André Pawlak assistiert aktuell dem vierten Cheftrainer beim 1. FC Köln. Der Co-Trainer erklärte nun, warum es für ihn nach der Trennung von Steffen Baumgart keine Option war, auch zu gehen.
Er ist eine der größten Konstanten: Kaum ein anderer Mitarbeiter des sportlichen Bereiches ist so lange beim 1. FC Köln wie André Pawlak. Seit 2017 ist der Fußballlehrer am Geißbockheim, trainierte erst die U17 und dann die U21. Seit 2019 ist Pawlak Teil der Profis, übernahm zwischenzeitlich interimistisch als Chef und assistierte Achim Beierlozer, Markus Gisdol, Friedhelm Funkel und zuletzt auch Steffen Baumgart.
Unter Baumgart erlebte Pawlak dabei seine mit Abstand erfolgreichste Zeit beim FC, schließlich qualifizierten sich die Geißböcke 2022 für die Europa Conference League. Mit Pawlak und Baumgart schwor sich im Trainerteam eine Einheit zusammen, die gemeinsam mit René Wagner, Kevin McKenna, Torwarttrainer Uwe Gospodarek sowie den Videoanalysten rund um Hannes Dold zum auch außerhalb des Geißbockheims bekannten “Call Center” wurde.
Pawlak: “Tat in dem Moment sehr weh”
Entsprechend schwierig war für Pawlak die Trennung von Steffen Baumgart kurz vor Weihnachten. “Es hat mich sehr getroffen, weil wir uns alle auch privat gut verstanden haben”, sagte der Co-Trainer nun im FC-Podcast von Radio Köln ehrlich. “Ich habe die zweieinhalb Jahre mit Steffen, René und Uwe sehr genossen. Wir hatten ein überragendes Verhältnis und deswegen tat das in dem Moment sehr weh.”
Daher habe sich Pawlak im Winter-Urlaub mit seiner Familie auch zunächst sammeln müssen. Sportchef Christian Keller hatte nach Weihnachten von allen Co-Trainern hören wollen, ob diese noch zu einhundert Prozent hinter dem FC stehen oder den Verein ebenfalls verlassen wollen.
FC ist nicht “irgendein Verein”
Während Wagner und Gospodarek nun nicht mehr da sind, hat sich Pawlak für eine Zukunft in Köln entschieden. “Ich hatte ein paar Tage Zeit und Ruhe vom FC. Ich konnte mir Gedanken machen, wie ich in die Gespräche reingehen will”, erzählte der 52-Jährige von der Entscheidungsfindung. “Mir war schnell klar, dass es für mich weitergeht und ich das Schiff wieder in die richtige Richtung drehen möchte.” Für Pawlak sei der FC “nicht irgendein Verein.” Vielmehr wolle der Co-Trainer kämpfen und alles versuchen, damit der FC die Liga hält.
Mit Timo Schultz als neuem starken Mann im Trainerteam habe sich Pawlak dabei auf Anhieb gut verstanden. “Er ist sehr kommunikativ und geht auf die Gruppe ein. Er achtet darauf, dass es allen im Staff und dem Trainerteam gut geht”, berichtete Pawlak. Dabei seien die Tage aktuell “extrem intensiv und lang”, da die neuen Ansätze verinnerlicht und einiges aufgearbeitet werden müsse. “Aber”, so Pawlak weiter, “es macht Spaß und ist eine gute Erfahrung.”
Pawlak will kein Hütchensammler sein
Schultz bezieht die beiden verbliebenden Co-Trainer Pawlak und McKenna dabei in die tägliche Arbeit vollständig mit ein, fragt nach und nimmt das komplette Team mit. “Wenn ich mal nur da wäre, um Hütchen einzusammeln, wäre ich auch der Falsche”, erklärte Pawlak. Nichtsdestotrotz sei Schultz im Vergleich zu Baumgart “eher ein ruhigerer Vertreter”, wenngleich es “vielleicht auch nicht richtig gewesen wäre, genauso weiterzumachen.”
Mit Pawlak ist zumindest ein Trainer an Bord geblieben, der genau weiß, wie man mit dem FC die Klasse hält. Sowohl mit Markus Gisdol in der Saison 2019/20 als auch mit Friedhelm Funkel im Sommer 2021 hatte der gebürtige Gelsenkirchener den FC vor dem Abstieg bewahren können. “Ich habe diese Situation in Köln schon öfter erlebt. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass es möglich ist.” Vielleicht gelingt es André Pawlak und dem FC ja noch ein drittes Mal, gemeinsam die Klasse zu halten.
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