Kehrt der 1. FC Köln zu einem legendären Ausrüster aus besten FC-Tagen zurück? Das letzte Projekt des scheidenden Marketing-Geschäftsführers Markus Rejek soll ein Deal mit Adidas werden. Äußern will sich der FC nicht, doch im Hintergrund laufen die Gespräche auf Hochtouren.
Es war die erfolgreichste Zeit des 1. FC Köln: die Saison 1977/78 mit dem Double, Heinz Flohe mit Meisterschale und Pokal in den Händen, gekleidet in der roten Vereinsjacke mit den drei weißen Streifen auf Schultern und Armen. Adidas, der FC-Ausrüster zum Zeitpunkt des größten Erfolgs der Vereinsgeschichte.
Folgt über vier Jahrzehnte später die Wiedervereinigung? Der FC verhandelt mit Adidas über einen Ausrüster-Vertrag, spätestens ab 2027, wenn der aktuelle Fünf-Jahres-Kontrakt mit dem dänischen Ausrüster hummel ausläuft. Der GEISSBLOG kann einen entsprechenden Bericht des Kölner Stadt-Anzeigers bestätigen.
Wechsel wäre frühestens 2026 möglich
Dabei ist der FC keineswegs unzufrieden mit der aktuellen Kooperation. Trotz des Abstiegs in die 2. Bundesliga konnten die Geißböcke mit hummel in der laufenden Saison einen Vereinsrekord aufgestellt. Noch nie in der FC-Historie wurde ein Trikot so häufig verkauft wie das diesjährige rote Auswärts-Jersey. Im November hatten die Kölner ein Absatzplus von 54 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum vermelden können.
Rund vier Millionen Euro zahlen die Dänen dem FC pro Jahr. Seit 2022 läuft die Zusammenarbeit, die Trikots für die nächste Saison 2025/26 wurden intern bereits abgesegnet, die Produktion hat begonnen. Ausrüster-Arbeiten laufen mit großen Vorlaufzeiten, und so besteht nach GEISSBLOG-Informationen frühestens im Sommer 2026 die Möglichkeit, den Ausrüster zu wechseln – wenn sich alle Beteiligten einigen.
Gespräche weit fortgeschritten
Der FC hat ungewöhnlich früh mit den Gesprächen mit anderen Ausrüstern begonnen. Durch die eigentliche Laufzeit bis 2027 hätte der Club eigentlich Planungssicherheit. Doch offenbar ging unerwartet eine Tür bei Adidas auf, und so wollte sich der FC die Chance nicht entgehen lassen, ernsthafte Gespräche mit dem Branchen-Riesen aus Herzogenaurach zu führen. Und tatsächlich sollen diese bereits weit fortgeschritten sein, auch wenn man parallel ebenfalls mit hummel spricht.
Aus dem FC ist zu hören, dass ein Wechsel zu Adidas nicht nur einen finanziellen Quantensprung für die Geißböcke bedeuten könnte. Auch die Reputation der Geißböcke würde einen Schub bekommen. Der Noch-Ausrüster des DFB (Kooperation endet nach 2027 nach über 70 Jahren) wäre eine Weltmarke, nachdem die Kölner in den letzten Jahrzehnten von Reebok, Erima, Uhlsport und nun hummel ausgestattet wurden. Die Kooperation mit kleineren Ausrüstern hatte zwar den Vorteil, dass der FC individueller auf sein Programm einwirken konnte. Doch Adidas steht wie kaum eine andere Sportmarke für Qualität und Erfolg.
Finanzieller Quantensprung und sportliches Signal
Bekommt Markus Rejek vor seinem Ausscheiden bei den Geißböcken also noch einen letzten, großen Deal über die Bühne? Der Marketing-Geschäftsführer hatte zuletzt bestätigt, den Club zeitnah zu verlassen. Der Adidas-Deal soll jedoch offenbar sein Abschiedsgeschenk werden. Ein Vertrag mit dem zweitgrößten Sportartikel-Hersteller der Welt (hinter Nike) wäre ein Ausrufezeichen – und würde wohl einen Ansturm der FC-Fans auf die Trikots auslösen.
Sollten sich die Parteien einig werden, müsste nur der Zeitpunkt geklärt werden. Im Sommer 2027 – wenn Adidas beim DFB aussteigt – könnte es auch in Köln zum regulären Übergang kommen, wenn am Geißbockheim der Vertrag mit hummel ausläuft. Ein Jahr früher, zur Saison 2026/27, müsste hingegen der dänische Konzern zustimmen, womöglich verbunden mit einer Abschlagszahlung.
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