Timo Horn ist am Donnerstag mit dem VfL Bochum zum 1. FC Köln zurückgekehrt. Für den langjährigen Kölner Torhüter ein ungewohnter Moment.
Die Male, die Timo Horn im Franz-Kremer-Stadion in seinem Leben bereits zwischen den Pfosten gestanden haben, lassen sich wohl kaum zählen. Seine gesamte Jugend hat der Torhüter im Nachwuchsleistungszentrum des 1. FC Köln verbracht, dementsprechend viele Pflichtspiele für die U-Mannschaften auf dem Platz im Grüngürtel absolviert. Hinzu kommen Testspiele mit den Profis sowie unzählige Trainingseinheiten.
Das Gefühl, welches Horn daher am Donnerstagmittag beschlich, dürfte eher ungewohnt für den erfahrenen Keeper gewesen sein. “Ich war ehrlich gesagt ein bisschen aufgeregt, weil es schon etwas Besonderes für mich ist”, sagte der Schlussmann nach dem Testspiel gegenüber dem Express, welches er mit seinem VfL Bochum kurz vor Schluss mit 2:3 gegen den FC verloren hatte.
Erst starke Paraden, dann bitteres Gegentor
Der Grund: Zum ersten Mal spielte Horn als Gegner gegen seinen Heimatclub, dem er insgesamt 22 Jahre lang die Treue gehalten hatte. “Das war schon ein ungewohntes Gefühl, auf der anderen Seite zu stehen und gegen die alten Kollegen zu spielen”, gab der 31-Jährige daher zu. “Aber ich habe es sehr genossen, die Vorfreude war da. Es war schön, dass ich zum Einsatz gekommen bin, leider haben wir verloren. Aber es war ein guter Test für beide Seiten.”
Horn hatte in den zweiten 45 Minuten zwischen den Pfosten gestanden. Zweimal rettete der Torhüter dabei stark, einmal nach einem Volleyschuss von Steffen Tigges und einmal nach einem Kopfball von Elias Bakatukanda. Bei der anschließenden Ecke sah der gebürtige Kölner jedoch nicht gut aus, wodurch Neo Telle mit dem Schlusspfiff zum Kölner Sieg traf.
Wenn man so lange bei einem Verein war, ist es immer schön, zurückzukommen.
Timo horn
Trotz der Niederlage in letzter Sekunde konnte Horn hinterher schon wieder lachen. Gemeinsam mit seinen ehemaligen Teamkollegen stand der Keeper noch einige Zeit auf dem Platz zusammen. “Die meisten Gesichter sind natürlich bekannt”, sagte Horn, der den Club vor anderthalb Jahren verlassen und sich im Januar 2024 zunächst RB Salzburg angeschlossen hatte. “Wenn man so lange bei einem Verein war, ist es immer schön, zurückzukommen.”
Bochum aktuell Tabellenschlusslicht
Dem FC wünscht Horn dabei für die aktuelle Saison freilich alles Gute. In Bochum hat der Schlussmann einen Vertrag bis 2026 unterschrieben. Entsprechend hofft Horn, dass sich beide Mannschaften in der kommenden Saison in der Bundesliga wiedersehen. “Bisher machen es die Jungs gut”, resümierte Horn den Kölner Saisonstart. “Hier und da hapert es noch ein bisschen beim Tore schießen und verwerten. Aber sie waren in den meisten Spielen ja auch wirklich sehr überlegen und haben das Spiel dominiert. Wenn man das noch festigt, kann man eine sehr gute Runde Spielen.”
Damit sich der FC und der VfL nächstes Jahr wieder gegenüberstehen, müssen die Kölner allerdings nicht nur aufsteigen. Auch die Bochumer haben mit dem Klassenerhalt eine große Aufgabe vor sich. Aktuell steht das Team nach sechs Spieltagen mit nur einem Punkt auf dem letzten Platz. “Jetzt fehlen nur noch die Punkte. Die wollen wir in den nächsten Wochen holen”, sagte Horn, der sich in Bochum schon jetzt “sehr wohl” fühlt – auch wenn der Kölner beim VfL hinter Patrick Drewes aktuell ebenfalls nur die Nummer zwei ist.
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