Wie geht es nach der Trennung von Steffen Baumgart mit dessen Trainerteam weiter? Sport-Geschäftsführer Christian Keller würde die Assistenten des verabschiedeten Chefcoaches gerne am Geißbockheim behalten.
Unter Steffen Baumgart wuchs das Trainerteam des 1. FC Köln zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammen. Eine seiner ersten Amtshandlungen im Sommer 2021 war, im Trainertrakt am Geißbockheim die Wände einreißen zu lassen. Es entstand ein Großraumbüro – das Callcenter. Seit Donnerstagnachmittag steht die Schaltzentrale der FC-Coaches ohne Chef da.
Aber: Christian Keller will die Assistenten und Analysten trotz der Trennung von Baumgart zusammenhalten. “Das Trainerteam hat Steffen über zweieinhalb Jahre in jedweder Situation den Rücken gestärkt und einen exzellenten Job gemacht. Das sind echt sehr, sehr gute Fachmänner, die eine extrem hohe Identifikation mit dem FC aufweisen”, lobt der Sportchef, “sodass sich die Frage für mich Stand jetzt nicht stellt.” Die Frage, ob mit Baumgart auch dessen Trainerteam oder Teile davon gehen werden.
Will ein Co-Trainer Baumgart folgen?
Wobei Keller zwei Einschränkungen ergänzt. Zum einen: “Die Überlegung, etwas anderes zu machen, könnte eher bei einem einzelnen Co-Trainer oder einem einzelnen Mitglied auftreten. Das werde ich die Jungs noch fragen.” Vorstellbar wäre das bei Taktik-Experte René Wagner, der bereits beim SC Paderborn unter Baumgart gearbeitet hatte. Es wäre legitim, wenn er dem 51-Jährigen in der Zukunft zu einem möglichen neuen Club folgen wollen würde. Zumal die beiden auch privat eine Freundschaft verbindet.
Keller kündigt an: “Nach Weihnachten möchte ich von jedem wissen, ob er am 2. Januar, wenn es hier wieder losgeht, mit voller Überzeugung hinter dieser Aufgabe steht, hinter diesem Club steht und mit voller Identifikation versucht, die Herausforderung gemeinsam zu bewältigen.”
André Pawlak ist die Konstante im Trainerteam. Baumgart war nach Achim Beierlorzer, Markus Gisdol und Friedhelm Funkel bereits der vierte Chef, unter dem der frühere Nachwuchscoach bei den FC-Profis als Co-Trainer gearbeitet hat. Kevin McKenna wiederum wurde zwar von Baumgart 2021 zurückgeholt, genießt durch seine aktive Zeit bei den Geißböcken (2007 bis 2014) aber Kultstatus und ist ebenfalls eng mit dem Club verbunden.
Neuer Trainer soll mitreden – nicht entscheiden
Ebenfalls zum Callcenter zählten Torwarttrainer Uwe Gospodarek, Hannes Dold (vom Analysten zum Co-Trainer Spielanalyse befördert), die Athletiktrainer Max Weuthen, Leif Frach und Tillmann Bockhorst sowie die Analysten Denis Huckestein und Seigo Hirakawa. Keller würde allesamt gerne behalten, wenn die Frage nach der Überzeugung und der Identifikation mit dem FC “mit ‘ja’ beantwortet wird”.
Eine zweite Einschränkung kommt allerdings noch hinzu: “Ich lasse ein Hintertürchen offen, und das ist ganz normal: Es wird ein neuer Cheftrainer kommen, wer auch immer das sein wird, und man muss ihm natürlich die Möglichkeit geben, über die Zusammensetzung des Trainerteams mitzusprechen. Nicht mitzuentscheiden, aber mitzusprechen.” Kellers Empfehlung dürfte klar sein.
Hier kannst du über den 1. FC Köln diskutieren und dich mit anderen Usern austauschen. Bitte beachte dabei die Spielregeln in unserer Netiquette! Du findest sie hier und kannst sie jederzeit nachlesen. Viel Spaß!