Im Kampf um die Macht beim 1. FC Köln gibt es offenbar nichts, was es nicht gibt: Nun sprechen Präsident Werner Wolf und Vorstandsgegner Dieter Prestin offenbar über eine mögliche Zusammenarbeit. Dabei will Prestin weiter Vizepräsident werden.
Am Montagabend saßen sie einträchtig nebeneinander auf der Tribüne des Franz-Kremer-Stadions. Wie der GEISSBLOG berichtete, verfolgten Werner Wolf und Dieter Prestin gemeinsam das Spiel des 1. FC Köln in der Frauen-Bundesliga gegen RB Leipzig. Anschließend gingen sie zur Weihnachtsfeier der Geißböcke ins RheinEnergieStadion.
Vorher aber hatten sie sich bereits im Geißbockheim ausgetauscht – und dabei offenbar einen durchaus überraschenden Plan besprochen. Das verriet Prestin nun dem Kölner Stadt-Anzeiger. “Wir haben uns sehr kritisch ausgetauscht. Es ging um Fakten, nicht um persönliche Eitelkeiten. Das Gespräch verlief überaus entspannt und zielführend.” Und das wohl mit einem konkreten Hintergedanken.
Demzufolge soll es auch um einen Posten für Prestin gegangen sein: als sportlicher Berater des Vorstands. “Auch wenn wir nicht in allen Punkten einer Meinung waren, haben wir vereinbart, dass wir Anfang Januar 2025 wieder ein Treffen ausmachen werden”, sagte Prestin. Es gehe darum, “dass ich meine Kompetenz einbringen kann, damit wir alle gemeinsam unseren FC wieder dahin bringen, wo er hingehört”.
Prestin als Wolf-Berater? Das wäre eine auf mehreren Ebenen überraschende Wendung. Erstens, weil mit Erich Rutemöller und Frank Schaefer bereits zwei vom FC bezahlte Vorstandsberater beschäftigt werden. Zweitens, weil sich der amtierende Vorstand im vergangenen Sommer über Prestins Präsentation und über dessen vorgestellte Sportkompetenz lustig gemacht hatte. Und drittens, weil Prestin auch jetzt noch sagte: “Mein Ziel ist es nach wie vor, unseren FC mit meiner Sportkompetenz in einer verantwortlichen Position als Vizepräsident Sport nach vorn zu bringen.”
Prestin widerspricht Wolf bei Rejek
Laut des 68-Jährigen will sich Wolf Anfang Januar bei Prestin melden, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Man darf jedoch gespannt sein, wie Wolf Prestins neuerlichen Gang an die Öffentlichkeit bewertet. Vor einem Jahr hatte der einstige FC-Profi damit einen Bruch mit Wolf provozieren wollen – woraufhin Wolf alle weiteren Gespräche mit Prestin hatte platzen lassen. Nun ist Prestins Vorstoß nicht nur eine neuerliche Indiskretion, sondern eine weitere Herausforderung des amtierenden Vorstands.
Prestin garnierte seinen öffentlichen Auftritt sogar noch mit einem Seitenhieb in Richtung Wolf und dessen Kommunikation. In dieser Woche hatte Markus Rejek seinen Abschied angekündigt – aus persönlichen Gründen. Prestin konnte es sich nicht verkneifen zu erwähnen: “Meine Informationen sind leider andere, aber die möchte ich hier nicht erwähnen.” Damit widersprach Prestin nicht nur Rejek, sondern auch Wolf, der die persönlichen Gründe in der Pressemitteilung zum Ausscheiden des Geschäftsführers bestätigt hatte.
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