Der 1. FC Köln punktet wieder dreifach, doch ausgerechnet jetzt lassen die Leistungen zu wünschen übrig. Dabei zeigen die letzten Wochen: Mit der aktuellen Ausbeute bleibt der FC in der Liga.
Als das Spiel des 1. FC Köln beim SV Darmstadt 98 noch nicht angepfiffen war, stellte sich Sportchef Christian Keller den Fragen bei DAZN. Der FC-Boss zeigte sich „überhaupt nicht zufrieden“ mit den sechs Punkten aus zwölf Spielen. Die Geißböcke seien bis dato nicht nur „deutlich unter den Erwartungen“ geblieben, sondern „auch unter unseren Möglichkeiten“.
Diese Formulierung war bereits ein Hinweis darauf, dass Keller in der Kölner Krise nicht nur eine Ergebnis-, sondern eine Leistungskrise sah. Und das bestätigte sich kurze Zeit später, als der 45-Jährige erklärte: „Die Leistungen waren zu Saisonbeginn noch sehr ordentlich, in den letzten Wochen aber haben auch die Leistungen nachgelassen.“
Sechs Spiele, acht Punkte
Keller ließ eine Aufforderung folgen, die nicht nur an die Spieler gerichtet gewesen sein dürfte, sondern auch an das Trainerteam rund um Steffen Baumgart: „Wir müssen uns straffen und punkten.“ Was in den 90 Minuten des Abends dann folgte, waren in der Tat Punkte, und zwar drei Stück. Was aber nicht darüber hinwegtäuschen darf, dass die Leistung in Teilen erneut weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben war.
Dennoch: Der FC holte in Darmstadt die Punkte sechs, sieben und acht in den letzten sechs Spielen. Gegen Gladbach und die Lilien gab es Siege, gegen Augsburg und Bochum Unentschieden, nur gegen Leipzig und die Bayern gab es Niederlagen. Und so konnten die Geißböcke seit sechs Spielen einen Punkteschnitt von 1,33 holen.
Ergebnisdruck bleibt hoch
Nach dem schwachen Saisonstart könnte man also statistisch meinen, der FC habe sich gefangen. Sollte die Baumgart-Elf diesen Schnitt beibehalten, stünden am Ende der Saison 37 Punkte und damit wohl sicher der Klassenerhalt. Auch wenn die Leistungen, insbesondere in Bochum und Darmstadt, weniger verheißungsvoll waren.
Doch unter Baumgart scheint inzwischen das Motto zu herrschen: erst die Punkte, dann das Vergnügen. Durchaus nachvollziehbar, zumal der Ergebnisdruck durch die erschreckenden Saisonstart immer größer geworden war und weiterhin groß ist. Bis Weihnachten und bis zum Ende der Hinrunde müssen die Kölner eigentlich einen noch besseren Punkteschnitt hinlegen, um in etwas ruhigere Fahrwasser zu gelangen.
Das weiß auch Keller, der deshalb auch vor dem Darmstadt-Spiel noch einmal betonte, dass Steffen Baumgart „nicht in Frage“ stehe. Der 51-Jährige liefere nicht nur „gute Arbeit“ ab, sondern lebe seine Arbeit „mit einer extrem hohen Identifikation“ vor. „Er ist ein Aushängeschild des FC.“ Und auch in dieser Rolle soll Baumgart bleiben, auch wenn die Leistungen auf dem Platz gerade eher keine Vorweihnachtsfreude auslösen. Dafür aber die Punkteausbeute.
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