Weniger als zwei Wochen vor dem Pflichtspiel-Auftakt überzeugt beim 1. FC Köln aktuell nur die erste Garde. Die Spieler dahinter werden von den Verantwortlichen hingegen überraschend deutlich in die Pflicht genommen.
Nach den beiden Testspielen gegen Fortuna Köln und Erzgebirge Aue wurde Steffen Baumgart ungewohnt deutlich, was den Leistungsunterschied innerhalb seiner Mannschaft angeht. Einige Spieler hätten zwar überrascht, andere dafür seien “keinen Schritt vorwärts gekommen.”
Klar ist: Der Großteil jener Spieler, der gegen Aue in der Startelf gestanden hatte, wird weitaus höhere Chancen haben auch beim Pflichtspiel-Auftakt gegen Osnabrück in der Anfangsformation zu stehen, als jene, die gegen Fortuna starten durften. “Wenn wir heute die erste Halbzeit gesehen haben, dann weiß ich: Von diesen Jungs werden in den ersten Spielen einige auf dem Platz stehen”, sagte Baumgart am vergangenen Wochenende.
Nantes-Elf im Pokal zum Großteil gesetzt
Der nächste Fingerzeig wartet bereits am Samstag. Im Rahmen der Saisoneröffnung testet der FC im RheinEnergieStadion gegen den französischen Erstligisten FC Nantes. Für das Pokalspiel neun Tage später wird das Duell die Generalprobe. “Zu 70 bis 80 Prozent wird die Mannschaft auflaufen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit das erste Spiel macht”, bestätigte Baumgart. Anders als zuletzt soll diese dann auch bis zu 75 Minuten auf dem Feld stehen und nicht mehr nur rund eine Stunde.
Welche Spieler das sein werden sagte der Trainer zwar nicht. Wer zu den Startelf-Kandidaten zählt, ergibt sich jedoch praktisch von selbst. Benno Schmitz hat trotz all des Lobes für Meiko Wäschenbach aktuell keine Konkurrenz auf seiner Position, Marvin Schwäbe ebenso wenig. Zudem sagte Baumgart: “Wir haben drei Innenverteidiger, die aus meiner Sicht spielen können.” Dabei haben Jeff Chabot und Timo Hübers die Nase vor Luca Kilian. Nikola Soldo als vierten Innenverteidiger sieht Baumgart derweil scheinbar weiterhin nicht in der Lage, auf Bundesliga-Niveau zu performen.
Diese Spieler scheinen ihren Platz zu haben
Darüber hinaus dürfte zum Start wohl Neuzugang Leart Paqarada gesetzt sein, zudem Dejan Ljubicic, Florian Kainz, Luca Waldschmidt und Davie Selke. Mark Uth hingegen wird sich zunächst weiter ranarbeiten müssen. “Mark werde ich nicht von Anfang an bringen. Er kommt der Sache immer dichter, aber er kann keine 50 Minuten Vollgas geben. Deswegen wird er in den ersten Spielen erst hintenraus kommen.” Steffen Tigges und Florian Dietz sind nach ihren Verletzungen ebenso noch weit entfernt von der Startelf.
Da zudem Eric Martel wohl starten dürfte, ergibt sich aktuell nur eine wirklich offene Position. Entweder rückt Dejan Ljubicic angesichts des weiteren Ausfalls von Linton Maina auf die Offensiv-Position, wodurch ein Platz für Mathias Olesen oder Jacob Christensen auf der Sechs frei würde. Oder aber Sargis Adamyan, Dimitris Limnios oder sogar Youngster Max Finkgräfe bringen sich in Stellung für die Flügelposition. Denis Huseinbasic wäre für beide Positionen eine Option.
Keller spricht von “großer Diskrepanz”
Dass einige Tage vor dem ersten Pflichtspiel die erste Elf bis auf wenige Ausnahmen jedoch schon steht, wirft mit Blick auf den Kader Fragen auf. Dass die Verantwortlichen die vermeintliche zweite Reihe zudem derart in die Pflicht nehmen, ist im Vergleich zu den vergangenen Jahren mitunter überraschend.
Christian Keller sprach am Dienstag von einer “relativ großen” Schere innerhalb der letzten beiden Testspiele gegen Fortuna und Aue. Der Sportchef machte klar: “Wir wünschen uns eine deutlich geringere Diskrepanz in der Leistung.” Längere Ausfälle bei der ersten Elf dürften daher auch am Geißbockheim aktuell gefürchtet sein. Noch hat das Transferfenster jedoch vier Wochen geöffnet. Um die Diskrepanz zu verkleinern, wird daher wohl auf beiden Seiten noch Bewegung in den Kader kommen müssen.
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