Jörg Schmadtke muss zahlen. Der Geschäftsführer des 1. FC Köln wurde vom DFB-Sportgericht trotz mündlicher Verhandlung zu 6.000 Euro Strafe verdonnert. Die Verhandlung machte aber deutlich, dass es um mehr ging als um den Begriff “Eierkopp”. Im Zentrum der Kölner Kritik steht der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes.
Frankfurt – Für Schmadtke war es nach eigener Aussage ein “lehrreicher Nachmittag” an der Otto-Fleck-Schneise. Der DFB hatte geladen, Schmadtke erschien mit Staranwalt Christoph Schickhardt, Präsident Werner Spinner und Mediendirektor Tobias Kaufmann. Alleine, mit offenen Armen wurde der Sportchef des 1. FC Köln nicht empfangen beim DFB. Im Gegenteil. Am Ende einer zweistündigen Verhandlung bestätigte Richter Hans E. Lorenz das Urteil aus erster Instanz. Für den 1. FC Köln ein “Ärgernis”, wie Schickhardt erklärte. Aus drei Gründen.
1. Das Strafmaß
“Ich bin erschrocken über das Strafmaß”, erklärte Schmadtke nach dem Urteil offen. Der FC-Sportchef stand das erste Mal vor dem DFB-Sportgericht – nach fast 31 Jahren als Profi, Trainer und Manager im deutschen Profi-Fußball. Richter Lorenz erklärte zwar, sich nicht erinnern zu können, dass jemand in einer vergleichbaren Situation und Position schon mal eine geringere Strafe erhalten hätte.
Schmadtke aber hatte ein besseres Gedächtnis, das nicht einmal weit zurückreichen musste und auch mit dem 1. FC Köln zu tun hatte. Bruno Labbadia hatte nach dem 3. Spieltag der laufenden Saison vor Kameras erklärt: “Wir sind betrogen worden.” Sein HSV hatte gerade gegen den 1. FC Köln aufgrund eines zweifelhaften Elfmeters mit 1:2 verloren. Der DFB bestrafte den Coach mit einer Geldstrafe. Die Höhe: 5000 Euro. “Der Betrüger kostet 5000, der Eierkopp 6000. Dann wäre das jetzt geklärt”, kommentierte Schmadtke süffisant.
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