Keller fordert Sieg-Hattrick – aber würde das dem FC überhaupt reichen?

Der 1. FC Köln atmet noch, aber die Luft wird immer dünner. In den letzten drei Spielen helfen den Geißböcken nur noch drei Siege. Wenn überhaupt.

Im schlechtesten Fall könnte der Abstieg des 1. FC Köln nach dem kommenden Spieltag feststehen. Sollten die Geißböcke gegen den SC Freiburg nicht gewinnen können, müsste der FC am Sonntag auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen. Ansonsten würde der siebte Niedergang in die Zweitklassigkeit feststehen (hier geht’s zu den Szenarien).

Nach dem verheerenden Spiel gegen Darmstadt haben die Spieler in Mainz zumindest zeitweise eine Reaktion gezeigt und den Abstiegskampf angenommen – wenn auch vermutlich zu spät in dieser Saison. Trotzdem lobte Christian Keller: “Das war Abstiegskampf, so muss es aussehen. Und so muss es noch mal drei Spiele aussehen.”

Hundertprozentige Siegquote benötigt

Dabei ließ der Sportchef auch seine gesunkenen Hoffnungen auf die Rettung durchklingen: “Egal, ob es im ersten Spiel schon vorbei ist oder im dritten.” Heißt: Der 1. FC Köln soll sich in den kommenden beiden Heimspielen anders als zuletzt gegen Darmstadt zumindest noch einmal mit aller Macht wehren – auch wenn es am Ende nicht zum Klassenerhalt reichen sollte.

Dafür nämlich – da ist sich Keller relativ sicher – braucht es drei Siege aus den letzten drei Spielen. “Wir müssen dreimal gewinnen, da brauchen wir nicht drum herumreden – im Normalfall zumindest. Die anderen dürfen nicht oft gewinnen.” Eine hundertprozentige Siegquote also, nachdem der FC überhaupt erst vier Spiele in der laufenden Saison gewinnen konnte.

FC glaubt noch an seine Chance

Rein statistisch gesehen also keine sonderlich hohe Wahrscheinlichkeit, dass der FC irgendwie noch in der Liga bleibt. Trotzdem gibt man sich am Geißbockheim noch nicht geschlagen. “Ich kann rechnen”, sagte auch Timo Schultz, “aber so gut war ich jetzt auch nicht in Mathe. Ich glaube daran und es kann ganz anders aussehen, wenn wir gegen Freiburg gewinnen.”

Auch die Spieler zeigen sich öffentlich nach wie positiv gestimmt, es mit einem Heimsieg gegen Freiburg noch einmal spannend machen zu können. “Wir haben jetzt zwei Heimspiele. Wenn wir die positiv gestalten und sechs Punkte mitnehmen, wird es in Heidenheim am letzten Spieltag ein absoluter Fight”, sagte Marvin Schwäbe. Der Torhüter glaubt dabei, dass insbesondere die Mainzer noch verwundbar sind: “Sie hatten ihr Hoch, aber waren heute auch nicht überragend. Von daher würde ich nicht behaupten, dass die Mainzer weg sind, die sind auch nicht stabil.”

Mark Uth ergänzte: “Wir wissen, dass wir alle drei Spiele gewinnen müssen, um in die Klasse zu halten beziehungsweise um in die Relegation zu kommen. Genauso gehen wir es an.” Luca Waldschmidt merkte derweil an, “mit noch einem Unentschieden” vermutlich “nicht weiter” zu kommen.

Union und Bochum brauchen noch einen Sieg

Letztlich könnten aber selbst drei Siege nicht mehr zur Rettung reichen. Mit der vollen Ausbeute von neun Punkten würde der FC am Ende bei 32 Punkten landen. Bochum und Union Berlin haben bereits jetzt 30 Zähler auf dem Konto. Bei einem weiteren Sieg der beiden Teams, die am kommenden Wochenende gegeneinander spielen, wären diese zumindest nicht mehr einzuholen.

Auch Mainz (28 Punkte) braucht aus den letzten drei Spielen nur noch vier Punkte, um den FC ziemlich sicher hinter sich zu lassen, denn das Torverhältnis fällt deutlich zugunsten der 05er aus. Entsprechend braucht der FC neben den drei Siegen zudem die Hilfe der Konkurrenz – und damit auch mittelgroßes Fußballwunder.