Steffen Baumgart hat sich erstmals seit seinem Aus beim 1. FC Köln zur Trennung geäußert. Dabei stellte sich der 51-Jährige auch vor Sportchef Christian Keller und sagte, wann er wieder für eine neue Aufgabe bereit sein könnte.
Steffen Baumgart verbringt die Tage seit dem Aus beim 1. FC Köln in Österreich mit der Familie. Mit seiner Frau Katja und den Kindern fährt der ehemalige Cheftrainer der Geißböcke Ski und versucht seinen Abschied aus Köln zu verarbeiten. Der Bild gab er nun ein Interview mit ersten Einblicken in sein Seelenleben.
Baumgart betonte, wie schwer es ihm gefallen sei, jedoch sei es nach dem Union-Spiel eine “gemeinsame Entscheidung” gewesen sich zu trennen, weil “ich nicht mehr zu 100 Prozent von mir überzeugt war”. Daher sei es nur konsequent gewesen sich zu trennen. “Ich habe alles probiert. Aber wenn alle Ansprachen und Veränderungen in Aufstellungen und Taktik nicht mehr fruchten, muss man sich Gedanken machen.”
Baumgart findet es “nicht gut, dass alle auf Christian Keller eindreschen”
Baumgart gab zu, von sich enttäuscht zu sein. “Ja, das bin ich. Ich hätte es gerne gelöst und habe es nicht geschafft.” Doch noch am Abend in Berlin nach dem 0:2 bei Union sei bei einem Gespräch mit den Verantwortlichen im Teamhotel klar gewesen, dass es vorbei war. Danach habe es sogar Tränen gegeben, erst bei Katja Baumgart, später bei Steffen Baumgart selbst. “Mein Herz wird immer beim FC sein. Umso mehr tut es weh.”
Der 51-Jährige stellte sich darüber hinaus vor Christian Keller, der im Nachgang der Trennung – vor allem auch wegen des CAS-Urteils – hart kritisiert wurde. Der FC habe um Baumgart gekämpft. “Aus meiner Sicht, ja! Man hat mir klar gesagt: ‘Wir gehen mit dir durch alles, wenn du zu 100 Prozent überzeugt bist.’ Diese Überzeugung hatte ich aber nicht mehr. Mir hat niemand ans Herz gelegt, dass ich aufhören soll. Deshalb finde ich es nicht gut, dass jetzt alle auf Christian Keller eindreschen.”
Baumgart schon Ende Januar wieder im Job?
Dennoch hätten alle Verantwortlichen, auch Baumgart und Keller, “die Situation unterschätzt”. Nun muss der FC einen neuen Trainer finden. Wann dieser vorgestellt wird, ist nicht bekannt. Der FC will bis zum 2. Januar einen neuen Übungsleiter finden, die Suche gestaltet sich jedoch als schwierig – auch wegen des CAS-Urteils.
Derweil könnte es durchaus sein, dass die FC-Fans ihren ehemaligen Trainer schon bald wieder auf der Bundesliga-Bühne sehen werden. Denn Baumgart gab offen zu, keine große Pause zu planen. “Ende Januar könnte ich mir vorstellen, wieder für etwas Neues bereit zu sein”, sagte Baumgart und machte klar: “So ist der Job, alles andere ist Heuchelei. Wenn einer geht, stehen 20 neue Kandidaten bereit. So ist das nun mal, in dieser Sache ist das irgendwie ein Drecksjob.”
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