Die Stimmung beim 1. FC Köln kippt. Nach der Pokal-Niederlage beim 1. FC Kaiserslautern haben die Fans im Stadion erstmals in dieser Saison mit Wut und Ablehnung reagiert. Die Mannschaft zeigt Verständnis.
Gerade mal zehn Tage lagen zwischen dem Derby-Sieg des 1. FC Köln gegen Borussia Mönchengladbach und dem Pokal-Aus in Kaiserslautern. Was Stimmung angeht, waren es Welten. Nach der Enttäuschung auf dem Betzenberg schlug den FC-Profis erstmals unüberseh- und -hörbar die Wut der Fans entgegen.
Wie sich die Bilder in so kurzer Zeit doch wandeln können. Vor dem Gladbach-Heimspiel hatte sich die Mannschaft Arm in Arm an der Südkurve versammelt, sich von Vertretern der aktiven Fanszene auf das emotionale Duell einstimmen lassen. Nach dem 2:3 in Kaiserslautern standen die Kölner nun zig Meter vom Gäste-Block entfernt reglos auf dem Rasen, die Arme in die Hüfte gestemmt, die Blicke leer.
Schwäbe: “Das kann man nachvollziehen”
Nachdem der FC auf dem Betzenberg – selbst bei 0:3-Rückstand – wieder 98 Minuten lang angepeitscht worden war, verloren mit Abpfiff auch die treusten Fans die Geduld. Statt Aufmunterung, wie nach den vorherigen Pleiten, erntete Steffen Baumgarts Team Zorn und Unverständnis für einen bis zur Schlussphase desolaten Auftritt. Es wirkte sogar, als würden die Fans ihre Mannschaft wegschicken.
“Natürlich waren sie unzufrieden mit dem Ergebnis. Auch das 0:6 hat noch mit reingespielt. Das kann man nachvollziehen”, sagte Torhüter Marvin Schwäbe im Anschluss. Das Auswärtsspiel in Leipzig, das der FC krachend verloren hatte, wird von der aktiven Fanszene traditionell boykottiert. Dort hatte es also keine Chance für Kurven-Feedback gegeben.
Bei Zweitligist Kaiserslautern setzte es nun – nach dem 0:6, der zweithöchsten Bundesliga-Niederlage der Club-Historie – innerhalb von vier Tagen die zweite Blamage. “Für mich war das kein Pokal-Fight”, machte auch Sportchef Christian Keller deutlich, dass er eine andere Leistung erwartet hatte.
Der Club wandte sich am Mittwoch über seine Social-Media-Kanäle mit einer Dankes-Botschaft an die rund 5000 mitgereisten Anhänger und schrieb: “Die Mannschaft braucht euch!”
Es bleibt abzuwarten, wie der FC am Samstagnachmittag beim Heimspiel gegen Augsburg im RheinEnergieStadion empfangen wird – wo es seit Jahren keine Pfiffe fürs eigene Team mehr gab. Eine weitere Niederlage dürfte dies ändern. Vor allem aber ist die Partie gegen den Tabellen-Zehnten eine Chance zur Wiedergutmachung.
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