Anderssons Fortschritte überraschen auch Steffen Baumgart

Sebastian Andersson macht nach seiner Rückkehr auf den Platz große Fortschritte. Kann der Stürmer zeitnah wirklich schon wieder zu einer Option für den 1. FC Köln werden?

Monatelang schien das Thema Sebastian Andersson beim 1. FC Köln längst abgehakt. Teilweise wussten die Kölner selbst nicht einmal, wo sich der Schwede genau aufhält. Seine Reha nach dem komplizierten Eingriff am lädierten Knie musste der Angreifer zumindest bei Spezialisten abseits des Geißbockheims absolvieren.

Vor knapp zwei Wochen dann die Überraschung: Andersson kann wieder auf dem Platz stehen und soll schon in der nächsten Woche vollständig ins Mannschaftstraining einsteigen. “Wir wollen ihn immer dichter ranführen an die Mannschaft”, sagte Steffen Baumgart am Dienstag und gab zu: “Das ging flotter als erwartet. Mit dem Prozess habe ich nicht gerechnet.”

Wer trainiert wird zur Option

Trotzdem hat man beim FC weiterhin ein Auge auf die Entwicklung des Stürmers. Aufgrund der Schwere der OP-Nachwirkungen sowie der langen Pause ist unklar, wie der Körper und vor allem das Knie auf die Belastungen reagieren. Sollte der ehemalige Nationalspieler jedoch keine Beschwerden bekommen, könnte Andersson laut Baumgart zeitnah tatsächlich schon wieder im FC-Aufgebot stehen. “Wer im Mannschaftstraining steht, ist immer eine Option für den Kader”, erklärte der Trainer.

Nach den vergangenen Monaten wäre das ein echter Hammer! Zeitlang schien das Tischtuch zwischen Spieler und Verein derart zerschnitten, dass kaum denkbar war, dass Andersson überhaupt beim FC auf den Trainingsplatz zurückkehren würde. Auch Steffen Baumgart hatte Anfang des Jahres nicht mit dieser Entwicklung gerechnet. “Vor drei Monaten habe ich nicht mal gedacht, dass Seb geradeaus laufen kann. Ich gebe keine Prognosen hab, ob er im Kader ist oder spielt.”

Zeitnahe Kader-Rückkehr unwahrscheinlich

Auch wenn sich der FC-Trainer alle Optionen offen lässt, erscheint dennoch unwahrscheinlich, dass Andersson schon am übernächsten Spieltag gegen Mainz 05 wieder im Kader steht. Spieler, die aus längeren Verletzungen kommen, brauchen in der Regel mehrere Wochen, ehe sie wieder in den Kader rücken. Luca Kilian, Jan Thielmann und Kristian Pedersen waren dabei zuletzt die besten Beispiele.

Zum einen liegt das daran, dass die Belastung in Spielen noch einmal ein gänzlich andere ist und nach einer langen Pause Spielpraxis und die Abläufe fehlen. Zum anderen, weil es ein Schlag für jene Spieler wäre, die währenddessen die gesamte Zeit über mit der Mannschaft trainiert haben. Entsprechend sagte auch Steffen Baumgart: “Die anderen Spieler geben ihren Kaderplatz nicht freiwillig auf.”