Den Talenten des 1. FC Köln soll am Geißbockheim die Zukunft gehören. Zu weiteren Debüts in der Bundesliga wird es aber wohl in dieser Saison nicht mehr kommen.
Für den 1. FC Köln beginnt am Sonntag mit dem Auswärtsspiel beim FC Augsburg die Alles-oder-Nichts-Phase. Acht Spieltage bleiben den Geißböcken dann noch, um die Nichtsabstiegsplätze noch einmal anzugreifen, mindestens aber den Relegationsplatz von Mainz 05 zurückzuerobern.
Dabei werden die FC-Profis nicht nur sportlich eine Schippe draufpacken, sondern auch mentale Stärke beweisen müssen. Timo Schultz hatte im kürzlich erschienenen GEISSBLOG-Interview erklärt, dass jeder Spieler anders mit Drucksituationen umgehe. “Da gilt es für mich als Trainer jetzt rauszufinden, auf wen ich noch am 33. oder 34. Spieltag setzen kann.”
Dabei stelle sich der Trainer viele entscheidende Fragen: “Wer traut sich in der 88. Minute zu ins Dribbling zu gehen oder den entscheidenden Elfmeter zu schießen? Wie geht die Gruppe miteinander um? Wer übernimmt die Führung? Wer hadert eher mit sich? Wer ist lösungsorientiert? Das ist der Job eines Trainerteams diese Gefühlslagen zu erkennen, um am Ende unser Ziel zu erreichen.”
Schultz: “So realistisch muss man sein”
Während junge Spieler wie Max Finkgräfe, Justin Diehl oder Damion Downs bei ihren Einsätzen in den letzten Wochen und Monaten eine gewisse Lockerheit und Unbekümmertheit in das FC-Spiel gebracht hatten, wird es in der Schlussphase der Saison nun aber auch auf Nervenstärke und Erfahrung ankommen.
Entsprechend wird es bis zum 34. Spieltag wohl keine weiteren Bendesliga-Debüts von Nachwuchsspielern mehr geben. Elias Bakatukanda und Meiko Wäschenbach sind dabei am nächsten dran an der Schultz-Elf, dürften aber zunächst weiterhin in der U21 zum Einsatz kommen. “Die beiden werden diese Saison, wenn alles normal läuft, wahrscheinlich nicht mehr debütieren. So realistisch muss man sein”, machte Schultz gegenüber dem GEISSBLOG deutlich.
Dabei hatte der Trainer gleichzeitig nicht mit Lob für die beiden Youngster gespart, zudem aber auch deutlich gemacht, was er insbesondere von Wäschenbach noch erwarte (hier mehr dazu). Einsätze in der Regionalliga seien daher weiterhin wichtig für die beiden Talente. “Mir ist es lieber, sie spielen 90 Minuten in der U21, als dass sie sich ein Debüt für zwei Minuten an die Backe schmieren können. Das bringt ihnen nichts”, sagte Schultz.
Profi-Debüt in der nächsten Saison?
In der kommenden Saison könnte sich für das Duo dann unabhängig der Ligazugehörigkeit die Tür zur Bundesliga noch einen Spalt weiter öffnen. Sollten Jeff Chabot und/oder Timo Hübers den Verein verlassen, hätte Bakatukanda gute Chancen, in der Hierarchie zumindest als Innenverteidiger Nummer vier aufzusteigen. Gleiches gilt wohl auch, sollte der Vertrag von Dominique Heintz nicht verlängert werden oder Nikola Soldo keine Perspektive mehr beim FC haben.
Wäschenbachs Rolle dürfte in der kommenden Saison ebenfalls an der Kaderplanung im zentralen Mittelfeld hängen. Nicht auszuschließen, dass für den technisch hochveranlagten 20-Jährigen auch eine Leihe in Frage käme, sollte er seinen Vertrag am Geißbockheim verlängern. Perspektivisch sollen beide aber irgendwann mit dem Geißbock auf der Brust im RheinEnergieStadion auflaufen: “Wir glauben an die Jungs”, sagte Schultz. “Irgendwann sollen sie alle in Müngersdorf für den FC spielen und Tore schießen oder Tore verhindern.”
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