Ausgerechnet Skhiri! Der FC feiert perfekten Geburtstag

Der 1. FC Köln hat Eintracht Frankfurt niedergerungen und einen umjubelten 3:0 (0:0)-Heimsieg gefeiert. Zum 75. Geburtstag der Geißböcke traf ausgerechnet der von der SGE umworbene Ellyes Skhiri doppelt – und zwar für den FC.

Aus Müngersdorf berichten Sonja Eich und Marc L. Merten

Man soll ja nicht vor einem Geburtstag gratulieren. Das bringt Unglück. So verzichteten die Fans des 1. FC Köln am Abend vor dem 75. Geburtstag ihres Klubs auf eine Choreografie in der Südkurve. Stattdessen liefen die Geißböcke in ihrem Jubiläumstrikot auf und hofften, in einer nahezu unveränderten Startelf (Huseinbasic für den erkrankten Ljubicic) die seit November ungeschlagene Eintracht zu bezwingen.

Moment des Spiels

In der 86. Minute war endgültig niemand mehr zu halten: Spieler, Trainer und Betreuer rannten vor Freude aufs Feld, Ellyes Skhiri breitete die Arme aus, seine Mitspieler umarmten ihn: Nach einem kurz ausgeführten Freistoß hatte Kingsley Schindler den Ball in den Strafraum gebracht, die Abwehr der Frankfurter war zu kurz und Skhiri knallte den Ball aus zwölf Metern humorlos per Volleyschuss zum 3:0 ins Netz. Der Sieg für die Geißböcke!

Die weiteren Tore

Der Eintracht begann mit breiter Brust: ballsicher, trickreich, mit klaren Laufwegen und einem enorm starken Pressing. In der 17. Minute zitterten die FC-Fans, weil Martel nach einem Eckball mit der Schulter den Ball im eigenen Strafraum aktiv gespielt hatte. Hand oder nicht? Schiedsrichter Daniel Siebert schaute sich die Situation auf Anraten des VAR noch einmal an, doch er entschied: Kein Handelfmeter! Doch der FC fand nach ein paar Minuten in die Partie und gestaltete das Spiel bis zur Pause ausgeglichen.

In der 49. Minute tobte dann Müngersdorf erstmals: Linton Maina holte einen Eckball raus und spielte dort mit Florian Kainz kurz. Der Österreicher brachte die Flanke scharf auf den kurzen Pfosten. Timo Hübers kam aus dem Rückraum mit Tempo eingelaufen und musste nur noch seine Stirn hinhalten. Mustergültig beförderte er die Kugel so unhaltbar für Trapp ins lange Eck. Das 1:0 für die Geißböcke!

In der 55. Minute hätte Martel das 2:0 machen müssen. Der FC konterte blitzsauber über links, erst von Kainz zu Maina, dann über Tigges in den Strafraum zu Martel. Doch der brauchte eine halbe Sekunde zu lange, um mit dem ersten Kontakt den Ball aufs Tor zu bringen, und so konnte Ndicka per Grätsche in letzter Sekunde klären. 

In der 72. Minute war es dann aber soweit: Der Eintracht flog eine Ecke um die Ohren. Maina lief auf und davon, brachte Hasebe ins Straucheln und passte zu Sargis Adamyan. Der eingewechselte Angreifer war allein durch und hätte das 2:0 eigentlich schon machen müssen. Jedoch legte er sich den Ball zu weit vor, sodass Trapp den Schuss halten konnte. Es war das Glück der tüchtigen Kölner, dass der Pressball von Trapp und Adamyan direkt zu Skhiri sprang, der geistesgegenwärtig sofort den Kopf hinhielt und den Ball aus zehn Metern ins Tor köpfte. Das 2:0 – ausgerechnet durch Skhiri, der am Ende sogar doppelt traf gegen den Klub, der ihn im Sommer gerne verpflichten möchte.

Fazit

Der 1. FC Köln hat die Reifeprüfung bestanden. Nach drei Unentschieden in Folge, vier Spielen ohne Niederlage und den beiden starken Leistungen gegen Bayern und Leipzig brachte der FC nun der Eintracht die erste Niederlage seit Ende Oktober bei – und das völlig verdient. Die Geißböcke waren robust, willig, kampfstark und hatten einen klaren Plan im Spiel nach vorne. Insbesondere die Standardstärke machte es am Sonntag zu einem Erfolg – zusammen natürlich mit einer erneut starken Abwehrleistung und dem dritten Spiel in Folge ohne Gegentor.

Schema

So spielte der FC: Schwäbe – Schmitz, Hübers, Chabot, Hector – Skhiri, Martel (87. Lemperle) – Maina (79. Schindler), Huseinbasic (67. Olesen), Kainz (79. Thielmann) – Tigges (67. Adamyan)

Tore: 1:0 Hübers (49.), 2:0 Skhiri (71.), 3:0 Skhiri (86.)