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Kampf gegen die Krise: Diese fünf Probleme muss Struber jetzt lösen

Gerhard Struber hat viel Arbeit vor sich. (Foto: Bucco)
Gerhard Struber hat viel Arbeit vor sich. (Foto: Bucco)

Gewinnt der 1. FC Köln am Freitag gegen den SC Paderborn nicht, stecken die Geißböcke in der ersten veritablen Krise der Saison. Um diese abzuwenden, muss Gerhard Struber mehrere Probleme lösen, die in Darmstadt zutage traten.

Der 1. FC Köln schießt seit drei Spielen seltener aufs Tor, hat seinen xG-Wert halbiert und läuft weniger und weniger intensiv als noch zu Saisonbeginn (hier gibt es alle Infos zu den Statistiken). Gerhard Struber hat vor der Partie gegen den SC Paderborn also viel Arbeit mit seiner Mannschaft.

Aber wo liegen die großen Probleme für den FC-Coach? Muss er etwas verändern oder seine Mannschaft einfach nur wieder auf den Weg zurückführen, mit dem man die Gegner in den ersten sechs Spielen der Saison dominiert hatte? Ein Blick auf die größten Aufgabenfelder.

1. Verpflichtung zur Spielidee

Der FC verließ zuletzt seinen Weg. Gegen Karlsruhe, Ulm und Darmstadt spielte die Struber-Elf nicht mehr so wie in den Wochen zuvor. Weniger schnelle Angriffe, weniger hohe Ballgewinne, weniger Torschüsse, weniger Intensität mit und gegen den Ball. Aus dem Ansprinten der Gegner war ein Anjoggen geworden, aus dem ständigen Pressen und gelegentliches Unter-Druck-setzen geworden.

Die Folge: vorne weniger Gefahr, hinten noch mehr Offenheit. Der FC weiß: Beides geht Hand in Hand, in guten wie in schlechten Phasen. Klappt das Pressing, kommt der FC zu mehr Torchancen und hält hinten gleichzeitig mehr vom eigenen Tor fern. Struber muss seine Spieler wieder dahin zurückführen. Das soll der FC-Weg sein, so lautet das Fundament der entwickelten Spielidee. Dazu muss die Mannschaft wieder zurückfinden. Mit halbherzigem Pressing oder halber Offensive halbiert man sich auch die Chancen auf Punkte.

2. Laufen gehört zum Spiel

Dazu gehört, dass Struber seine Spieler dazu bekommen muss, den Extra-Meter zu gehen. Wenn Keller ermahnt, dass seit Wochen im Rückwärtsgang zu wenige Meter gemacht werden und dies intern statistisch nachweisbar ist, ist es die Aufgabe des Trainerteams, diese Laufleistungen wieder einzufordern.

Kellers Aussage klang, als seien manche Spieler bequem geworden oder nicht bereit, die nötige Arbeit für die Mannschaft zu leisten. Solche Worte des Sportchefs sind ein Warnsignal, auf welches das Trainerteam reagieren muss. Die Mannschaft ist fit, das hat sie bewiesen. Diese Fitness auf dem Rasen abzurufen und einzubringen, ist eine Frage der Einstellung. Der Spieler, aber auch des Trainerteams.

3. Harte Personalentscheidungen

Bislang hat Struber harte Personalentscheidungen gemieden. Seine Startelf veränderte er kaum, leistungsbezogene Wechsel waren fast ausgeschlossen, weil auch aus der zweiten Reihe niemand Druck machte. Das ist jetzt mit Max Finkgräfe, Florian Kainz und Dejan Ljubicic anders. Struber muss klare Kante zeigen und Spieler entweder wachrütteln oder ihnen eine Denkpause geben.

4. Führungsproblem

Das Führungsproblem in der Mannschaft existiert seit dem Sommer 2023 mit dem Abgang von Jonas Hector und Ellyes Skhiri. Ihr Vakuum konnte nicht gefüllt werden. Hineingewachsen in diese Rolle ist bislang niemand. Kainz wurde als Kapitän bereits wieder abgesetzt, Timo Hübers als Nachfolger wechselt Top-Leistungen inklusive Toren mit Grusel-Auftritten wie in Darmstadt ab.

Den vielen jungen Spielern fehlen die verlässlichen und führungsstarken Routiniers. Den Youngstern kann man nichts vorwerfen. Die erfahrenen Kräfte müssen nun zeigen, dass sie das Heft in die Hand nehmen und die Säulen sein können, die der FC braucht. Womöglich kann da auch die Präsenz eines Mark Uth helfen, und sei es nur auf der Ersatzbank und in der Kabine.

5. Strubers Einfluss von außen

Bislang konnte Struber kaum durch sein Coaching von der Seitenlinie zeigen, dass er seinem Team auch während eines Spiels eine neue Richtung geben kann. Mehrfach wechselte er viel zu spät, mehrfach kam sein Team nicht wach und nicht bereit aus der Halbzeitpause. Gegen den KSC und Darmstadt bekam der FC das Aufbauspiel des Gegners nie in den Griff. Gegen Elversberg und Sandhausen ließ Struber es zu, dass sein Team eine Führung aus der Hand gab und das Spiel fast noch verlor.

Auch der FC-Trainer muss besser werden, seinen Einfluss durch Wechsel und taktische Ansagen stärker geltend machen. Er braucht einen Plan B, wenn die Mannschaft merkt, dass der ursprüngliche Matchplan nicht aufgeht. Dieser fehlte den Geißböcken bislang. Womöglich lässt Struber ihn nun mit Blick auf Paderborn einstudieren (der GEISSBLOG berichtete).

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