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Nach diesem Sieg würde gar nichts mehr überraschen

Mark Uth sinkt nach dem Sieg gegen Union zu Boden. (Foto: Bucco)
Mark Uth sinkt nach dem Sieg gegen Union zu Boden. (Foto: Bucco)

Der 1. FC Köln lässt sich einfach nicht unterkriegen. Erneut spricht alles für den Abstieg, erneut kommt der FC zurück. Diese Energie kann nun den Ausschlag geben, um sich in die Rheinische Relegation zu retten.

Ein Kommentar von Marc L. Merten

Dieser 1. FC Köln macht Fehler, die einen in den Wahnsinn treiben. Beide Gegentore gegen Union Berlin fielen einmal mehr nach Eckbällen. Die Liste amateurhaft verteidigter Ecken und daraus resultierender Gegentore in der Rückrunde wurde auch am Samstag wieder länger und länger. Das Wird-schon-nichts-passieren-Verhalten bei diesen ruhenden Bällen ist seit Wochen eine riesige Schwäche, und in einer Phase, in der es auf jedes Tor ankommt, nur noch schwer zu ertragen.

Und doch: Trotz aller Fehler und eines erneut phasenweise schaurigen Fußballspiels bebte Müngersdorf in der Nachspielzeit. Wieder kam die Mannschaft zurück und zog, zum zweiten Mal in dieser Saison, in dieser Rückrunde, in diesem Abstiegskampf, den Kopf aus der Schlinge. Alle Zurückhaltung war dahin, alle Gedanken an die Zweite Liga hinfort gefegt.

Präsident Wolf ist emotional angefasst

Dieser 1. FC Köln kann nicht gut für die Gesundheit sein, und doch ist er ein Elixier, dem sich kein Fan entziehen kann. Während der 90 Minuten hatten einige Fans schon einen Haken hinter die Saison gesetzt, hatten Müngersdorf fünf Minuten vor Schluss verlassen, noch vor dem Tigges-Ausgleich und ganz sicher vor dem Downs-Irrsinn. Doch nach der Partie lagen sie sich alle wieder in den Armen.

Präsident Werner Wolf war dafür ein Sinnbild. Nach dem 0:1 sah man ihn auf der Tribüne, versteinert und weiß wie die Wand. Nach dem 3:2 gab er Interviews mit gebrochener Stimme und emotional angefasst, wie man ihn lange nicht erlebt hat. Ihm ging es wie so vielen Fans. Er wollte den Spielern danken.

Sehen wir uns diese Woche das letzte Mal in dieser Saison oder sehen wir uns in knapp 14 Tagen noch einmal hier im RheinEnergieStadion?

Michael Trippel

Stadionsprecher Michael Trippel hatte vor Spielbeginn die 50.000 Zuschauer gefragt: “Sehen wir uns diese Woche das letzte Mal in dieser Saison oder sehen wir uns in knapp 14 Tagen noch einmal hier im RheinEnergieStadion?” Nach dem Schlusspfiff waren wohl alle überzeugt, dass es nur einen Ausgang dieser Saison geben kann: die Rheinische Relegation gegen Fortuna Düsseldorf. Es wäre der Wahnsinn zum Ende einer wahnsinnigen Saison.

Dafür muss der FC noch einmal siegen und noch einmal auf die Konkurrenz hoffen. Doch nach dem Erfolg gegen Union scheint klar, dass die Geißböcke zumindest ihren Teil durchaus in der Lage sind zu erfüllen. Sollte der FC diese Kraft mitnehmen, diese Energie noch einmal entfesseln können, ist ein Sieg in Heidenheim möglich, auch mit mehreren Toren Unterschied. Ob es reichen würde, hat der FC nicht in der Hand. Doch nach dem 3:2-Sieg gegen Union am Samstag würde nichts mehr überraschen in dieser Saison. Gar nichts mehr.

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