihn vom Haken und zückte die zweite Gelbe nicht. Stattdessen wechselte Henriksen den Täter noch in derselben Spielunterbrechung aus. Eine kolossale Fehlentscheidung!

90.+2. Minute: Der FC sollte noch einmal eine Chance bekommen. Flanke Hübers, Adamyan ging zum Kopfball, Zentner räumte den FC-Stürmer ab – Schiri Brand entschied erneut auf Strafstoß. Selbst nach VAR-Check blieb der Elfmeter bestehen. Kapitän Kainz, zunächst auf der Bank und erst in der 72. Minute eingewechselt, übernahm die Verantwortung und schob zum 1:1-Ausgleich ein.

90.+9. Minute: Mwene sah nach einem harten Foulspiel sogar noch die Rote Karte. Der FC bekam einen letzten Freistoß, forderte – weil Hand – einen dritten Elfmeter, bekam diesen aber nicht mehr. So blieb es am Ende beim 1:1.

Personal

So spielte der FC: Schwäbe – Schmitz, Hübers, Chabot, Finkgräfe – Martel, Huseinbasic (72. Kainz) – Thielmann (62. Maina), Waldschmidt (62. Uth), Alidou (83. Adamyan) – Tigges (62. Downs)

Zur Aufstellung: Schultz machte seine Worte wahr und tauschte mehrfach aus: Kapitän Kainz saß nur auf der Bank, auch Adamyan und Christensen mussten weichen. Dafür spielten Schmitz, Huseinbasic und Tigges. Der Plan war: mehr Körperlichkeit im Zentrum und mehr Tempo über die Außen.

Fazit

Der 1. FC Köln erlebte ein Spiel wie ein Abbild der Saison. Zu ungefährlich in der Offensive, zu schwach in den entscheidenden Momenten und in der Defensive mit der Einladung, die ein Gegner braucht, um das Spiel zu gewinnen. Dazu der verschossene Elfmeter und am Ende doch noch ein Mini-Comeback. Zum Abstieg zu viel, zum Überleben zu wenig – für den FC fühlte sich dieses Unentschieden womöglich wie eine Niederlage an. Doch vorbei ist die Saison immer noch nicht.

So lief das Spiel