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Einzelkritik: Drei Fünfen und nur eine glatte Drei bei 0:4 gegen BVB

Bei der 0:4-Niederlage gegen Borussia Dortmund verdiente sich kaum ein FC-Spieler eine zufriedenstellende Note. (Foto: Bucco)
Bei der 0:4-Niederlage gegen Borussia Dortmund verdiente sich kaum ein FC-Spieler eine zufriedenstellende Note. (Foto: Bucco)

Der 1. FC Köln hat gegen Borussia Dortmund lange Zeit ansehnlich mitspielt, allerdings rein gar nichts auf die Anzeigetafel übertragen können. Letztlich stand auf dieser am Samstagnachmittag eine 0:4-Klatsche. Die Noten der FC-Profis.

Tor & Abwehr

Marvin Schwäbe

Nach vier Minuten war Schwäbe bei Brandts Schuss von der Strafraumgrenze erstmals gefordert, konnte diesen nur nach vorne abprallen lassen. Es folgte eine starke Rettungstat gegen Füllkrug, als er aus kurzer Distanz das 0:2 verhinderte (33.). Die Chance, sich auszuzeichnen, bekam der Torhüter anschließend nicht mehr. Doch keines der Gegentore ging auf seine Kappe.
GEISSBLOG-Note: 3,5

Rasmus Carstensen

Carstensen sollte Jadon Sancho stoppen und tat dies, von einem verlorenen Duell zu Beginn (4.) mal abgesehen, lange Zeit ordentlich. Dann hielt der Däne den Engländer allerdings im eigenen Strafraum und verursachte den Elfmeter zum 0:2 (56.). Carstensen war nun überfordert, das 0:3 (61.) resultierte aus einem seiner Ballverluste. Im gegnerischen Strafraum hätte der Rechtsverteidiger nach Mainas Pfostentreffer zum 1:1 abstauben können, wäre er nicht zu überrascht gewesen (51.).

GEISSBLOG-Note: 5,0

Timo Hübers

Nachdem Schwäbe gegen Brandt pariert hatte, rutschte Hübers weg und hatte Glück, dass Füllkrug dies nicht zur frühen Führung ausnutzte (4.). Nach 33 Minuten setzte sich der Nationalspieler dann im Fünfmeterraum gegen den FC-Verteidiger durch und hatte das 0:2 auf dem Fuß. Sieht man von diesen beiden wackeligen Szenen ab, agierte Hübers souverän. Insbesondere im Vorwärtsverteidigen in Halbzeit eins sorgte er für Ballgewinne. Als alles entschieden war, ließ er vor dem 0:4 jedoch noch Bynoe-Gittens flanken (90.+2).
GEISSBLOG-Note: 4,0

Jeff Chabot

Chabot klärte zum Eckball, der zu Dortmunds 0:1 führte, wurde dabei allerdings von Füllkrug zu Boden gezogen und protestierte zu Recht. Seine erste Halbzeit war gewohnt stabil, er verlor kein einziges Luftduell. Nach dem Seitenwechsel offenbarte der Innenverteidiger aber immer größere Schwächen auf dem Boden. Erst ließ er Füllkrug, der nicht unbedingt als Sprint-König bekannt ist, deutlich entwischen (52), dann den natürlich viel zu schnellen Sancho vor dem Elfmeter zum 0:2 gewähren (56.). Beim 0:4 in der Nachspielzeit verlor Chabot im Zentrum auch noch Moukoko aus den Augen.
GEISSBLOG-Note: 4,5

Max Finkgräfe

Finkgräfe spielte über weite Strecken, als wäre die Bundesliga schon seit Jahren sein natürlicher Lebensraum – als hätte er gegen Dortmund nicht erst seine neunte Profi-Partie absolviert. Irgendwann war aber auch beim Eigengewächs die Luft raus. Vor dem 0:3 sah Finkgräfe nur Malens Rücklichter. Die Schlussphase lief wohl unter der Kategorie Lehrgeld.
GEISSBLOG-Note: 3,5

Benno Schmitz (ab 87.)

Schmitz erlöste kurz vor Abpfiff Carstensen und sah beim 0:4 nicht gut aus. Der Rechtsverteidiger stellte Reyna nicht.
GEISSBLOG-Note: keine Note

Mittelfeld

Eric Martel

Timo Schultz entschied sich erneut für das junge Mittelfeldzentrum mit Martel und Huseinbasic. Die Abstimmung zwischen den beiden klappte ordentlich. Martel, als der defensivere Part, sicherte gut ab, als sich der FC in der gegnerischen Hälfte ausbreitete. Generell leistete sich der U21-Nationalspieler keine großen Schnitzer. Große Impulse im Spiel nach vorne blieben ebenfalls aus.
GEISSBLOG-Note: 3,5

Denis Huseinbasic

Huseinbasic präsentierte sich gegen Dortmund als Passmaschine. In der ersten Halbzeit spielte der 22-Jährige keinen einzigen Fehlpass – alle 21 Versuche kamen bei Mitspielern an. Letztlich stand eine Passquote von 91 Prozent in seiner Bilanz. Auch in Sachen Zweikampfhärte hielt Huseinbasic stärker dagegen als man es ihm zutrauen mag. Mit 12,46 Kilometern war er zudem der laufstärkste Kölner, knapp vor Martel (12,43 Kilometer).
GEISSBLOG-Note: 3,0

Dejan Ljubicic

Bei seinem ersten Startelf-Einsatz seit Mitte Dezember legte der Österreicher mit Zug zum Tor los, erst per Dribbling und dann per Fernschuss. Ljubicic tauchte aber schnell ab. Seine mit Abstand beste Aktion war die Vorlage für Thielmann, 30 Sekunden nach Wiederanpfiff. Auch unter Timo Schultz, der ihn offenbar auf der Außenbahn und nicht im Zentrum sieht, bleibt Ljubicic auf Formsuche.
GEISSBLOG-Note: 4,5

Linton Maina

Wie bereits gegen Heidenheim war Maina bei einem gegnerischen Eckball im Rückraum nicht wachsam genug. Er ließ sich von Malen, der zum 0:1 einschoss, viel zu leicht abschütteln (12.). In der Offensive trat er erstmals nach 28 Minuten in Erscheinung, als er den Ball vor Kobel wegspitzelte. In der Folge zog er mehrfach den Sprint an, ohne daraus Kapital zu schlagen – die Szenen gleichen sich Woche für Woche. Sein Schlenzer an den Pfosten war ein positiver Ausreißer (51).
GEISSBLOG-Note: 5,0

Faride Alidou (ab 62.)

Mal wieder ein Joker-Einsatz von Alidou, der gänzlich verpuffte. Einen Konter-Versuch leitete die Leihgabe von Eintracht Frankfurt ein, ansonsten blieb der Flügelspieler, der Ljubicic ablöste, komplett unauffällig.
GEISSBLOG-Note: 5,0

Justin Diehl (ab 62.)

Diehl kam für Maina und schoss unmittelbar nach seiner Einwechslung aufs Tor. Völlig harmlos, doch immerhin war es ein Schuss AUF den Kasten. An seinen belebenden Heidenheim-Auftritt konnte der 19-Jährige nicht wirklich anknüpfen. Wenngleich er gegen Maatsen eine Gelbe Karte zog (82.).
GEISSBLOG-Note: 4,0

Jacob Christensen (ab 74.)

Christensen ersetzte Kainz und spielte damit erstmals in der Bundesliga. Gewiss ein undankbares Debüt. Wie seine Teamkollegen zuvor fand auch er mit seinen Flanken keine Abnehmer.
GEISSBLOG-Note: keine Note

Angriff

Florian Kainz

Kainz blieb gegen Dortmund Freigeist, agierte sowohl in vorderster Linie neben Thielmann als auch von der Spielmacher-Position aus. Gerade, wenn er sich in die Halbräume fallen ließ, hatte der Kapitän viel Platz, die Bälle zu verteilen. Mitunter kamen dabei ansehnliche Zuspiele heraus. Doch der Österreicher stand quasi stellvertretend für die Kölner Offensive – der letzte Punch, die Durchschlagskraft suchte man vergeblich. Jeder wollte und konnte nur den vorletzten Pass spielen – nicht den entscheidenden letzten.
GEISSBLOG-Note: 4,0

Jan Thielmann

Rechtsverteidiger, Rechtsaußen, Stürmer – Thielmann spielt alles und ersetzte gegen Dortmund im Angriff den verletzten Davie Selke. Das Eigengewächs war weitaus besser ins Kombinationsspiel der Kölner eingebunden als so manch anderer Stürmer in dieser Saison, legte mehrfach klug ab. Aber als Angreifer benötigt man nun mal Kaltschnäuzigkeit, und die ließ Thielmann in der 46. Minute, als er frei vor Kobel zum Schuss kam und das 1:1 hätte erzielen müssen, vermissen.
GEISSBLOG-Note: 4,5

Sargis Adamyan (ab 87.)

Adamyan durfte erstmals seit September (beim 1:2 in Bremen) wieder in der Bundesliga auflaufen. Sieben Minuten ließ Schultz den armenischen Nationalspieler ran. In dieser Zeit war der für Thielmann eingewechselte Adamyan fünfmal am Ball, fiel allerdings nicht weiter auf.
GEISSBLOG-Note: keine Note

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