Dem 1. FC Köln bricht durch die Ausfälle gegen Borussia Mönchengladbach einiges an Tempo weg. Wie will es Trainer Timo Schultz im Derby angehen? Sargis Adamyan darf sich erneut Chancen ausrechnen.
Timo Schultz ist kein Trainer, der seine Aufstellungen schon einige Tage vor dem Spiel Preis gibt. In der Regel hält sich der 46-Jährige bedeckt und hofft auf den Überraschungsmoment am Spieltag. Am Donnerstag vor dem wichtigen Derby gegen Borussia Mönchengladbach machte der Trainer jedoch eine Ausnahme: “Florian Kainz wird starten”, stellte Schultz auch aufgrund der zuletzt zahlreichen Diskussionen um den Kapitän klar.
Darüber hinaus ist die Aufstellung des FC gegen Borussia Mönchengladbach jedoch weitestgehend offen. Zumal mit Jan Thielmann und Dejan Ljubicic zwei Spieler gesperrt fehlen werden, die unter Schultz in jedem Spiel in der Startelf gestanden hatten. Für den FC sind beide Ausfälle enorm bitter, fehlen damit zusammen mit Justin Diehl (Muskel-Verletzung) gleich drei der schnellsten Spieler im Kader.
Kainz als zweite Spitze neben Adamyan?
Dabei kommen die Geißböcke in dieser Saison insbesondere über die Geschwindigkeit in Umschaltsituationen. Umso wichtiger für den FC, dass sich die Verletzung von Faride Alidou unter der Woche als nicht so schwerwiegend herausgestellt hat. Die Leihgabe von Eintracht Frankfurt ist damit genauso ein Kandidat für die Startelf wie auch Linton Maina.
Beide könnten am Samstag die Außenbahn beziehungsweise die Achterposition bekleiden. Der gesetzte Florian Kainz würde in dem Fall entweder auf die Zehn hinter die Spitze rücken, oder aber als zweiter Stürmer und damit als hängende Spitze agieren. Sollte Davie Selke, und danach klangen die Worte des Trainers, noch keine Option für die Startelf sein, dürfte sich wohl Sargis Adamyan die größten Chancen auf einen erneuten Startelf-Einsatz nach dem Spiel in Leverkusen ausrechnen.
Martel und Huseinbasic auf der Doppel-Sechs
Schultz lobte am Donnerstag: “Sargis präsentiert sich im Training wirklich gut, er ist sehr agil und stabil gegen den Ball. Vor allem tut uns aber seine Torgefahr gut.” Trotz mehrerer guter Gelegenheiten konnte sich Adamyan gegen den Tabellenführer aber noch nicht mit einem Tor belohnen. Wenn es der FC jedoch schafft, “ihn in der Box noch häufiger an den Ball zu kriegen, wird er sein Näschen unter Beweis stellen”, ist sich der Trainer sicher. “Dann kann er für uns ein großer Mehrwert als Vollstrecker vor dem Tor sein.”
Im Zentrum dürfte schließlich Denis Huseinbasic den gesperrten Ljubicic ersetzen. In der Abwehrreihe könnte Benno Schmitz aus Gründen der defensiven Stabilität derweil den Vorzug vor Rasmus Carstensen bekommen. Der Däne wäre derweil eine gute Alternative im Laufe des Spiels, um womöglich auf offensiv noch einmal mit Geschwindigkeit nachlegen zu können.
Carstensen und Pacarada als Tempo-Backups
Gleiches gilt auf der anderen Seite für Leart Pacarada. Gegen Leverkusen war der Linksverteidiger erstmals unter Schultz eingewechselt worden. Max Finkgräfe rückte dafür eine Position nach vorne und sollte dort ebenfalls mit seinem Tempo noch einmal für Entlastungsangriffe sorgen.
Allerdings dürfte grundsätzlich auch davon auszugehen sein, dass der FC gegen Gladbach mehr Ballbesitz haben wird als noch zuletzt gegen den VfB Stuttgart und Bayer Leverkusen. Die ebenfalls noch nicht ganz frei von Abstiegssorgen spielenden Gladbacher dürften deutlich abwartender agieren, wissen sie schließlich, dass der FC die Punkte dringend benötigt und sich zudem im Spielaufbau in dieser Saison häufig schwer tut. So könnte vielleicht das verringerte Tempo gerade im Derby gar nicht so sehr zum Tragen kommen.
So könnte der FC spielen: Schwäbe – Schmitz, Hübers, Chabot, Finkgräfe – Martel, Huseinbaisc – Maina, Alidou – Adamyan, Kainz
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