Den 1. FC Köln haben im vergangenen Sommer sieben Spieler endgültig verlassen. Wie läuft es bei den Abgängen der Geißböcke? Auf dem Platz ist nur ein Spieler wirklich erfolgreich. Der GEISSBLOG gibt einen Überblick.
Ondrej Duda
Ondrej Duda spielte bereits in der Rückserie der vergangenen Saison auf Leihbasis für Hellas Verona. Nach dem Klassenerhalt im Entscheidungsspiel gegen Spezia Calcio hatte eine Kaufpflicht der Italiener gegriffen und der Slowake war für kolportierte 2,7 Millionen Euro fest in die Serie A gewechselt. Dort kam der feine Techniker, der sich jedoch nie mit dem Spiel unter Steffen Baumgart beim FC anfreunden konnte, in dieser Saison in elf von zwölf möglichen Liga-Spielen zum Einsatz (zehn Mal in der Startelf).
Nach einem verheißungsvollen Start mit zwei Siegen – sowie einem Tor und einer Vorlage von Duda beim 2:1-Erfolg über die AS Rom – ging es für Verona jedoch steil bergab. Seither wartet die Mannschaft auf einen Sieg und verlor sieben der folgenden neun Partien. Auch Duda konnte keinen Scorerpunkt mehr beisteuern. Entsprechend liegt das Team, für das auf Leihbasis auch Ex-Hertha-Spieler Suat Serdar aufläuft, inzwischen auf dem vorletzten Tabellenplatz. Bei Hellas Verona läuft Dudas Vertrag noch bis Juni 2026. Mit der Slowakei hofft der offensive Mittelfeldspieler derweil noch auf die EM-Teilnahme 2024 in Deutschland.
Kingsley Schindler
Der 1. FC Köln hatte sich im Sommer bemüht, den Vertrag mit Kingsley Schindler zu verlängern. Der inzwischen 30-Jährige hatte sich nach dessen Vertragsende beim FC jedoch bereits anderweitig umgeschaut und sich letztlich für eine neue Aufgabe bei Samsunspor in der Türkei entschieden. Dort wurde Schindler zwar sofort zum Stammspieler, holte mit seiner Mannschaft jedoch an den ersten acht Spieltagen auch nur vier Punkte. Danach kam es beim türkischen Aufsteiger zu einem Trainerwechsel und mit Markus Gisdol übernahm ein ehemaliger Weggefährte vom 1. FC Köln bei Samunspor.
Für Schindler zahlte sich das Wiedersehen mit seinem Ex-Trainer nicht unbedingt aus. In die Startelf von Gisdol schaffte es der Rechtsaußen zunächst nicht. Bei seinem ersten Joker-Einsatz unter dem Trainer konnte Schindler jedoch sein erstes Tor für Samunspor erzielen und seine Mannschaft damit zum erlösenden Sieg schießen. Im nächsten Spiel brachte Gisdol den Spieler von Beginn an und Samunspor konnte auch diese Partie gegen Istanbulspor für sich entscheiden. Bei der folgenden 0:1-Niederlage gegen Pendikspor saß Schindler jedoch wieder 90 Minuten auf der Bank.
Kristian Pedersen
Kurz vor Ende der Transferperiode war Kristian Pedersen zu Swansea City gewechselt. Der Däne hatte beim FC keine Perspektive mehr gesehen, nachdem sich Neuzugang Leart Pacarada in die Pole Position gebracht hatte und sogar Youngster Max Finkgräfe dem 29-Jährigen vorgezogen wurde. Bei den Walisern hat der Linksverteidiger jedoch ebenfalls einen schweren Stand. Nach seinem Wechsel hatte Pedersen in zwei von drei Spielen in der Startelf gestanden, war dann mit einer Leisten-Verletzung jedoch ausgefallen. Nach seiner Genesung stand der Abwehrspieler nur noch einmal in der Startelf. Zuletzt saß Pedersen zwei Mal über 90 Minuten auf der Bank. Im letzten Spiel gegen Ipswich Town stand der ehemalige Kölner nicht einmal im Kader.
Ellyes Skhiri
Der ablösefreie Abgang von Ellyes Skhiri war wohl neben dem Karriere-Ende von Jonas Hector der schmerzhafteste Verlust des 1. FC Köln im vergangenen Sommer. Nachdem der Tunesier eigentlich gehofft hatte, einen Champions-League-Club zu finden, landete Skhiri letztlich beim Liga-Konkurrenten Eintracht Frankfurt. Dort hatte Skhiri zwar wie die gesamte Frankfurter Mannschaft unter Neu-Trainer Dino Toppmöller zunächst Findungs-Schwierigkeiten. Bei den Adlern gehört der 28-Jährige jedoch ähnlich wie in Köln zum unverzichtbaren Personal im Mittelfeld.
Inzwischen läuft es für den Sechser auch mehr als rund: Die Eintracht hat in der Bundesliga und der Conference League jeweils nur ein Spiel verloren und Skhiri hat in jedem Wettbewerb bereits treffen können. Auch im DFB-Pokal stehen die Frankfurter im Achtelfinale. Und in der Conference League hat das Team die Teilnahme an der K.O.-Runde bereits zwei Spieltage vor dem Ende der Gruppenphase sicher.
Timo Horn
Timo Horn hatte sich seinen Abgang vom 1. FC Köln nach 21 Jahren sicherlich völlig anders vorgestellt. Noch immer ist der Torhüter ohne Verein, an konkreten Angeboten mangelt es seit Monaten. Inzwischen gehört die langjährige Nummer Eins der Geißböcke zu den wertvollsten deutschen Profis ohne Vertrag. Der junge Familienvater hält sich seit Sommer bei Viktoria Köln fit und hofft, bis Ende Januar einen neuen Club zu finden. Denn nach Ende der Winter-Transferperiode dürfen Vereine auch keine vertragslosen Spieler mehr verpflichten.
Sebastian Andersson
Ähnlich geht es auch Sebastian Andersson. Nur, dass der Schwede einem Karriereende noch deutlich näher scheint als Timo Horn. Der Stürmer wohnt mit seiner Familie inzwischen auf Mallorca, ein Engagement in einer von Europas Top-Ligen ist längst außer Reichweite. Dort hatte sich Andersson trotz der vergangenen Jahre eigentlich noch immer gesehen. Inzwischen scheint jedoch nur noch eine unterklassige Liga realistisch – am liebsten in Spanien, wo sich die Familie nun heimisch fühlt. Doch mittlerweile gesteht sich auch der Ex-Kölner ein: Ein Karriereende wird immer wahrscheinlicher.
Jonas Hector
Dieses hat Jonas Hector bereits hinter sich. Der langjährige Kapitän fehlt dem 1. FC Köln zwar an allen Ecken und Enden. Doch an ein Comeback verschwendet der Fußball-Rentner so überhaupt keine Gedanken. Stattdessen genießt der 33-Jährige seinen Ruhestand vom Profi-Geschehen und kickt in der Bunten Liga genauso gerne wie bei den Alten Herren seines Heimat-Vereins SV Auersmacher. Zudem treibt Hector seine Karriere nach der Karriere mit einem eigenem Podcast und TV-Auftritten voran.
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