Die Fans des 1. FC Köln haben Davie Selke mit einem Pfeifkonzert zurück im RheinEnergieStadion empfangen. Für Unverständnis sorgte sein Transfer zum Hamburger SV auch bei Max Kruse.
Die Reaktion der Fans in der ersten Minute der Nachspielzeit kam wenig überraschend. Als Davie Selke am Freitagabend zur Einwechslung bereitstand, um ausgerechnet gegen den 1. FC Köln sein Debüt für den Hamburger SV zu feiern, erntete er ein gellendes Pfeifkonzert.
Selke betonte nach Abpfiff, er habe weiterhin “große Sympathien für den FC” und der Unmut der Fans sei für ihn in Ordnung. “Vielleicht finden sie es ja einfach nur schade, dass ich nicht mehr hier spiele”, sagte der 29-Jährige und dürfte mit seiner wohl ohnehin im Scherz gemeinten Bemerkung gänzlich falsch gelegen haben.
Scharfe Kruse-Kritik an Selke
Der FC-Vertrag des Angreifers hatte durch den Abstieg seine Gültigkeit verloren. Anschließend hatte sich Selke verpokert, das Kölner Angebot ausgeschlagen und zu gewiss nicht besseren Bezügen beim HSV unterschrieben. Nicht zuletzt aufgrund seiner kryptischen Verabschiedungsbotschaft, die Chance auf einen Verbleib beim FC sei ihm “final genommen” worden, hatte der zwischenzeitliche Publikumsliebling bei den Geißböcken viele Sympathien verspielt.
Doch Gegenwind ist für Reizfigur Selke bekanntlich keine Seltenheit. Besonders scharfe Kritik erhält der gebürtige Schwabe nun von einem früheren Nationalspieler. So lästert Max Kruse in seinem Podcast Flatterball ausgiebig über den Ex-Kölner.
Der 307-fache Bundesliga-Profi meint im Gespräch mit seinem ehemaligen Mitspieler Martin Harnik: “Wenn du dir mal Davie Selkes Vita anguckst: Ich finde es erstaunlich, dass er immer wieder einen richtig geilen Verein bekommt.” Selke sei “nicht absolute Katastrophe oder so”, aber: “Für sein fußballerisches Potenzial kriegt er einfach viel zu gute Vereine.”
Kruse versteht Selkes HSV-Transfer nicht
Und damit nicht genug, Kruse legt nach: “Er sieht im Spiel meistens so unbeholfen aus, als ob er nicht teilnimmt. Klar, Kopfballpräsenz hat er – aber technisch versiert ist er nicht, schnell ist er nicht.” Für den 36-Jährigen ist es ein Rätsel, was die Vereine in Selke sehen. Über den Wechsel zum HSV sagt der Ex-Profi: “Ich verstehe den Transfer nicht so richtig.“
Geht es nach Kruse, können nur Argumente abseits des Platzes ausschlaggebend gewesen sein. “Er ist ein lustiger Typ. Und diese Lockerheit, die beim HSV so ein bisschen fehlt, die kann durch Davie Selke durchaus entstehen, weil das keiner ist, der sich einen Riesenkopf macht.” Doch sportlich, da ist sich der frühere Offensivakteur sicher, werde Selke “keine Bäume ausreißen”.
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