Abwehr-Not: Bekommt „der kleine Justin“ doch seine Chance?

Justin von der Hitz im Testspiel gegen Verl. (Foto: Bucco)
Justin von der Hitz im Testspiel gegen Verl. (Foto: Bucco)

Der 1. FC Köln leckt in der Länderspielpause seine Wunden. Neben dem Grusel-Test kommen weitere Verletzte zu den Sorgen von Trainer Gerhard Struber hinzu. Bekommt jetzt doch noch Justin von der Hitz eine Chance? Wenig spricht dafür.

Er war einer der ganz wenigen Lichtblicke im Testspiel des 1. FC Köln gegen den SC Verl am Donnerstag. Justin von der Hitz feierte sein Profi-Debüt für die Geißböcke, wurde in der zweiten Halbzeit eingewechselt und übernahm die Aufgabe des rechten Schienenspielers. Dort machte es der 18-Jährige ordentlich und bekam hinterher ein Lob von Trainer Gerhard Struber.

„Auch der kleine Justin hat es sehr ordentlich gemacht, als er reingekommen ist“, sagte der FC-Trainer, der – selbst ein paar Zentimeter kleiner als der Rechtsaußen – dieses Attribut freilich nur auf die Unerfahrenheit des Eigengewächses bezog. Von der Hitz hatte den bis dato glücklosen Marvin Obuz auf der rechten Außenbahn abgelöst. „Wir haben versucht, über ihn ganz simpel durchzubrechen. Da hat er aus meiner Sicht einmal mehr eine Talentprobe abgegeben.“

Vertrag läuft im Sommer aus

Unter der Woche hatte Struber noch zurückhaltend geklungen, nachdem der Österreicher das U19-Talent erstmals im Profitraining hatte begutachten dürfen. Vor allem hatte der FC-Coach deutlich gemacht, dass es bei von der Hitz nicht so schnell gehen werde mit einer dauerhaften Integration bei den FC-Profis. Der U17-Weltmeister werde sich noch gedulden müssen.

Worte, die bei von der Hitz nicht gerade gut angekommen sein dürften, zumal der Youngster bei den A-Junioren von Stefan Ruthenbeck eine starke Saison spielt und gerade darüber nachdenkt, wie es für ihn wegen seines auslaufenden Vertrags im Sommer weitergehen wird. Da half sein Einsatz gegen Verl mit dem anschließenden Trainerlob wohl schon eher weiter. Auch, weil von der Hitz nun erstmals sehen konnte, auf welchem Niveau er spielen muss, um eine Chance zu bekommen.

Rechte Schiene: Wer sind die Optionen?

Auch der Rechtsaußen dürfte mitbekommen haben, dass Jusuf Gazibegovic in dieser Saison wohl kein Spiel mehr bestreiten und dass Marvin Obuz den Club wohl mit ziemlicher Sicherheit am Ende der Saison verlassen wird. Weil Obuz kein Bewerbungsschreiben abgeben konnte gegen Verl, muss sich Struber nun überlegen, welche Optionen er für die rechte Seite hat. Darf sich von der Hitz also nun doch noch Chancen ausrechnen?

Es müsste wohl viel passieren, dass der 18-Jährige doch noch in dieser Saison sein Pflichtspiel-Debüt feiert. Jan Thielmann gilt als erste Option, insbesondere im Fall eines Systems mit Dreierkette. Auch Dejan Ljubicic hat in dieser Saison schon mehrfach im rechten Mittelfeld gespielt, wenn Struber eine Dreierkette aufbot. Zwei Optionen hat der Österreicher also noch – zumindest in einem 3-4-3.

Druck im Aufstiegskampf wohl zu groß

Anders könnte es im Fall einer Viererkette aussehen. Joël Schmied erlebte gegen Verl eine schlimme erste halbe Stunde als Aushilfs-Rechtsverteidiger, wirkte – wie alle seine Mitspieler – überfordert und lief teils hilflos hinterher. Das Experimente scheiterte auf ganzer Linie und Struber stellte noch während der ersten Hälfte um. Weil auch Thielmann auf dieser Position eigentlich keine Option mehr ist und Ljubicic es nie war, stünde der FC aktuell im Fall einer Viererkette ohne Rechtsverteidiger da.

Allerdings dürfte Struber erstens nach der Erfahrung gegen Verl zunächst die Viererkette wieder aus seinen Gedanken gestrichen haben. Und zweitens würde der FC-Coach in dieser heißen und entscheidenden Phase der Saison wohl kein weiteres Eigengewächs ins kalte Wasser schmeißen. Zumal von der Hitz seine Stärken zuletzt vor allem offensiv hatte und bei der U19 gerade im Spiel nach vorne überzeugt. Defensiv würde viel Druck auf dem Youngster lasten, eine Erfahrung, die Struber dem 18-Jährigen im Kampf um den Aufstieg nicht zutrauen dürfte. So wird sich von der Hitz noch gedulden müssen. Doch gegen Verl konnte er zumindest eine erste Duftmarke hinterlassen.

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