Der 1. FC Köln kennt seit Donnerstag den Weg zurück in die Bundesliga. Der Spielplan ist wesentlich ausgeglichener als in der vergangenen Saison. Gerhard Struber bekommt ein machbares Auftaktprogramm. Der Spielplan ist eine Chance für den FC.
Ein Kommentar von Marc L. Merten
Vor einem Jahr war der Ärger am Geißbockheim groß. Der 1. FC Köln hatte einen Spielplan von der Deutschen Fußball Liga bekommen, der härter kaum hätte sein können. Auftakt in Dortmund, dann gegen Wolfsburg und in Frankfurt, anschließend gegen Hoffenheim. Später wurde es kaum besser: Leverkusen, Gladbach und Leipzig hintereinander an den Spieltagen sieben bis neun.
Hinterher stellte sich heraus, was man befürchtet, aber nicht laut ausgesprochen hatte: dass der Spielplan ein Trainerentlassungs-Programm gewesen war. Und dass die Hoffnung, in der zweiten Hälfte der jeweiligen Hin- und Rückrunde gegen vermeintlich leichtere Gegner die Kurve zu bekommen, schwierig bis unmöglich sein würde. Denn wer einmal tief im Morast sitzt, kommt häufig nicht mehr aus diesem heraus.
Vom Trainerentlassungs- zum Aufstiegs-Programm
So kann der FC ein Jahr später durchatmen. Der Spielplan der 2. Bundesliga ist für die Geißböcke machbar und hält einige Möglichkeiten bereit. Dass der erste Spieltag einen Knaller bringen würde, war klar gewesen. Sowas lässt sich die DFL nicht entgehen, um die 2. Liga zu promoten. Doch danach warten machbare Aufgaben auf den FC, auch wenn für einen haushohen Favoriten alle Partie zu Stolperfallen werden können.
Doch wenn der 1. FC Köln nach dem HSV in Elversberg und dann zuhause gegen Braunschweig antritt, muss die Mannschaft von Gerhard Struber in diesen Partien den Anspruch haben, sie ebenso zu gewinnen wie die darauf folgenden Heimspiele gegen Magdeburg, Karlsruhe und Ulm. Und so hat der FC mit den dazwischen liegenden Auswärts-Highlights auf Schalke und in Düsseldorf ein attraktives Startprogramm, das nicht immer leicht, aber für viele Punkte gut ist, sofern der FC seine Hausaufgaben erledigt.
Konkurrenten starten schwerer
Damit könnte den Geißböcken das gelingen, was man sich für die Hinrunde erhofft: gut in die Saison starten, oben mitmischen, um bis zu den Wintertransfers in Schlagdistanz zu den Aufstiegsrängen zu liegen. Das muss das Kölner Ziel sein, und so wird man glücklich sein, kein Programm zu haben wie Hamburg oder Düsseldorf. Der HSV startet in Köln, empfängt dann die Hertha und muss anschließend nach Hannover. Die Fortuna spielt in den ersten fünf Partien in Darmstadt, gegen Karlsruhe, in Ulm, gegen Hannover und bei der Hertha.
Das mag alles Theorie sein. Doch die letzte Saison hat wieder einmal bewiesen, wie groß der Einfluss eines Spielplans auf den Saisonverlauf einer Mannschaft sein kann. Den Umstand eines machbaren Auftaktprogramms beiseite zu wischen, wäre als falsch. Die Geißböcke können zufrieden sein. Jetzt ist es die Aufgabe von Trainer und Mannschaft, sich so vorzubereiten, damit der FC diese Vorlage auch verwandeln kann.
Hier kannst du über den 1. FC Köln diskutieren und dich mit anderen Usern austauschen. Bitte beachte dabei die Spielregeln in unserer Netiquette! Du findest sie hier und kannst sie jederzeit nachlesen. Viel Spaß!