Es hätte eine Pflichtaufgabe werden sollen – und endete in einem Desaster. Die deutliche 0:3-Heimniederlage der U21 des 1. FC Köln gegen das vormalige Regionalliga-Schlusslicht SSVg. Velbert zeigte nicht nur NLZ-Chef Lukas Berg auf der Tribüne, dass der zweite Anzug der FC-Reserve aktuell nicht den Ansprüchen genügt.
Trainer Evangelos Sbonias war nach der deutlichen Pleite seines Teams sichtlich bedient. Dennoch stellte sich der Coach unmittelbar nach dem Abpfiff dem Gespräch mit dem GEISSBLOG. „Es ist nicht einfach, einen tiefstehenden Gegner zu bespielen“, konstatierte Sbonias, „es geht nicht darum, im Minutentakt Torchancen herauszuspielen. Du musst die wenigen, die du hast, nutzen. Du darfst nicht diese kapitalen Fehler machen und dann ab der 30. Minute praktisch nicht mehr in dieses Spiel zurückfinden.“
Weiter äußerte der Trainer: „Die Jungs haben Ansprüche an sich selbst und da muss es der Anspruch auch sein, dass man in so einem Spiel ab der 30. Minute dann auch anders auftritt.“ In diesen Wochen kristallisiert sich jedoch heraus, dass der zweite Anzug der U21 aktuell noch deutlich damit zu kämpfen hat, im Regionalliga-Fußball anzukommen.
Offensivspiel hakt noch deutlich
Nach der starken Hinrunde kommen vermehrt die Spieler zum Einsatz, die bisher wenig auf dem Feld standen – oder die im Sommer aus der U19 aufrücken werden. Dies macht sich auf dem Rasen allerdings bemerkbar: Die U21 fuhr zwar insgesamt drei Siege seit der Winterpause ein, die spielerischen Auftritte, insbesondere im Offensivspiel, sind jedoch größtenteils durchwachsen.
„Im letzten Drittel fehlt der Punch“, äußerte Sbonias, „es wird bis zu einem gewissen Punkt gut gespielt, der letzte Pass, was dann aber entscheidend ist, damit eine hundertprozentige Torchance daraus entsteht. Das fehlt momentan und zieht sich auch wie ein roter Faden durch. Dann ist es schwierig, ein Spiel zu gewinnen.“
Sbonias hat Redebedarf
Es dürfte jedoch der Anspruch sämtlicher Spieler im U21-Kader sein, einmal im bezahlten Fußball anzukommen. Und vor diesem Hintergrund sah Sbonias unmittelbar nach der Partie gegen Velbert auch Redebedarf mit seinen Schützlingen: „Wir bekommen mit unserem ersten Fehler, als Meiko Wäschenbach in unserem Drittel den Ball verliert, sofort das Gegentor, bekommen danach direkt nach einem Standard das 2:0 und ab der 30. Minute war das mehr oder weniger ein Genickbruch. Wir haben dann auch fast gar nicht mehr reingefunden. Wenn man 30 Minuten so spielt, dann zwei Nackenschläge bekommt und dann 60 Minuten überhaupt nicht mehr reinkommt, dann müssen wir darüber sprechen, das ist klar.“
Zu allem Überfluss verloren die Kölner mit Jonas Nickisch auch noch ihren Stamm-Keeper. Der 19-Jährige fehlte bislang noch keine einzige Minute, doch beim 0:2 bekam er ein Knie gegen das Jochbein, wie Sbonias nach dem Spiel berichtete. Dabei habe sich der Torhüter auch einen Cut zugezogen, weswegen er in der Halbzeit ausgewechselt wurde. Wie schlimm die Verletzung des Schlussmanns tatsächlich ist, wird sich vermutlich zu Wochenbeginn nach den weiteren ärztlichen Untersuchungen zeigen.
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