Keine Spur von Feierlaune beim 1. FC Köln. Nach dem 0:1 beim Karlsruher SC durch ein unglückliches Eigentor von Timo Hübers sind die Geißböcke nur noch Tabellendritter – könnten am Karnevalssonntag sogar noch auf Platz fünf abstürzen. Die Stimmen zum Spiel.
Aus dem BBBank Wildpark berichtet Marc L. Merten
Florian Kainz
„Es war ein richtiges Kampfspiel mit vielen Fouls, gerade in der Anfangszeit. Dann haben wir leider Linton verloren. In der ersten Halbzeit hatten wir ein paar gute Chancen. Der Gegner ist aus meiner Sicht nicht wirklich gefährlich geworden und trotzdem kriegen wir so ein Slapstick-Tor. Das ging schon bei mir auf der Seite los, wo der Karlsruher durchkommt. Normalerweise geht der Ball ins Aus. Dann war es auf dem Rasen schwer, zu klären, das kann passieren. Hintenraus, nach dem 0:1, haben wir es nicht mehr geschafft, gute Situationen herauszuspielen. Wir haben das System verändert, haben mit zwei großen Stürmern im 4-4-2 gespielt, haben es aber nicht geschafft, über das Flankenspiel zu Möglichkeiten zu kommen. Das ist sehr enttäuschend und sehr ärgerlich.“
Timo Hübers
„Die Aktion zum 0:1 war super unglücklich, ich kann da nicht mehr ausweichen und werde ausgeschossen. Die Zeit und die Distanz waren zu kurz. Der Karlsruher Ball war gut, kam genau zwischen Abwehrreihe und Torwart. Das ist immer schwierig, zu verteidigen. In so einem eng umkämpften Spiel wie heute mit vielen Zweikämpfen, einem schwierigen Platz und wenigen Chancen darf so etwas aber nicht passieren. Das war das Zünglein an der Waage. Wir haben aus unseren wenigen Chancen kein Tor gemacht. Den Ballbesitz, den wir hatten, hatten wir in viel zu ungefährlichen Positionen auf dem Spielfeld. Den Vorwurf, dass wir heute viel zu wenig Gefahr ausgestrahlt haben, müssen wir uns absolut gefallen lassen.“
Dominique Heintz
„Das Spiel so zu verlieren, tut weh. Letzte Woche der späte Elfmeter und heute so ein Gegentor, wobei der Gegner wenige Chancen hatte. Wir müssen auch sagen, dass wir in der Offensive wenig hatten. Natürlich hätten wir durch die ersten guten Chancen von Damion und Dejo in Führung gehen können, so einer darf gerne mal reingehen, wenn du auswärts gut anfängst und das Spiel kontrollierst. Nach dem Gegentor haben wir es weiter probiert, aber der letzte Ball hat gefehlt – die letzte Konsequenz, das Tor unbedingt machen zu wollen. Die Tabelle juckt mich gerade sehr wenig. Wir müssen gucken, dass wir wieder unsere Spiele gewinnen. Wir müssen uns das Glück und das Durchsetzungsvermögen vorne wieder erarbeiten. Wir haben die Qualität, mehr Tore zu schießen.“
Christian Keller
„Wir hatten uns viel vorgenommen, wollten unseren vielen Fans und den Menschen in Köln ein schönes Karnevalsgeschenk mitgeben – das ist leider nicht gelungen. Es war ein typisches 0:0-Spiel, aber leider haben wir den einen Fehler zu viel gemacht. Aber selbst, wenn das Spiel 0:0 ausgegangen wäre, hätten wir nicht zufrieden sein können, weil wir gerade im Spiel mit Ball schon deutlich unter unseren Möglichkeiten geblieben sind. Wir haben es nicht verstanden, irgendwann mal zu registrieren, dass der Platz sehr seifig und holprig ist. Wir haben mit zwei Stürmern gespielt und hätten irgendwann dazu kommen müssen, die Frequenz im Strafraum zu erhöhen. Wenn ich sage, dass wir probiert haben, in Schönheit zu sterben, ist das ein bisschen übertrieben – aber dieses Klein-Klein war auf dem Platz gegen einen aggressiven Gegner schwierig. Wenn die Tiefe da war, haben wir es verpasst, sie zu bespielen. Damion Downs hat die Tiefe gefühlt 50-mal angelaufen, aber der Ball kam halt nicht.“
Gerhard Struber
„Ich finde, wir sind ganz ordentlich ins Spiel gestartet und hatten zwei, drei Möglichkeiten. Da waren wir aber in der Überzeugung nicht mit der letzten Schärfe dabei. Wir haben das Spiel eigentlich gut kontrolliert, haben dem Gegner nicht viel gegeben, dann hat uns aber der unglückliche Moment aus der Fassung gebracht. Der Gegner war sehr gut organsiert und wir haben den Gegner nicht mehr so stressen können, wie wir uns das gewünscht hätten. Wir haben zu kompliziert gespielt. Da waren wir nicht effizient genug. In Summe war das messerscharfe Auftreten in Ballbesitz nicht gut genug. Im Moment ist mir nicht zum Feiern zumute, das muss ich ganz ehrlich sagen. Gleichzeitig werden bis Montag noch ein paar Stunden vergehen. Schauen wir mal, wie sich das Gemüt verändert.“
Christian Eichner
„Über 90 Minuten habe ich ein sehr zähes Fußballspiel gesehen, in dem beide Mannschaften darauf fokussiert waren, dem Gegner wenig zu geben. Es ist wenig passiert in beiden Sechzehnern. Der FC hatte etwas das Übergewicht und hätte die Chance von Downs zum Dosenöffner nutzen können. Wir sind etwas frischer aus der Kabine gekommen, machen das richtige Kacktor, das zum Spiel gepasst hat. Sonst gab es nur noch die Konterchance ganz zum Schluss. Die Mannschaft hat herausragend alles verteidigt und es dem Gegner sehr schwer gemacht. Das war die Aufgabe für heute nach dem Auftakt der Rückrunde. So konnte es nicht weitergehen, und das hat die Mannschaft jetzt verinnerlicht.“
Hier kannst du über den 1. FC Köln diskutieren und dich mit anderen Usern austauschen. Bitte beachte dabei die Spielregeln in unserer Netiquette! Du findest sie hier und kannst sie jederzeit nachlesen. Viel Spaß!