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Neue Hoffnung oder Abstieg auf der Couch? Die Szenarien am 32. Spieltag

Der 1. FC Köln darf weiterhin auf den Klassenerhalt hoffen. (Foto: IMAGO / HMB-Media)
Der 1. FC Köln darf weiterhin auf den Klassenerhalt hoffen. (Foto: IMAGO / HMB-Media)

Der späte 1:1-Ausgleich beim FSV Mainz 05 hat den 1. FC Köln im Kampf um den Klassenerhalt vorerst am Leben gehalten. Dennoch könnte der siebte Abstieg der Vereinsgeschichte bereits am kommenden Wochenende feststehen.

Wer an den Klassenerhalt des 1. FC Köln glaubt, kann mit dieser Überzeugung reich werden. Buchmacher beziffern die Wahrscheinlichkeit der Rettung auf nur noch knapp zwölf Prozent, demzufolge würde ein Verbleib im Oberhaus – ganz nüchtern betrachtet – in die Kategorie faustdicke Überraschung fallen. 

Eines der größten Wunder der Bundesliga-Historie hätte hergemusst, wäre den Geißböcken in Mainz in der fünften Minute der Nachspielzeit nicht noch der Ausgleich gelungen. Mit dann acht Punkten Rückstand auf den Relegationsrang wäre der Klassenerhalt nur noch in der Theorie möglich gewesen, das wussten vor Florian Kainz‘ 1:1 auch die Spieler auf der Kölner Bank: Der eine hatte sich unter seiner Jacke vergraben, der andere wirkte den Tränen nah, der nächste hatte vielleicht schon eine vergossen.

Schwäbe: Punkt “wird am Ende Gold wert sein”

„Wenn wir verloren hätten, wären wir so gut wie weg gewesen“, erklärte Marvin Schwäbe nach Abpfiff, „dementsprechend sind wir zufrieden, dass wir Minimum den einen Punkt mitgenommen haben“. Mit einem Dreier wären die Kölner „mehr als zufrieden gewesen“, ergänzte der Torhüter, „aber auch der eine Punkt wird am Ende Gold wert sein“. 

Was genau bedeutet der eine Zähler für die Ausgangslage vor den letzten drei Spieltagen gegen Freiburg und Union Berlin sowie in Heidenheim? Zunächst mal, dass der FC am Samstagabend, wenn Christian Streich um 18.30 Uhr ein letztes Mal mit seinem SC in Müngersdorf gastiert, definitiv noch nicht absteigen kann. Bei einer Niederlage in Mainz hätte man Freiburg schlagen müssen, um eine theoretische Chance auf den Klassenerhalt aufrechtzuerhalten, bevor die Konkurrenz am Sonntag gefordert ist.

Die Ausgangslage vor dem 32. Spieltag

Nach dem 1:1, bei nun fünf Punkten Rückstand auf Mainz sowie jeweils sieben auf Bochum und Union, ergeben sich folgende Szenarien:

Gewinnt der FC gegen Freiburg, darf weiterhin gehofft werden. Berlin und Bochum treffen am Sonntagnachmittag (15.30 Uhr) im direkten Duell aufeinander, Mainz muss am Abend (19.30 Uhr) in Heidenheim antreten. Bei einer Niederlage der 05er könnte der Kölner Rückstand auf zwei Zähler schmelzen. Siegt Mainz und trennen sich Union und Bochum unentschieden, würde es bei ernüchternden fünf Punkten Rückstand bleiben.

Holt der FC gegen Freiburg einen Punkt, könnte er am Sonntag auf der Couch absteigen. Allerdings nur, falls die Partie an der Alten Försterei mit einem Remis endet und Mainz später gewinnt. Dann hätten alle drei Mannschaften ein Sieben-Punkte-Polster, bei nur noch sechs zu vergebenen Zählern. Bei allen anderen Konstellationen bestünde eine Restchance. Der Verlierer des Duells Union (-24) gegen Bochum (-25) wäre sechs Zähler entfernt, in Sachen Torverhältnis aber noch in Reichweite der Kölner (-30).

Verliert der FC gegen Freiburg, interessiert am Sonntag nur noch das Mainzer Gastspiel in Heidenheim. Bei einer Niederlage des FSV bliebe es bei fünf Punkten Rückstand. Bei einem Unentschieden hätten die 05er sechs Zähler und mindestens 14 Tore Vorsprung, was einem 99-Prozent-Abstieg gleichkäme. Bei einem Mainzer Sieg wären die traurigen 100 Prozent erreicht.

Klar, die Spiele werden weniger, aber es ist noch nicht vorbei – die Mannschaft glaubt dran.

Timo Schultz

Doch daran denkt am Geißbockheim noch niemand. „Wir wussten vorher, dass wir einen wahnsinnigen Endspurt brauchen“, sagte Trainer Timo Schultz am Sonntagabend bei DAZN, ergänzte: „Klar, die Spiele werden weniger, aber es ist noch nicht vorbei – die Mannschaft glaubt dran.“

Sportchef Christian Keller sah in Mainz einen „Punkt für die Moral, um zu zeigen: Wir sind noch da und wir werden uns auch nicht aufgeben. Nächsten Samstag ist das nächste Spiel und dann schauen wir mal, was passiert. Bei uns und bei den anderen.“ Von neuer Hoffnung bis zum Abstieg auf der Couch ist alles möglich.

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