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Von Newcomern bis zu Königstransfers: Die Trainer-Kandidaten für den FC

Thomas Letsch und Urs Fischer: Zwei Trainer-Kandidaten für den 1. FC Köln? (Foto: IMAGO / RHR-Foto)
Thomas Letsch und Urs Fischer: Zwei Trainer-Kandidaten für den 1. FC Köln? (Foto: IMAGO / RHR-Foto)

Nach der Trennung von Timo Schultz sucht der 1. FC Köln einen Trainer für den Neuaufbau in der 2. Liga. Kandidaten gibt es viele. Doch wer käme für die Geißböcke in Frage?

Der 1. FC Köln ist nicht der einzige Verein in den ersten beiden Bundesligen, die aktuell nach einem Trainer fahnden. Auch der VfL Bochum sucht nach der geglückten Relegation (wohl) einen Nachfolger von Interimstrainer Heiko Butcher. Ebenfalls hat Hertha BSC nach der Trennung von Pal Dardai noch keinen Trainer vorgestellt. Je nachdem, wann und wie das Trainer-Karussell Fahrt aufnimmt, könnten auch noch weitere Posten frei werden. Entsprechend fallen einige Trainer-Namen gleich bei mehreren Vereine.

Die üblichen Verdächtigen

Die Namen der üblichen Verdächtigen wiederholen sich daher dieser Tage. Der prominenteste Trainer, der in Verbindung mit dem 1. FC Köln bereits genannt wurde, ist Urs Fischer. Dass sich der Schweizer nach seiner langen Erfolgs-Geschichte bei Union Berlin, die von der 2. Liga bis in die Champions League reichte, die schwierige Aufgabe am Geißbockheim jedoch antut, erscheint unwahrscheinlich.

Dann wären da noch Enrico Maaßen (zuletzt FC Augsburg), der nach seiner Station beim BVB II als Talente-Förderer gilt, Thomas Letsch (zuletzt VfL Bochum) und Thomas Reis (zuletzt FC Schalke). Auch Florian Kohfeldt (zuletzt KAS Eupen) sucht nach seinem Ausflug nach Belgien wieder eine Trainer-Station in Deutschland. Tobias Schweinsteiger (zuletzt VfL Osnabrück) hofft ebenfalls auf ein neues Engagement. André Breitenreiter (zuletzt Huddersfield) ist nach seinem kurzen Intermezzo in England auch verfügbar.

Die fast Vergessenen

Darüber hinaus gibt es zahlreiche Trainer, die zwar nicht zwangsläufig allesamt in Vergessenheit geraten, jedoch bereits seit einiger Zeit ohne Verein sind. Lucien Favre wartet nach seinem Aus in Nizza seit Januar 2023 auf eine neue Aufgabe, Bruno Labaddia ist nach seiner gescheiterten Rettungs-Mission in Stuttgart ebenfalls seit über einem Jahr ohne Job. Uwe Neuhaus (zuletzt Arminia Bielefeld) stand sogar zuletzt im März 2021 an der Seitenlinie. Mirko Slmoka ist seit Ende 2019 ohne Trainer-Job.

Markus Weinzierl ist ebenfalls verfügbar, der letzte Trainer-Job des 49-Jährigen lieg allerdings ebenfalls über ein Jahr zurück (zuletzt 1. FC Nürnberg). Valérien Ismaël war zwar bis Anfang März noch Trainer des FC Watford, in Deutschland arbeitete der Ex-Profi seit seinem schnellen Aus beim VfL Wolfsburg jedoch seit 2017 nicht mehr.

Die (wohl) Unerreichbaren

Vier Trainer mit durchaus spannender Vita sind aktuell ebenfalls verfügbar, für den 1. FC Köln in der 2. Liga samt Transfer-Sperre aber wohl nur Wunschdenken. Ruud van Nistelrooy gehört zu den spannendsten Trainern der Niederlande, ist nach seinem Aus in Eindhoven aber seit einem Jahr ohne Verein. Vor wenigen Wochen erklärte der einstige Top-Stürmer, sich ein Engagement in der Bundesliga gut vorstellen zu können.

Auch Gerhard Struber wäre eine namhafte Lösung für den 1. FC Köln. Der 47-jährige Österreicher kommt aus der RB-Akadamie und hat vom Farm-Team FC Liefering über New York und Salzburg praktisch alle Mannschaften trainiert. Zudem war Struber beim FC Barnsley in der Championship aktiv. Im April wurde der Trainer in Salzburg entlassen, nachdem die Meisterschaft in Österreich außer Sicht geriet.

Seit diesem Sommer wäre auch Mark van Bommel auf dem Trainer-Markt. Der ehemalige Bayern-Profi blickt auf eine überaus erfolgreiche Zeit bei Royal Antwerpen zurück, wo er das Triple bestehend aus Meisterschaft, Pokal und Supercup gewinnen konnte. Seine bisher einzige Deutschland-Station aus Trainer beim VfL Wolfsburg scheiterte jedoch nach nur 13 Spielen. Wo es den Niederländer nun hinzieht, ist noch unklar.

Verfügbar wäre auch Raphael Wicky. Der ehemalige HSV-Profi gewann in der Saison 2022/23 mit den Young Boys Bern das Double, wurde im vergangenen März jedoch nach drei Niederlagen in Folge entlassen. Ein Engagement in Deutschlands 2. Liga erscheint derweil nicht gänzlich ausgeschlossen.

Die Newcomer

Benjamin Hoffmann gilt in Deutschland als eines der größten Trainer-Talente. 2019 wechselte der 44-Jährige aus dem Nachwuchs von Borussia Dortmund zum 1. FSV Mainz 05, wo er mit der U19 im vergangenen Jahr die Deutsche Meisterschaft gewinnen konnte und in diesem Jahr die Youth League aufmischt. Aktuell trainiert Hoffmann auch die zweite Mainzer Mannschaft in der Regionalliga Südwest.

Auch BVB-U19-Trainer Mike Tullberg hat sich längst in den Fokus gecoacht. Mit Matthias Kohler soll der FC bereits im Winter Kontakt gehabt haben. Christian Keller hält nach GEISSBLOG-Informationen viel von dem 32-Jährigen, traute dem Trainer damals aber noch nicht den Abstiegskampf in der Bundesliga zu. Nach seinem Aus beim FC Volendam ist Kohler noch immer ohne neuen Verein.

Die Gebundenen

Die beiden Nachwuchs-Trainer aus der Bundesliga müsste der 1. FC Köln genauso aus ihren laufenden Verträgen kaufen wie zahlreiche andere interessante Kandidaten. So fiel in den letzten Wochen immer wieder der Name Christian Eichner vom Karlsruher SC. Der Ex-FC-Profi soll eine der favorisierten Lösungen von Christian Keller sein, bis zur Trennung von Timo Schultz hatte es jedoch noch keinen Kontakt gegeben.

Ob sich das inzwischen geändert hat, ist unklar. Allerdings liebäugelt der Trainer auch mit einem Engagement in der Bundesliga, wo der VfL Bochum ebenfalls ein Auge auf Eichner geworfen haben soll. Zudem kursierten zuletzt Gerücht um Hannover-Trainer Stefan Leitl, der allerdings auch bei der Hertha auf dem Zettel stehen soll. Alexander Blessin ist ebenfalls ein spannender deutscher Trainer, der zuletzt zahlreiche Erfolge mit dem belgischen Erstligisten Union Saint-Gilloise feiern konnte. Der Stuttgarter, ebenfalls aus der RB-Jugend kommend, zählt für den FC jedoch wohl auch eher zur Kategorie unerreichbar.

Gleiches dürfte auch für Christian Ilzer gelten. Der Österreicher wurde jüngst mit Sturm Graz Meister. In 175 Spielen mit den Grazern holte der 46-Jährige einen Punkteschnitt von 1,85. Ilzer soll sich einen Trainer-Job in Deutschland gut vorstellen können. Im Winter zählte der Fußballlehrer noch nicht zu den engeren Kandidaten beim FC. Ob sich dies im Sommer ändert?

Nach dem Abschied von Steffen Baumgart war den Geißböcken auch ein Interesse an Peter Zeidler nachgesagt worden. Der 61-jähre Schwabe steht bereits seit 2018 beim FC St. Gallen an der Seitenlinie und ist noch bis 2027 an den Schweizer Erstligisten gebunden. Aktuell buhlt der VfL Bochum um ihn – und laut der WAZ auch der FC.

Ablöse-Zahlung kein Hindernis

Fakt ist: Für jeden vertraglich gebundenen Trainer müsste der FC in diesem Sommer eine Ablöse zahlen. Nach der Trennung von Steffen Baumgart hatten die Kölner keinen Trainer aus einem Vertrag heraus kaufen wollen, da dies ein schlechtes Zeichen hinsichtlich der Loyalität eines Trainers gegenüber seines Vereins gewesen wäre.

Daran dürfte es jedoch diesmal am Geißbocheim nicht scheitern, würde schließlich kein Trainer in der laufenden Saison seinen Club verlassen. Und immerhin ist die Trainer-Position die einzige, auf der die Kölner in diesem Sommer einen Impuls setzen können. Somit wird die Trainer-Verpflichtung die wichtigste Aufgabe von Sportchef Christian Keller.

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