Timo Schultz und seine Spieler müssen sich alle hinterfragen. (Foto: Bucco)

Timo Schultz und seine Spieler müssen sich alle hinterfragen. (Foto: Bucco)

Die (traurige) Wahrheit ist auf dem Platz!

Nach dem 30. Bundesliga-Spieltag herrscht die pure Ernüchterung beim 1. FC Köln. Die Geißböcke verdienen sich den Abstieg immer mehr. Dem Tiefpunkt gegen Darmstadt muss nun eine Reaktion folgen – von den Spielern sofort, von der Führung nach der Saison.

Ein Kommentar von Marc L. Merten

Es sollte der Startschuss zum großen Aufholjagd werden. Es wurde eine Bankrotterklärung. Über weite Strecken der 90 Minuten zeigte der 1. FC Köln gegen den SV Darmstadt 98 Fußballkost zum abgewöhnen und lieferte eine ausführliche Erklärung, warum alles darauf hindeutet, dass diese Mannschaft in der Bundesliga eben doch nichts verloren hat.

Dabei hätte dieser Spieltag perfekt sein können für den FC. Bochum verlor, Union bekam von den Bayern eine Klatsche verpasst und ruinierte sich so das Torverhältnis – mit einem Heimsieg hätte der FC wieder mitten im Rennen um den direkten Klassenerhalt sein können, unabhängig vom Ausgang des Mainz-Spiels am Sonntagabend. Stattdessen deutet nun alles auf den direkten Abstieg hin.

Keller zeigt im Moment der Kritik Rückgrat

Christian Keller stellte sich am Sonntag im Sport1-Doppelpass seiner Verantwortung. Andere Sportchefs hätten nach der Niederlage womöglich kurzfristig eine Erkältung vorgeschoben und abgesagt. Doch Keller hielt sich an seine Zusage, stellte sich den Fragen, der Kritik, den Vorwürfen. Dafür gebührt im Respekt. So viel Rückgrat haben nicht viele.

Seine Aufgabe lautet nun, die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen. Darf der Sportchef im Sommer weitermachen, und davon ist aktuell auszugehen, muss er aus den Fehlern lernen. Von der Kaderstruktur über das Scouting bis zum Trainerteam – es darf kein Stein auf dem anderen bleiben. Diese Saison muss Folgen haben.

Schultz muss die Kurve kriegen

Vor allem aber muss dieses Spiel direkte Folgen haben. Timo Schultz ist gefordert, seiner Mannschaft den Kopf zu waschen für diesen peinlichen Auftritt. Er muss sich auch selbst hinterfragen, warum es ihm und seinem Trainerteam nicht gelungen ist, die Spieler auf dieses Duell einzustellen. Unabhängig der Rest-Chancen auf den Klassenerhalt darf sich eine solche Leistung nicht wiederholen. Sonst ist Schultz nicht über die Saison hinaus zu halten.

Und dann wären da noch die älteren Spieler: Kapitän Florian Kainz, Vize-Kapitän Marvin Schwäbe, dazu Timo Hübers, Luca Waldschmidt und Mark Uth, aber auch einer wie Sargis Adamyan mit seinen über 200 Erst-, Zweit-, Europapokal- und Länderspielen. Sie hätten am Samstag vorangehen, abliefern und Stärke zeigen müssen. Stattdessen kam einzig Jeff Chabot seiner Führungsrolle in Körpersprache, Kommunikation und Leistung nach.

Zeit für die Wahrheit

Das 0:2 gegen Darmstadt hatte nichts Gutes. Wenn die FC-Fans dennoch etwas daraus mitnehmen wollen, dann dies: Der 1. FC Köln hat am Samstag sein Scheitern offen gelegt. Dieses Spiel lässt kein Schönreden mehr zu. Es ist Zeit für die Wahrheit beim FC, und die Wahrheit war am Samstag gegen Darmstadt auf dem Platz.

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