Transferfenster geschlossen: “Nichts, wo wir schwach geworden wären”

Marvin Schwäbe und Dejan Ljubicic sind auch nach Schließung des Transferfensters in Deutschland noch Spieler des 1. FC Köln. Die Verantwortlichen zeigen sich darüber gelassen.

Das Transferfenster in der Bundesliga ist geschlossen. Seit Freitagabend um 20 Uhr können deutsche Vereine keine Spieler mehr verpflichten. Der 1. FC Köln hat seine Sperre von zwei Transferperioden damit verbüßt.

Zwar endet die technisch als Registrierungssperre verhängte Strafe der Fifa für den FC erst am 1. Januar 2025, was auch die Verpflichtung von vereinslosen Spielern nach dem 30. August für die Kölner noch unmöglich macht. Dennoch können die Verantwortlichen am Geißbockheim nun die nächste Transferperiode im Winter vorbereiten.

FC findet keine Abnehmer für seine Spieler

Trotzdem war in diesem Sommer auch für den 1. FC Köln der Deadline Day von Bedeutung. Schließlich hatten die Geißböcke mit Marvin Schwäbe, Dejan Ljubicic, Nikola Soldo und Maximilian Schmid selbst noch Spieler in ihren Reihen, die den Verein entweder freiwillig oder auf Anraten des Clubs hin hätten verlassen können.

“Der letzte Tag kann mitunter spannender werden. Heute geht keiner früher aus dem Büro nach Hause”, sagte Thomas Kessler am Mittag auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den FC Schalke. Allerdings konnte der Leiter der Lizenzabteilung “um 13.30 Uhr keine Neuigkeiten” verkünden.

Auch bis 20 Uhr sickerte kein Transfer eines FC-Spielers mehr durch. Zwar endet die Transferphase in Spanien, Frankreich und England erst um Mitternacht. Dass einer der abwanderungswilligen FC-Profis jedoch bis dahin noch einen Vertrag inklusive absolviertem Medizincheck in einem dieser Länder unterzeichnet, erscheint unwahrscheinlich.

Unterschiedliche Situation bei Schwäbe und Ljubicic

Dabei hatten allen voran die Wechselabsichten von Schwäbe und Ljubicic in den vergangenen Wochen im Fokus gestanden, hätte der FC schließlich mit beiden Spielern Transfererlöse in Millionenhöhe erzielen können. “Die Situation bei den beiden Spielern ist unterschiedlich”, sagte Kessler. Ljubicic habe man nicht abgeben wollen und das auch “klar hinterlegt”.

Entsprechend hätte man den Österreicher nur gegen einen “gewissen Betrag” gehen lassen. Leeds United soll dem Vernehmen nach bereit gewesen sein, vier Millionen Euro für den Mittelfeldspieler ans Geißbockheim zu überwiesen. Genau diese Summe hat der englische Club aus der Championship nun für Düsseldorfs Ao Tanaka hingelegt.

Für vier Millionen Euro wollte der FC seinen Spieler jedoch nicht ziehen lassen und wäre wohl erst bei einem doppelt so hohen Betrag dazu bereit gewesen. “Bislang gab es noch nichts, wo wir schwach geworden wären”, sagte Kessler am Freitag rund sechs Stunden vor Schließung des Transferfensters in Deutschland.

FC froh über Ljubicic-Verbleib

Dass in den kommenden Tagen noch ein Angebot aus Ligen kommt, in denen das Transferfester noch geöffnet ist (u.a. Türkei, Portugal und Österreich), erscheint zumindest im Fall von Ljubicic fraglich. Und auch bei Marvin Schwäbe hatte sich wenige Stunden vor Ende der deutschen Transferperiode kein Wechsel abgezeichnet.

“Marvin hat uns frühzeitig signalisiert, dass er den Verein verlassen möchte. Das hat sich jetzt schwieriger herausgestellt, als er selber sich das wohl vorgestellt hat”, erklärte Kessler. Der ehemalige Torhüter nahm den – zumindest vorerst – geplatzten Wechsel gelassen. “Wenn beide Spieler morgen noch bei uns unter Vertrag stehen”, sagte der 38-Jährige hinsichtlich Schwäbe und Ljubicic, “haben wir mehr Qualität im Kader, was umso besser ist.”

Im Fall des Mittelfeldspielers dürfte man beim FC tatsächlich nicht unzufrieden sein, zumal Ljubicic mit seiner Leistung gegen Eintracht Braunschweig seinen Wert für die Mannschaft noch einmal unterstrichen und keinen Frust hinsichtlich eines gescheiterten Wechsels gezeigt hatte. Die Situation von Marvin Schwäbe dürfte man sich jedoch sicherlich unkomplizierter vorgestellt haben – allen voran der Spieler selbst.