Es klingt wie der Traum eines jeden Fußballtalents: ein Vertrag beim 1. FC Köln, 13.200 Euro pro Monat, dazu 300 Euro Siegprämie. Der 17-jährige Zurap Memeti aus Luzern in der Schweiz unterschrieb dieses Papier vor Weihnachten und hoffte auf die große Karriere in der Bundesliga. Nun kam heraus: Der Vertrag war gefälscht. Köln hat Strafanzeige gegen den vermeintlichen Berater gestellt.
Köln/Luzern – Es ist eine der Geschichten, die der Spielerberater-Zunft einen Bärendienst erweisen. Ein Berater, der das große Geld wittert. Ein Schüler albanischer Herkunft, dessen Eltern in einer Lampenfabrik arbeiten und hoffen, dass der Sohn Karriere macht. Und ein großer Klub wie der 1. FC Köln, dessen Name als Lockmittel dient.
Zurap Memeti und seine Eltern unterschrieben kurz vor Weihnachten 2015 auf Anraten des Beraters Nicola S. einen Vertrag, der dem 17-jährigen Memeti zugesichert hätte, ab Januar 2016 Spieler des 1. FC Köln zu sein. Das Problem: Die Papiere waren gefälscht, ebenso die Unterschriften der FC-Verantwortlichen. Einen Kontakt zu den Geissböcken hatte es nie gegeben.
Es war jugendlicher Leichtsinn
Nicola S. hatte sich offenbar vorab eine Vermittlungsprovision erhofft, erklärte im Schweizer “Blick” seine Tat mit jugendlichem Leichtsinn. “Dass ich den Vertrag gefälscht habe, tut mir sehr leid. Es war dumm von mir. Ich weiß auch nicht, was ich mir dabei gedacht habe. Es war jugendlicher Leichtsinn.”
Jugendlicher Leichtsinn, der einerseits ihm selbst teuer zu stehen kommen dürfte. Denn der 1. FC Köln hat mittlerweile Strafanzeige wegen Urkundenfälschung gestellt. Aber auch ein großes Problem für Memeti und dessen Eltern: Denn der Schüler hatte sich in der Hoffnung auf die große Karriere inzwischen von der Schule in Luzern abgemeldet und seinem bisherigen Klub, Zug 94, seinen Abschied mitgeteilt. Noch ehe seine Karriere richtig begonnen hat, liegt sie schon in Trümmern. Dem Pseudo-Berater droht dagegen in der Schweiz nun eine Haftstrafe.
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