Großer Aderlass und Verletzungen: U19 fehlt es an Konstanz

Nach einem guten Start in die Saison hinken die A-Junioren des 1. FC Köln nach einigen Rückschlägen auch den eigenen Ansprüchen hinterher. Selten konnte die Mannschaft von Stefan Ruthenbeck ihr volles Leistungsvermögen auf den Platz bringen. Das Hinrunden-Fazit der U19.

Der Kader

Der personelle Umbruch nach der erfolgreichen Vorsaison (Halbfinale Deutsche Meisterschaft, DFB-Pokal-Sieg) war bei der U19 des 1. FC Köln groß. Etliche Leistungsträger (Max Finkgräfe, Damion Downs, Meiko Wäschenbach, Justin Diehl, Elias Bakatukanda, Emin Kujovic, Marlon Monning, Tidiane Touré) rückten aus dem Junioren- in den Seniorenbereich, wo sie nun die Chance bekommen, bei den Profis des FC Fuß zu fassen. Gleiches gilt für Luan Simnica, der mittlerweile beim VfB Stuttgart aktiv ist. 

Stefan Ruthenbeck baute für die neue Saison auf ein Team, in dem die Spieler, die schon Einsätze in A-Jugend zu verzeichnen hatten, die zentralen Eckpfeiler sein sollten. Torwart Alessandro Blazic, die Verteidiger Julian Pauli, Neo Telle, Matti Wagner, Mittelfeldspieler Arda Süne und Mittelstürmer Jaka Cuber Potocnik mussten vorangehen – ergänzt durch die neuen U17-Weltmeister Fayssal Harchaoui und Justin von der Hitz, sowie Kian Hekmat, Etienne Borie und Youssoupha Niang. Das Problem: Zu selten standen die vermeintlichen Leistungsträger aus Verletzungsgründen wirklich gemeinsam auf dem Platz.

Leistung vs. Ergebnis

21 Punkte aus 14 Spielen, Platz fünf in der Tabelle und zwölf Punkte Rückstand auf Tabellenführer Dortmund – obwohl die Borussen zwei Spiele weniger absolviert haben. Die bisherige Bilanz der U19 ist ausbaufähig. Hinzu kommt das frühzeitige Ausscheiden des Titelverteidigers im DFB-Pokal. Auffällig: Die Defensive scheint stabil und kassiert doch teilweise unnötige Gegentore. Im Mittelfeld fehlt es (anders als in der Vorsaison) nicht selten an Giftigkeit und in der Offensive an Tempo und Durchschlagskraft. So verwundert es nicht, dass unnötig auch Punkte gegen vermeintliche Underdogs wie Arminia Bielefeld, Viktoria Köln, SC Paderborn, MSV Duisburg und Wuppertaler SV liegen gelassen wurden. 

Das sagt der Trainer

Bei aller Kritik, die Trainer Stefan Ruthenbeck während der Hinrunde in Bezug auf die Leistungen seines Teams offen äußerte, blickt er dennoch auch zufrieden auf die vergangenen Monate zurück: „Ich habe der Mannschaft gesagt, dass es unter dem Strich ein tolles Jahr war. Mit allem Drum und Dran. Wir sind DFB-Pokalsieger geworden, wo ja auch einige Spieler der jetzigen Mannschaft schon mit dabei waren. Wir haben mit Matti Wagner einen Spieler weiterentwickelt, der jetzt zum festen Stamm der deutschen U19-Nationalmannschaft gehört. Außerdem haben wir mit Harchaoui und von der Hitz zwei Jungs dabei, die U17-Weltmeister sind. Wir haben mit Potocnik einen Spieler, der sich trotz aller Diskussionen um seine Person sehr gut weiterentwickelt.”

Erkenntnis und Ausblick auf 2024

Die A-Junioren sind in der aktuellen Spielzeit nicht in der Lage, mit den drei Top-Teams der Liga (Dortmund, Leverkusen, Schalke) mitzuhalten. Zwar ließen die Geißböcke ihr Potenzial immer wieder aufblitzen, doch letztlich fehlte die Konstanz, um auf höchstem Niveau Paroli bieten zu können. 

Mit der Sperre von Potocnik hat Trainer Ruthenbeck derweil den nächsten Rückschlag zu verkraften. Der Slowene ist mit acht Treffern in 14 Spielen der mit Abstand treffsicherste Spieler im Kader. Es bleibt abzuwarten, ob das Team seinen Ausfall auch nur annähernd kompensieren kann. Nur dann und wenn endlich alle Spieler verletzungsfrei an Bord bleiben, wird der FC eine gute Rückrunde spielen. Die Erfahrung zeigt, dass die Spieler des jüngeren Jahrgangs in der zweiten Saisonhälfte einen weiteren Entwicklungsschritt machen: ein Plus für die Geißböcke, da wichtige Positionen in der Mannschaft von solchen Spielern besetzt werden, die im ersten Jahr A-Jugend-Bundesliga spielen.