Ein erneut auf ganzer Linie enttäuschender 1. FC Köln hat gegen den SC Paderborn eine 1:0-Führung verspielt und mit 1:2 (0:0) verloren. Jan Thielmanns Glücksschuss reichte nicht zum Sieg. Stattdessen patzte sich die FC-Abwehr zur Niederlage.
Aus Müngersdorf berichten Sonja Gauer und Marc L. Merten
Es sollte die Wiedergutmachung für eine peinliche Vorstellung in Darmstadt werden. Doch der 1. FC Köln sorgte in Müngersdorf für betretenes Schweigen auf den Rängen bis hin zu “Wir wollen euch kämpfen sehen”-Rufen. Zwar konnte ein Glücksschuss von Jan Thielmann Müngersdorf für kurze Zeit aufwecken. Doch dann patzten Timo Hübers und Julian Pauli und Sven Michel schoss den FC per Doppelpack in die Krise.
Highlights
37. Minute: Es war ein erschreckend schwaches Fußballspiel, in dem sich der FC komplett von seinem Pressing verabschiedete. Ein biederes 0:0 der eher schlimmen Sorte ohne echte Torchancen. Da erschallte plötzlich aus der Südkurve: “Wir wollen euch kämpfen sehen!” Auf den Werbebanden stand dazu passend: “Nimm’s funny!”
66. Minute: Gerade hatte die Südkurve den Support eingestellt, da holte der FC durch zwei kämpferische Einzelleistungen zwei Eckbälle hintereinander heraus. Und tatsächlich, die zweite Ecke sorgte für Gefahr. Den hohen Ball ins Zentrum konnte Paderborn nur dürftig direkt vor den Strafraum klären. Dort nahm der bis dahin eher unglücklich agierende Jan Thielmann die Kugel einfach direkt und haute diese per Volleyschuss flach ins Eck. Das 1:0 aus dem sprichwörtlichen Nichts!
76. Minute: Kaum glaubte man, der FC sei nun im Spiel, patzte der Kapitän. Timo Hübers verschätzte sich bei einem Pass in die Mitte komplett, kam nicht an den Ball heran, sodass Thielmann in einem Eins-gegen-Zwei auf verlorenem Posten war und der eingewechselte Sven Michel eiskalt flach zum 1:1 einschoss.
80. Minute: Keine fünf Minuten später gab der FC das Spiel völlig aus der Hand. Ein schlimmer Pauli-Fehlpass in der eigenen Hälfte führte zu einer Flanke in Hübers’ Rücken. Thielmann kam nicht mehr hinterher und Michel konnte vor Urbig mit einem Kontakt den Ball am FC-Keeper vorbei spitzeln. Nach einem 1:0 stand es plötzlich 1:2.
90. Minute: Die Südkurve hatte ihren Support längst eingestellt. Da ertönten erstmals in dieser Saison mehr als deutlich “Keller raus!”-Rufe.
Fazit
Der 1. FC Köln steckt tief in der Krise. Die Taktik von Gerhard Struber ging vorne und hinten nicht auf. Die Mannschaft war verunsichert. Und wieder einmal war es mit Hübers einer der erfahrenen Spieler, der den FC in die Abwärtsspirale schickte. Die Pfiffe der Fans nach der Partie waren berechtigt. Die Leistung konnte erneut keinen Ansprüchen genügen. Und so müssen sich Struber und Sportchef Christian Keller nun unangenehme Fragen gefallen lassen. Denn so kann es nicht weitergehen.
Personal
So spielte der FC: Urbig – Thielmann, Hübers, Pauli (84. Heintz), Pacarada – Martel, Huseinbasic (84. Kainz) – Ljubicic (64. Olesen), Waldschmidt (46. Adamyan), Maina – Lemperle (77. Tigges)
Zur Aufstellung: Der FC musste am Freitagabend auf Damion Downs verzichten. Der Youngster meldete sich kurzfristig krank ab. Dafür rückte Dejan Ljubicic nach über einem Monat wieder in die Startelf, während Jan Thielmann hinten rechts wieder für Rasmus Carstensen verteidigte. Taktisch stellte Struber ebenso um, ließ in einem 4-2-3-1 statt in einem 4-4-2 agieren. Das war also die taktische Umstellung, die man unter der Woche trainiert hatte.
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