Der 1. FC Köln kämpft um seine besten Nachwuchsspieler. Doch drei Talente werden die Geißböcke im Sommer ablösefrei verlassen. Die SpVgg Greuther Fürth hat den Wechsel von Matti Wagner bestätigt. Derweil beginnt der Poker um einen U17-Weltmeister.
Der GEISSBLOG hatte bereits exklusiv berichtet, dass Matti Wagner den 1. FC Köln im Sommer 2024 ablösefrei verlassen wird. Der Linksverteidiger, der zuletzt in der U21 debütierte, entschied sich gegen ein Angebot der Geißböcke zur Verlängerung und für einen Abschied aus Köln nach acht Jahren beim FC.
Ein Wechsel zur SpVgg Greuther Fürth hatte sich dabei zuletzt angedeutet. Am Dienstag machte der Club den abslösefreien Transfer nun offiziell. “Matti ist einer der besten deutschen Linksverteidiger seines Jahrgangs. Für uns war klar, dass wir auf dieser Position neben unseren erfahrenen Spielern einen jungen haben wollen, der hungrig ist”, sagt Rachid Azzouzi, Fürths Geschäftsführer Sport.
Das sagt Wagner zu seinem Wechsel
Bei Fürth hat Wagner nun seinen ersten Profi-Vertrag unterschrieben. Der Linksfuß hatte nicht mehr an eine solche Perspektive beim 1. FC Köln geglaubt. Bei der U21 wäre er zwar Stammspieler gewesen, bei den Profis hingegen hätte er sich zunächst hinter Max Finkgräfe, Leart Pacarada und – im Zweifelsfall – Dominique Heintz anstellen müssen. Der FC konnte ihm daher keine ausreichende Perspektive bieten
“Natürlich geht ein Wunsch für mich in Erfüllung, jetzt meinen ersten Profivertrag unterschrieben zu haben. Als ich vom Interesse der Spielvereinigung gehört habe, musste ich nicht lange überlegen”, sagte Wagner bei seiner Vorstellung in Fürth und erinnerte an Tim Lemperle und Jonas Urbig, die aktuell vom FC an die SpVgg verliehen sind.
“Der Verein steht für die Ausbildung junger Spieler. Tim und Jonas sind da natürlich gerade die besten Beispiele und diese Chance sehe ich auch für mich. Ich freue mich schon, im Sommer dann zu meiner neuen Mannschaft zu stoßen und drücke dem Kleeblatt natürlich jetzt schon die Daumen für einen erfolgreichen Saisonendspurt“, erklärte Wagner.
Ablösefreie Abgänge zeigen das Problem
Der ablösefreie Abschied des Eigengewächses ist nach Justin Diehl und Pierre Nadjombe der dritte dieser Art nach der laufenden Saison. Ob weitere Abgänge hinzukommen werden, ist noch nicht absehbar. Klar ist: Der FC will aufgrund der Transfersperre die meisten Spieler aus den unteren Jahrgängen eigentlich weiter nach oben ziehen, sodass ein nahtloser Übergang entsteht. Da aber zahlreiche Verträge auslaufen, müssen diese erst einmal verlängert werden.
Die drei Beispiele zeigen, dass dies nicht so einfach vonstatten geht, wie sich der FC dies gewünscht hätte. Denn die Geißböcke hätten mit allen drei Spielern gerne verlängert, insbesondere freilich mit Diehl, dem die mit Abstand größte Entwicklungsprognose nachgesagt wird. Aber auch Wagner und Nadjombe hätten bleiben sollen – mit der Perspektive auf mögliche Leihgeschäfte. Beide Spieler entschieden sich stattdessen für direkte Wechsel in die Zweite Liga.
Bundesligist wirbt um Harchaoui
Darüber hinaus ist die Zukunft von Fayssal Harchaoui offen. Wie der GEISSBLOG berichtete, gab es noch keine Vertragsverhandlungen zwischen dem Spieler und dem FC. Der Vertrag des U17-Weltmeisters läuft zwar erst im Sommer 2025 aus, doch die Geißböcke werden es wohl kaum riskieren wollen, erneut mit einem der größten Talente am Geißbockheim mit einem auslaufenden Vertrag in die nächste Saison zu gehen.
Auch deshalb nicht, weil offenbar nun erste Konkurrenten ihren Hut in den Ring werfen. Mindestens ein Bundesligist soll bereits eine konkrete Offerte hinterlegt haben. Klar ist: Der Sechser hat nach seiner überragenden U17-WM einen Markt. Klar ist aber auch: Beim FC weiß man um die Begehrlichkeiten, die Harchaoui weckt. Entsprechend sollen Gespräche noch vor Saisonende geführt werden. Das Ziel: eine langfristige Vertragsverlängerung.
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Dieser Text wurde in seiner ursprünglichen Form am 10. April 2024 veröffentlicht. Nach der offiziellen Bekanntgabe des Wechsels von Matti Wagner wurde der Artikel am 30. April angepasst.
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