Der 1. FC Köln sucht nach dem 1:5-Debakel gegen RB Leipzig nach guten Neuigkeiten, um den herben Dämpfer zu verarbeiten. Eine Personalie des Spiels hat immerhin das Potential zu berechtigter Hoffnung für die kommenden Wochen.
Der 1. FC Köln war gerade gegen RB Leipzig in Rückstand geraten, da schlug Florian Kainz einen Eckball von der rechten Seite in den Strafraum. Eric Martel schraubte sich am ersten Pfosten in die Höhe und verlängerte. Am zweiten Pfosten kam Sargis Adamyan eingelaufen und drückte den Ball aus zwei Metern zum zwischenzeitlichen 1:1 über die Linie.
Am Ende reichte der Treffer den Geißböcken freilich nicht einmal ansatzweise, um etwas Zählbares mitzunehmen. Doch dass ausgerechnet Adamyan jubeln durfte, könnte dem FC noch gut tun. Der Armenier traf überhaupt erst das zweite Mal für die Geißböcke in der Bundesliga – sage und schreibe 18 Monate nach seinem Tor in Wolfsburg am 5. Spieltag der Saison 2022/23.
Schultz lobt Adamyan
Danach hatte Adamyan nur noch zwei Mal jubeln dürfen, gegen den 1. FC Slovacko in der Conference League sowie gegen den VfL Osnabrück im DFB-Pokal. Sein viertes Tor war damit der erste Treffer, in dem die Geißböcke das Spiel am Ende nicht gewannen. Doch es könnte in der Nachbetrachtung das Wichtigste für den FC gewesen sein. Zumindest, sofern Köln nicht erneut viele Monate auf das nächste Adamyan-Tor werden warten müssen.
“Es freut mich ungemein, dass er jetzt einen reindrücken konnte”, sagte Timo Schultz nach der Partie. “Wir werden Sargis brauchen. Er hat einen Torriecher.” Diesen hatte er zuletzt im Training immer häufiger zeigen können, nun machte er – wenngleich auch nur als Abstauber – endlich auch wieder in einem Pflichtspiel ein Tor.
Besser integriert, besser am Ball
Adamyan verdiente sich diesen Treffer, auch wenn die Mannschaft am Ende keinen Punkt verdient hatte. Seit seinem ersten Startelf-Einsatz der Saison gegen Bayer Leverkusen wirkte der 30-Jährige besser integriert als zuvor, spritziger und aggressiver sowie am Ball konzentrierter und zielstrebiger. In einer schwachen Offensive mit Personalproblemen erarbeitete er sich seinen Platz und behielt ihn. Gegen Leipzig war er Kölns bester Spieler.
Er habe “extrem viel Energie” aufgebracht im Anlaufen und es “trotzdem geschafft, vorne Bälle zu sichern und zu erobern” lobte Schultz weiter. Und so könnte Adamyan einer der wenigen Gewinner sein, auf die der FC-Trainer nun setzen wird. Auch, weil mit Davie Selke der lange ersehnte Mittelstürmer nach der Länderspielpause wieder fit sein wird für Startelf-Einsätze – und Schultz einen Nebenmann für den Stoßstürmer finden muss.
Sturmduo Selke/Adamyan?
Im 4-4-2-System, welches Schultz aktuell bevorzugt und in dem der zweite Stürmer sich auch mal nach hinten fallen lässt, wäre Adamyan ein geeigneter Kandidat, um neben und hinter Selke zu agieren. Zuletzt füllte Florian Kainz diesen Part neben Adamyan aus, doch Schultz sieht den FC-Kapitän eigentlich lieber auf links. Und so könnte nach der Länderspielpause die Chance für das Sturmduo Selke/Adamyan kommen. Zumal der FC in den kommenden Wochen vor allem eines braucht: Tore.
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