Der 1. FC Köln hat einen möglichen Sieg im Rheinischen Derby gegen Borussia Mönchengladbach verpasst. Beim 0:0 ließen die überlegenen Geißböcke gegen schwache Fohlen zahlreiche gute Möglichkeiten liegen. Im Abstiegskampf hilft der Punkt jedoch.
Aus Müngersdorf berichten Sonja Eich und Marc L. Merten
Nach dem Aufwärmen versammelten sich alle Spieler des 1. FC Köln vor der Südkurve: Die Ultras hatten nicht nur eine große Choreografie vorbereitet, sondern auch eine Ansprache. Die Spieler lauschten den Worten der Capos, anschließend ging es unter dem tosenden Applaus der Kurve ins Spiel. Sollte das das Quäntchen werden, das den FC zum Sieg bringen würde?
Moment des Spiels
Der FC legte los wie die Feuerwehr. In der 2. Minute fing Linton Maina einen Ball in der eigenen Hälfte ab und setzte zum Konter an. Es war eine Zwei-gegen-zwei-Situation, wobei Davie Selke mitgelaufen war. Maina entschied sich für den Querpass, dieser misslang aber völlig. Zwar kam Selke über Umwege noch an den Ball und scheiterte mit seinem Schuss an Jonas Omlin im Gladbacher Tor. Doch der schlechte Pass sollte sinnbildlich sein für die folgenden 90 Minuten.
Der Spielverlauf
Der FC konnte sich in einer starken Anfangsphase nicht belohnen. Nach Selkes Schuss hatte Schindler die zweite Großchance, die er nach gutem Hector-Einsatz und flacher Maina-Hereingabe knapp über das Tor setzte (11). Auf der Gegenseite hatte Hübers Glück, dass sein Fußtreffer gegen Neuhaus nicht zum Elfmeter reichte (16.), während Kainz bei seinem stark getretenen Freistoß ans Außennetz im Pech war (22.). Anschließend waren es Schindler (28.) und Martel (38.), die mit ihren Schüssen an Omlin im Gladbacher Tor scheiterten. FC besser, aber ohne Tor – so ging es 0:0 in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel spielte praktisch nur noch eine Mannschaft: Der 1. FC Köln kontrollierte die Partie, spielte nach vorne, flankte und flankte, insgesamt 36 Mal in den 90 Minuten, Gladbach hingegen verlegte sich ausschließlich auf Konter, die nur dann gefährlich wurden, wenn der FC mit Fehlern dazu einlud. Bessere Chancen als in Hälfte eins sprangen für den FC aber nicht heraus – Hübers und Ljubicic per Kopf und Tigges mit einem harmlosen Schuss brachten wenig Torgefahr, weil der FC seine Flanken viel zu selten an den Mann brachte. So blieb es letztlich beim 0:0 – für den FC zu wenig, für schwache Gladbacher höchst schmeichelhaft.
Fazit
Das 0:0 hilft den Geißböcken zwar nur bedingt weiter, basierte jedoch auf einer stabilen und guten Leistung bis vor des Gegners Tor. Die Kölner machten viel zu wenig aus ihren Räumen und Flanken, wie schon so häufig in dieser Saison. Der FC hätte dieses Derby gewinnen können, wenn nicht müssen. So schlecht hat man die Borussia lange nicht mehr gesehen, und so könnte der Erzrivale von Glück sagen, am Sonntag vom FC nicht mit einer Packung an den Niederrhein zurückgeschickt worden zu sein.
Tabellarisch war es der 28. Punkt für den FC – es sind sechs Punkte auf Rang 16 und sieben beziehungsweise acht Punkte auf die direkten Abstiegsplätze. Nach dem 1:6 in Dortmund war die Leistung eine wichtige Reaktion, die jedoch auch im sechsten Spiel in Folge nicht zum Sieg reichte. Nächste Woche wird es der FC in Augsburg erneut versuchen.
Schema
So spielte der FC: Schwäbe – Schmitz, Hübers, Chabot, Hector – Skhiri, Martel – Schindler, Kainz – Maina, Selke
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