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Strubers Erklärung überrascht: Nicht die Talente sind das Problem

Gerhard Struber im Spiel in Sandhausen. (Foto: IMAGO / foto2press)
Gerhard Struber im Spiel in Sandhausen. (Foto: IMAGO / foto2press)

Kein Joker kann dem 1. FC Köln im DFB-Pokal gegen den SV Sandhausen helfen. So manchem FC-Spieler, aber auch dem Trainer, sollte das zu denken geben. Derweil lag Gerhard Struber mit seiner Fehleranalyse daneben.

Ein Kommentar von Marc L. Merten

Gerhard Struber und Christian Keller waren am Sonntag in Sandhausen bemüht, den zwischenzeitlichen Leistungseinbruch des 1. FC Köln in Sandhausen mit der Unerfahrenheit der eingesetzten Talente zu erklären. Doch damit lagen beide falsch. Nicht die Jungen waren in Sandhausen das Problem, sondern die Alten. Allen voran: die Joker.

Lange lief es gut für den FC im DFB-Pokal in Sandhausen. Die Startelf zeigte eine gute Leistung. Eine Stunde lang hatte der FC alles im Griff. Der Elfmeter war zwar ärgerlich, aber hätte kein Beinbruch sein müssen. Die Geißböcke kontrollierten die Gastgeber, einzig ließen sie vorne zu viele Torchancen liegen. Doch spielerisch machte es der FC gut, kontrollierte Ball und Gegner.

Waldschmidt und Adamyan enttäuschen erneut

Dann nahm Gerhard Struber Wechsel vor. Luca Waldschmidt, bezeichnenderweise erneut der schwächste Spieler in der Startelf, musste vom Feld. Für ihn kam Sargis Adamyan. Der Armenier lieferte jedoch eine ebenso wiederholt desolate Leistung ab wie sein Vorgänger. Derweil kam der von Sportchef Christian Keller hochgelobte Rasmus Carstensen für Leart Pacarada und machte als Linksverteidiger ebenfalls erstaunlich viele Fehler.

Und schließlich verpufften auch die Einwechslungen von Steffen Tigges und Florian Dietz im Sturmzentrum völlig. Während ihre Vorgänger Tim Lemperle und Damion Downs wenigstens noch zahlreiche Torchancen herausgespielt hatten, kam das Joker-Duo gerade einmal auf jeweils einen harmlosen Drehschuss und Dietz noch auf einen unplatzierten Gewaltschuss aus 18 Metern. Torgefahr? Nicht vorhanden. Zu allem Überfluss ging die spielerische Linie auch aufgrund vieler technischer Fehler der neuen Offensivkräfte komplett verloren.

Analyse an der Realität vorbei

So waren es in Sandhausen eben nicht die Talente wie Julian Pauli, Mathias Olesen, Denis Huseinbasic oder Tim Lemperle, die für die schwächsten Momente im FC-Spiel sorgten, sondern die erfahrenen Spieler und Joker. Mit den Einwechslungen (Ausnahme: Dominique Heintz) wurde das FC-Spiel nachhaltig gestört. Dass Struber und Keller hinterher das Zitterspiel an den vergebenen Chancen von Damion Downs und Co. festmachten, war bemerkenswert – und ging an der Realität vorbei.

Wo war der international erfahrene Waldschmidt, als es darum ging, den Sack zuzumachen? Wo war der 36-fache Nationalspieler Adamyan mit seiner Erfahrung aus über 150 Erst- und Zweitligaspielen, als es darum ging, das Spiel zu kontrollieren? Wo war Tigges, der beim FC eigentlich zeigen will, warum er in Dortmund schon mal Champions League spielen durfte? Wo war die “Qualität in der Box”, die Keller bei Dietz’ Vertragsverlängerung noch gelobt hatte?

Struber und Keller tun gut daran, die Gründe für die Leistungsschwankungen nicht bei den Talenten zu suchen. Stattdessen sollten sie jene hinterfragen, die die jungen Spieler eigentlich führen und vorangehen sollten. Die Youngster geben alles. Sie müssen aber unterstützt und angeleitet werden. Auf dem Platz und von außen.

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