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Rettungsanker Potsdam? FC-Frauen kämpfen gegen Negativ-Rekord

Torschützin Adriana Achcinska musste in Jena angeschlagen raus. (Foto: Eichinger)
Torschützin Adriana Achcinska musste in Jena angeschlagen raus. (Foto: Eichinger)

Das Frauen-Team des 1. FC Köln steckt auch nach dem Duell bei Aufsteiger FC Carl Zeiss Jena tief im Tabellenkeller. Der Rettungsanker in dieser Saison ist nach Stand der Dinge die noch größere Schwäche des Konkurrenten aus Potsdam.

Es sollte eigentlich die große Erleichterung werden. Die Bundesliga-Frauen des 1. FC Köln wollten beim Aufsteiger FC Carl Zeiss Jena den ersten Sieg der laufenden Saison einfahren, sich damit vom Tabellen-Ende entfernen und Selbstvertrauen für die kommenden Wochen sammeln.

Und zunächst schien der Plan auch aufzugehen. Zur Halbzeit stand nach starken ersten 45 Kölner Minuten eine 2:0-Führung auf der Anzeigetafel im Ernst-Abbe-Sportfeld. Wenig deutete zu diesem Zeitpunkt auf die spektakuläre Wende hin, die es nach dem Seitenwechsel geben sollte. 

Weber: “Sind natürlich enttäuscht”

Eingeleitet wurde das Comeback der Gastgeberinnen durch den Fehler beim Herauslaufen von FC-Torhüterin Paula Hoppe, die damit ein missglücktes Comeback nach ihrer Verletzungspause feierte. Das 1:2 war die Initialzündung für Jena, wie auch Kölns Trainer Daniel Weber hinterher konstatierte: „Der Anschlusstreffer war natürlich ein Rückschlag, der in so einer Situation die ein oder andere Spielerin etwas ins Nachdenken bringt.“ Zwar habe seine Mannschaft versucht, das dritte Tor zu erzielen, „den nächsten Türöffner mit unserem dritten Treffer haben wir allerdings leider nicht bekommen, deswegen sind wir natürlich enttäuscht, dass wir nicht drei Punkte eingefahren haben“.

Hinzu kam der frühe Verlust von Adriana Achcinska, die nicht nur aufgrund ihres Traumtores zum 1:0 überzeugte. Der Mittelfeld-Motor des FC-Spiels musste schon in der 53. Minute ausgewechselt werden aufgrund muskulärer Probleme im Oberschenkel.

Wenn du 2:0 führst, dann musst du das Spiel nach Hause fahren.

Daniel Weber

Insgesamt resümierte der Coach: „Wir haben zwei, drei ärgerliche Fehler gemacht, die dürfen uns einfach nicht passieren in so einer wichtigen Phase. Wenn du 2:0 führst, dann musst du das Spiel nach Hause fahren. Wir hatten genug Chancen, die Partie für uns zu entscheiden.“

Der FC geht damit als Tabellenvorletzter in die Länderspielpause und sieglos in das Derby an Allerheiligen gegen Bayer Leverkusen. Die beiden Gegner danach heißen Frankfurt (auswärts) und Bremen (zu Hause), ehe im Dezember das Hinrunden-Finale bei Turbine Potsdam ansteht.

Schwächste Hinrunde droht

Mit den aktuell mageren zwei Punkten laufen die Kölnerinnen ihren Ansprüchen zwar meilenweit hinterher, Alarmstimmung dürfte aber noch nicht herrschen. Dafür präsentierte sich mit Potsdam der zweite Aufsteiger bislang viel zu schwach, erzielte noch keinen einzigen Treffer und verlor alle sieben Spiele. Der letzte Platz scheint aktuell fest an die Brandenburgerinnen vergeben und die Absteiger-Frage damit geklärt zu sein.

Spätestens in Potsdam im Advent jedoch, daran führt kein Weg vorbei, muss der erste Dreier eingefahren werden – ansonsten brennt am Geißbockheim der (Weihnachts-)Baum. Und selbst mit einem Sieg in Potsdam könnte diese Halbserie als schlechteste Kölner Bundesliga-Hinrunde in die Vereinsgeschichte eingehen. Der bisherige Negativ-Rekord datiert aus der Premieren-Saison 2015/16, als nach den ersten elf Spielen gerade einmal fünf Zähler auf dem Kölner Konto waren.

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