Simon Terodde hat den 1. FC Köln für die schwache Leistung gegen Hertha BSC deutlich kritisiert. Christian Keller wollte jedoch von einem „fetten Rückschlag“ nichts wissen und hofft, dass der FC am 34. Spieltag nicht mehr zittern muss.
Es waren deutliche Worte eines Mannes, der weiß, wie man aus der 2. Bundesliga aufsteigt. Simon Terodde hat am Samstagabend den mutlosen Auftritt des 1. FC Köln gegen Hertha BSC kritisiert und die defensive Marschrichtung von Trainer Gerhard Struber in Frage gestellt. Der Sky-Experte zeigte sich am Mikrofon nach der Partie enttäuscht vom FC.
„Was ich mich frage: Gegen Paderborn machst du ein super Spiel, dann verschläfst du heute wie auch schon gegen Darmstadt zuhause die erste Halbzeit“, sagte Terodde. „Natürlich hattest du in der zweiten Halbzeit drei, vier Torchancen. Aber davon musst du auch ausgehen, wenn du zuhause spielst. Ich finde, der FC hat die erste Halbzeit sehr defensiv angehen lassen. Im Pressing mit nur drei Mann anzulaufen, ist gegen zu wenig.“
Keller relativiert Kritik an Leistung
Mit dabei in der Gesprächsrunde nach dem Schlusspfiff war Christian Keller. Der FC-Sportchef antwortete diplomatisch. „Ich weiß nicht, ob wir die erste Halbzeit verschlafen haben. Hertha hat es uns einfach extrem schwer gemacht. Ich habe uns schon fokussiert gesehen, aber nicht mit den Lösungen. In Summe hätte man es besser machen können.“
Weiterhin lobte Keller den Gegner, machte aber deutlich, dass auch er sich mehr erhofft hätte. „Für mich hat die Hertha einen der besten Kader der Liga. Die müssten eigentlich ganz woanders stehen. Trotzdem glaube ich: Wenn wir geliefert hätten, was wir können, sind wir noch mal ein Stück stärker.“
Terodde: Der FC muss aufsteigen
Auf die Frage, ob die 0:1-Niederlage ein „fetter Rückschlag“ im Kampf um den Aufstieg sei, antwortete Keller: „Einen fetten Rückschlag würde ich es nicht nennen, aber es war ein sehr, sehr ärgerliches Spiel, aus dem wir die Punkte gerne mitgenommen hätten.“ Der FC konnte sich bei der Konkurrenz bedanken, dass der Hamburger SV zwar auf Platz eins vorbeizog, der Vorsprung auf Rang drei aber bei vier Punkten blieb.
Magdeburg und Kaiserslautern sind nun die ersten Verfolger, dahinter liegt Paderborn mit fünf Punkten Rückstand hinter dem FC auf Rang fünf. Für Terodde ist klar, dass der FC in der Gesamtkonstellation – als Favorit und mit großen Fragezeichen bei der Kaderplanung wegen über 20 Verträgen, die 2025 oder 2026 auslaufen – sofort in die Bundesliga zurückkehren muss. „Dann kannst du ganz viele Fragen beantworten. Wenn das nicht passiert, wird es schwer. Am Ende kannst du die Kritiker nur verstummen lassen, wenn du aufsteigst.“
An den 34. Spieltag denken wir nicht, denn wir haben es idealerweise vor dem 34. Spieltag erledigt
Christian Keller
Keller wollte sich jedoch auf keine Diskussion einlassen, um am 34. Spieltag beim Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern das Endspiel um den Aufstieg anstehen könnte. Man bleibe der Linie treu, nur an das nächste Spiel zu denken. „An den 34. Spieltag denken wir nicht, denn wenn wir jede einzelne Aufgabe bis dahin fokussiert abarbeiten, haben wir es idealerweise vor dem 34. Spieltag erledigt.“
Dafür müsste der FC den aktuellen Vorsprung in den nächsten fünf Spielen verteidigen. Drei Punkte Vorsprung könnten womöglich nicht erreichen, denn dann könnte noch das Torverhältnis entscheiden, und da liegen Magdeburg, Paderborn und auch Elversberg (sechs Punkte hinter dem FC) vor den Geißböcken und würden bei Punktgleichheit vorbeiziehen.
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